Streitkräftebasis
Suum cuique

Wehrbeauftragte und Antisemitismusbeauftragter besuchen die Feldjäger

Wehrbeauftragte und Antisemitismusbeauftragter besuchen die Feldjäger

Datum:
Ort:
Hannover
Lesedauer:
2 MIN

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Am 26. September 2022 hat die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages mit dem Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus sowie Vertretern des Bundes jüdischer Soldaten und Angehörigen der jüdischen Gemeinde Hannover die Feldjäger in Hannover besucht. Anlass des Besuchs war, dass zuvor öffentlich über den Wahlspruch der Feldjäger „Suum cuique“ debattiert worden war.

Eine Frau und zwei Männer stehen vor einer Wand mit Wappen

Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Felix Klein, Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung, und Brigadegeneral Ulf Häussler besuchen den Ehrenhain der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr

Bundeswehr/Dennis Michelmann

Ganz nach dem Motto „reden wir miteinander, anstatt übereinander“ trafen sich Eva Högl und Felix Klein mit dem Kommandeur des Kommando Feldjäger der Bundeswehr, Brigadegeneral Ulf Häussler, und Angehörigen der Feldjägertruppe, um gemeinsam über die lateinische Inschrift „Suum cuique“, die die Feldjägertruppe der Bundeswehr auf ihren Baretten und Truppengattungsabzeichen trägt, zu sprechen. Klein hatte als Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus eine Debatte über die Inschrift des Gardesterns der Feldjäger initiiert. Hintergrund der Debatte ist, das während der NSNationalsozialismus-Zeit auf dem Eingangstor des Konzentrationslagers Buchenwald der Spruch „Jedem das Seine“ in deutscher Sprache angebracht war. Damit verhöhnten und demütigten die Nationalsozialisten auf zynische und menschenverachtende Weise die Lagerinsassen. „Jedem das Seine“ ist tatsächlich eine mögliche deutsche Übersetzung der lateinischen Formulierung „Suum cuique“. In dieser Übersetzung wurde der Wahlspruch von den Nationalsozialisten pervertiert.

„Suum cuique“ ist jedoch ursprünglich ein aus der Antike überlieferter Rechtsgrundsatz, jedem das ihm Zustehende zu gewähren. In diesem Sinne von Gerechtigkeit hebt das Mottovauf das persönliche Verdienst – „die Meriten“ – des Ausgezeichneten ab („Jedem nach seinem Verdienst“, nicht „Jedem das Seine“).

Lob für das Geschichtsbewusstsein

In verschiedenen Gesprächsrunden gelang es den Soldatinnen und Soldaten der Feldjäger, deutlich zu machen, dass für sie die Bedeutung des Abzeichens der Feldjäger der Bundeswehr ausdrücklich nicht in einem Zusammenhang zur nationalsozialistischen Ideologie steht, sondern ein wichtiges und wertegebundenes Identifikationssymbol der Truppengattung ist. Zudem besuchten die Gäste mit den Feldjägern die Militärgeschichtliche Lehrsammlung bei der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr. Dort gibt es zu Gardestern und Wahlspruch „Suum cuique“ Ausstellungsstücke und Erklärtafeln. Högl und Klein äußerten sich positiv über die Form in der sich die Feldjägertruppe mit der 282-jährigen Geschichte seit der Gründung des Feldjägerkorps zu Pferde durch den preußischen König Friedrich II. im Jahr 1740 auseinandersetzt und sie reflektiert. Diese sei vorbildlich. Dies zeige, so die Gäste, wie wichtig es sei, im Rahmen der historischen Bildung Inhalte und Symbole zu kontextualisieren. Sie ermunterten die Feldjäger, dies immer wieder als Teil der Ausbildung ihrer Soldatinnen und Soldaten zu thematisieren.

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