Amtshilfe: Kontakt-Nachverfolger in Uniform
Amtshilfe: Kontakt-Nachverfolger in Uniform
- Datum:
- Ort:
- Deutschland
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- 2 MIN
Die Bundeswehr unterstützt im Rahmen der Amtshilfe mittlerweile 297 Gesundheitsämter in allen 16 Bundesländern. Die Schwerpunkte der Unterstützung liegen derzeit in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin. Insgesamt sind über 6.000 Angehörige der Bundeswehr in der Corona-Hilfe gebunden.
Die Bundeswehr unterstützt im Zusammenhang mit der Amtshilfe mittlerweile 297 Gesundheitsämter in allen 16 Bundesländern. Die Schwerpunkte der Unterstützung liegen derzeit in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin. Insgesamt sind über 6.000 Angehörige der Bundeswehr in der Corona-Hilfe gebunden.Damit ist die Bundeswehr in rund 80 Prozent der deutschen Gesundheitsämter der Städte, Landkreise und Kommunen in Deutschland im Einsatz. Tendenz steigend. Für die Gesundheitsämter wird es zunehmend schwieriger und aufwändiger, alle Corona-Infektionsketten nachzuvollziehen. Die Verstärkung der Bundeswehr ist daher hochwillkommen.
Verstärkung der Gesundheitsämter
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter und -behörden, die zumeist im Schichtbetrieb mit der Kontakt-Nachverfolgung beschäftigt sind, bedeutet Verstärkung durch die Contact-Tracer und Containment-Scouts der Bundeswehr in der Corona-Hilfe eine deutliche Entlastung bei der Kontaktermittlung und Kontaktpersonen-Betreuung.
Für diese Aufgaben sind Freundlichkeit und Fingerspitzengefühl erforderlich. Die Kontakt-Nachverfolger in Uniform durchlaufen daher vor ihrem Einsatz eine Schulung zum Containment-Scout. Diese Weiterbildung wurde vom Sanitätsdienst der Bundeswehr in der Corona-Krise entwickelt und dient speziell dazu, Soldatinnen und Soldaten für Einsätze im Telefondienst in Gesundheitsämtern vorzubereiten.
Überzeugungsarbeit leisten
Von der Bedeutung ihrer Arbeit sind die Soldatinnen und Soldaten zumeist schnell überzeugt: „Lediglich die Unterbrechung der Kontakt-Ketten kann die Ausbreitung des Virus effektiv stoppen“, sagt beispielsweise Stabsfeldwebel Holger Franck. Er gehört zu den 30 Soldatinnen und Soldaten des Luftwaffentruppenkommandos, die in den vergangenen Wochen das Gesundheitsamt Köln unterstützten und noch unterstützen.
Bei einigen müsse am Telefon Überzeugungsarbeit geleistet werden. „Auch wenn der Ton in den Telefonaten gelegentlich rauer wurde“, sagt Stabsfeldwebel Nils Voß, Waffensystembearbeiter in der Kölner Luftwaffen-Kaserne, „habe die Strategie 'Mensch sein und im Gespräch mit den Betroffenen zuhören' fast immer geholfen“.
Erfahrungen der Unterstützer
Generalleutnant Martin Schelleis, der als Nationaler Territorialer Befehlshaber die Kräfte der Bundeswehr für die Corona-Hilfe in Deutschland führt, sagte gegenüber Medienvertretern, die Erfahrungen der Soldatinnen und Soldaten in der Amtshilfe seien stets die gleichen: Staunen über das schnelle Erscheinen nach Antragsstellung, Anerkennung der Anpassungs-, Lern- und Selbstorganisationsfähigkeit, die rasch eine effektive Aufgabenerfüllung erlauben, große Dankbarkeit für die Unterstützung und Erstaunen über die Hilfsbereitschaft, Geduld und Freundlichkeit der Uniformträger.
Bei einem Besuch im Gesundheitsamt im sächsischen Freital versprach General Schelleis: „Wir werden unsere Kräfte auch zukünftig bereithalten, um weiterhin schnell und zielgerichtet unterstützen zu können. Wir sind uns der besonderen Verantwortung und des Vertrauens der Bevölkerung bewusst. Wir werden sie nicht enttäuschen.“