Streitkräftebasis
WM-Skispringerin der SKBStreitkräftebasis

Arbeitsplatz: Skisprungschanze

Arbeitsplatz: Skisprungschanze

Datum:
Ort:
Oberstdorf
Lesedauer:
2 MIN

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Luisa Görlich ist auf Skiern aufgewachsen. Ihre Kindheit hat sie auf Sprungschanzen verbracht, zunächst auf ganz kleinen Schanzen in ihrer thüringischen Heimat. Mittlerweile rast sie in aller Welt die ganz großen Skisprungschanzen hinunter. Heute ist Luisa Görlich Skisprungweltmeisterin und Sportsoldatin. 

Eine Skispringerin sitzt in der Seilbahn und hält ihre Skier auf dem Schoß.

Erst den Berg rauf und dann fliegend wieder herunter

Bundeswehr

Acht Uhr morgens: Stabsunteroffizier Luisa Görlich steigt mit zwei Skiern in einen Aufzug. Fast 50 Meter höher steigt sie aus und geht zu ihrem „Arbeitsplatz“ – dem Startpunkt der großen WM-Skisprungschanze in Oberstdorf. Von hier oben hat man eine faszinierende Sicht über das Alpenpanorama. Luisa Görlich hat dafür im Moment keinen Blick übrig. Sie klettert mit ihren Skiern an den Stiefeln auf eine Aluminiumstange, blickt konzentriert in die Tiefe und stößt sich ab. Mit rund 100 Stundenkilometern rast sie den Anlauf herunter und fliegt dann hinter dem Absprungpunkt 130 Meter weit Richtung Auslauf. 

Vom Angsthasen zur Skisprungweltmeisterin

Als Luisa Görlich sechs Jahre alt war, beobachtete sie ihre Zwillingsschwester, die beim Wintersportverein Lauscha erste Skisprungversuche unternahm. „Von uns beiden war ich eigentlich der Angsthase“, erinnert sich Luisa Görlich. „Aber als ich meine Schwester beim Skispringen sah, wollte ich auch auf die Schanze.“ Auf der Kinderschanze flog die kleine Luisa immerhin schon zehn Meter weit. Fünf Jahre später zog Görlich in das Sportinternat in Oberhof und bald darauf nach Oberstdorf in den Schatten der WM-Skisprung Arena. Sie hatte es geschafft: Profi-Skispringerin in der Weltspitze. 

Kraft und Technik

Fünf Sprünge absolviert Luisa Görlich an diesem Morgen. Ein Trainerteam beobachtet Absprungtechnik, Flugbahn und das Aufsetzen im Auslauf. Alles wird von mehreren Kameras aus verschiedenen Winkeln für die spätere Analyse aufgezeichnet. „Die Sprungtechnik ist sehr wichtig. Man kann gutes Skimaterial fliegen, aber wenn die Technik nicht stimmt, bringt es einem nichts. Fliegen geht nicht von alleine“, erklärt Görlich. Der jüngste Erfolg der Sportsoldatin war im Jahr 2023 die Goldmedaille bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften in Planica (Slowenien). Eine von vielen Goldmedaillen, die in ihrer Karriere bereits errungen hat. Die 24-Jährige denkt, dass sie vielleicht noch sechs Jahre springen kann. Für die Zeit danach studiert Stabsunteroffizier Görlich zur Zeit Psychologie an einer Fernuniversität. „Die Bundeswehr ermöglicht mir meinen Sport auszuüben. Ich verdiene Geld und kann so den Sport finanzieren und habe darüber hinaus die Möglichkeit zu studieren“, sagt Görlich und macht sich bereit für den nächsten Sprung. Frage zum Abschied: Wie kommt man bloß auf die Idee, sich auf Skiern mit fast 100 Kilometer pro Stunde in die Tiefe zu stürzen? „Es ist inzwischen ein bisschen Routine, aber immer noch steigt mein Adrenalinspiegel. Es ist vor allem aber ein Gefühl von Freiheit, wenn ich fliege,“ sagt Görlich, stößt sich von der Stange ab und ist wenige Augenblicke später ein kleiner rasender Punkt, der ins Tal fliegt. 

Eine Skispringerin mit Skiern auf Schnee am Ende eines Sprungs

Stabsunteroffizier Luisa Görlich in ihrem Element

Bundeswehr
Eine Skispringerin zeigt mit Skiern in der Hand „Daumen hoch“

Stabsunteroffizier Luisa Görlich ist auf Skiern schneller als andere auf dem Motorrad und damit mehr als nur erfolgreich

Bundeswehr
von Christian  Behrens  E-Mail schreiben

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