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Beruf als Berufung

Beruf als Berufung

Datum:
Ort:
Bruchsal
Lesedauer:
3 MIN

Frau Major Felizitas Weber ist seit März 2021 die Kompaniechefin der 1./ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrbataillon 750 „BADEN“ in Bruchsal. Eine Aufgabe, der sie sich schon immer stellen wollte.

Portrait einer Soldatin

Erst vor kurzem wurde Felizitas Weber zum Major befördert, hier noch als Hauptmann.

Bundeswehr/Frank Dittrich

Idealfall bei der Jobwahl: „Ich habe es geschafft, einen Beruf zu wählen, den ich liebe“, erklärt Major Felizitas Weber. Seit 2007, also 14 Jahre, ist die 33-Jährige bereits bei der Bundeswehr. Damals wollte sie eigentlich Hubschrauberpilotin werden, um in die Rettungsfliegerei zu kommen. Im Zuge dessen, beschäftigte sie sich intensiv mit der Bundeswehr als Arbeitgeber. Schnell war ihr klar, dass sie – auch wenn ihr Erstwunsch nicht in Erfüllung gehen sollte – nicht aufgeben würde. Da die junge Frau schon immer eine Leidenschaft für die naturwissenschaftlichen Fächer der Biologie und Chemie hatte, interessierte sie sich auch für die ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrtruppe. Dort ist sie letztendlich auch gelandet und hat diese Entscheidung keinen einzigen Tag lang bereut. Übrigens: Negative Erfahrungen hat Felizitas Weber in Bezug auf ihr Geschlecht nie gemacht.

Eine Aufgabe mit viel Verantwortung

Soldatin meldet der Verteidigungsministerin ihre Kompanie.

Für jede Soldatin und jeden Soldaten ein Höhepunkt: Major Weber meldet der Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer ihre Kompanie.

Bundeswehr/Lajya Kumar

„Schon immer wollte ich Kompaniechefin werden. Nach der Übernahme zum Berufssoldat Anfang 2019 habe ich bereits die Zusage bekommen und wurde direkt für Bruchsal eingeplant. Dort habe ich dann am 11. März 2021 meine Kompanie übernommen“, erzählt Major Weber. Als Kompaniechefin unterstehen ihr insgesamt 151 Soldatinnen und Soldaten. Für deren Führung, Ausbildung und Erziehung ist sie primär verantwortlich. Dies bedeutet konkret, dass sie den Dienstalltag der Kompanie gestaltet, Beurteilungen schreibt, disziplinare Ermittlungen leitet und Dienstaufsicht bei Übungen sowie Ausbildungen durchführt. Sie ist Hauptansprechpartnerin und immer für ihre Frauen und Männer da. „Als 1. Kompanie des ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrbataillons 750 „BADEN“ ist unser Auftrag zum einen die Durchführung der Grundausbildung und zum anderen die Versorgung des Bataillons“, erklärt die Offizierin. Zur Versorgung zählen die Verpflegung aller Einheiten in Ausbildung, Übung und Einsatz unter feldmäßigen Bedingungen mit einer Verpflegungsgruppe, aber auch die Versorgung mit Munition sowie Betriebsstoff durch die Transportgruppe. Mit ihrem Technischen Zug ist die Kompanie für alle Aufgaben der vorbeugenden Materialerhaltung, Schadbefundung, Wartungs-, Fristen- und Instandsetzungsarbeiten sowie Bergung von Schadfahrzeugen verantwortlich. Die Materialgruppe ist für die Koordination von Materialbewegungen zuständig. Ein noch in der Aufstellung befindlicher Gefechtsstandzug rundet das Aufgabenspektrum der Kompanie im Bereich der Führungsunterstützung ab.

Auszeit vom Berufsalltag

Eine Soldatin und zwei Soldaten zeigen der Verteidigungsministerin die Ausbildungsabschnitte.

Beim ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrbataillon 750 absolvierten auch Teilnehmer des Projektes „Dein Jahr für Deutschland“ ihre Grundausbildung. Major Weber führte die Verteidigungsministerin durch die einzelnen Ausbildungsabschnitte.

Bundeswehr/Lajya Kumar

Wenn Major Weber nicht gerade ihre Kompanie führt, ist sie privat sehr sportlich unterwegs. Besonders das Element Wasser hat es ihr angetan, denn die motivierte Soldatin ist eine leidenschaftliche Taucherin. Zudem verbringt sie gerne Zeit in der Natur und hat ein Herz für Tiere. Die Wochenenden verlebt sie am liebsten mit ihrem Lebenspartner in ihrer gemeinsamen Wahlheimat Hamburg oder erkundet Bruchsal und Umgebung. Sobald es die Corona-Lage wieder zu lässt, will das Paar den gemeinsamen Tanzkurs fortsetzen.

Nicht nur ihr Partner, auch die gesamte Familie sowie ihr Freundeskreis stehen voll und ganz hinter der Berufswahl der jungen Offizierin. „Für manche ist das Soldat sein nur ein Job – ich empfinde es als Berufung und bin stolz darauf diesen Beruf zu haben. Es erfüllt mich jeden Tag, meinen Dienst für Deutschland zu leisten, unabhängig davon, ob ich im Zivilen vielleicht mehr Geld verdienen könnte oder weniger pendeln müsste“, berichtet die Kompaniechefin. „Gerade die Abwechslung der verschiedenen Tätigkeiten und die vielfältigen Aspekte der Menschenführung machen mir viel Freude.“

Und, dass ihr Job ihr großen Spaß macht, das sieht man der Berufssoldatin definitiv an.


von Pia Schöpf  E-Mail schreiben

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