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Amtshilfe für den deutschen Wald

Amtshilfe für den deutschen Wald

Datum:
Ort:
Sachsen
Lesedauer:
2 MIN

Wenn deutsche Behörden um Amtshilfe der Bundeswehr bitten, unterstützen die Streitkräfte mit Personal und Material. Der Umweltschutz war das bestimmende Thema, als die Kameradinnen und Kameraden in Sachsen beim Kampf gegen den Borkenkäfer halfen.

Ein Soldat beim Entrinden eines vom Borkenkäfer befallenen Fichtenstammes.

Unterwegs in Sachsen, um im Kampf gegen den Borkenkäfer zu helfen: Soldaten der Bundeswehr engagieren sich per Amtshilfe für den Umweltschutz.

Bundeswehr/Anne Weinrich

„Mir macht die Arbeit hier im sächsischen Wald großen Spaß. Ich bin selbst Jäger und oft bei mir zu Hause im Revier unterwegs“, erzählt Feldwebel Niclas von Janikowski. Der Kamerad des Objektschutzregiments der Luftwaffe „Friesland“ aus Niedersachsen war einer von hunderten Kameraden, die im vergangenen Jahr deutschlandweit im Amtshilfe-Einsatz gegen den Borkenkäfer waren. Von Janikowski hatte sich freiwillig gemeldet, als in seiner Dienststelle abgefragt wurde, wer bei der Borkenkäfer-Amtshilfe in Sachsen unterstützen will.

Freistaat Sachsen bat zum zweiten Mal um Hilfe

Ein Soldat mit Helm unterm Arm an mehreren Holzstapeln

Feldwebel Niclas von Janikowski war einer der Kameraden, die 2020 im Amtshilfe-Einsatz in Sachsens Wäldern waren.

Bundeswehr/Anne Weinrich

Im Herbst 2019 und im Sommer 2020 halfen Kameradinnen und Kameraden in Sachsen beim Kampf gegen den Borkenkäfer. Die Bundeswehr unterstützte den Freistaat, um die Schäden im sächsischen Wald einzudämmen. Am 20. Mai 2020 hatte die Sächsische Staatsregierung bereits zum zweiten Mal um Hilfe beim Kampf gegen den Borkenkäfer gebeten. Durch die lange Trockenheit und den milden Winter konnte sich der Borkenkäfer besonders gut vermehren. Gemeinsam mit den Teams des Staatsbetriebs Sachsenforst unterstützten die Soldaten, dem Waldschädling den Lebensraum zu entziehen. Die Amtshilfe der Bundeswehr in Sachsen wird durch das Landeskommando Sachsen in Dresden koordiniert.

Im Dienst für den sächsischen Wald

Ein Zivilist und ein Soldat stehen im Wald

Thomas Rother vom Sachsenforst und Oberst Klaus Finck vom Landeskommando Sachsen. Zivile und militärische Behörden kooperierten eng beim Kampf gegen den Borkenkäfer.

Bundeswehr/Anne Weinrich

„Wir sind der Bundeswehr sehr dankbar für ihr Engagement im sächsischen Wald“, betonte Thomas Rother, verantwortlicher Abteilungsleiter für den Forstbetrieb bei Sachsenforst. „Der Einsatz kam 2019 und im vergangenen Jahr zur richtigen Zeit, da sich die Borkenkäfer unter der Rinde der Bäume massenhaft vermehrt haben. Die anhaltende und tiefgreifende Trockenheit beeinträchtigt die Gesundheit der Waldbäume erheblich. 2020 haben wir an fast allen Beobachtungsstandorten noch mehr Käfer als im bisherigen Rekordjahr 2019 registriert.“

2.000 Kubikmeter Schadholz entrindet

Ein Soldat in Schutzausrüstung arbeitet mit einer Kettensäge an einem Baumstamm.

Die Hilfe der Bundeswehr war in Sachsen nach 2019 bereits zum zweiten Mal im Jahr 2020 gefragt. Die Kameraden halfen, Fichtenstämme zu entrinden, um den Borkenkäfer aufzuhalten.

Bundeswehr/Anne Weinrich

Mitte Juli 2020 endete der zweite Borkenkäfer-Amtshilfe-Einsatz der Bundeswehr in Sachsen. 8200 Arbeitsstunden haben die Soldaten in vier Wochen für den sächsischen Wald geleistet. Koordiniert durch das Landeskommando Sachsen wurden gemeinsam mit dem Sachsenforst Fichtenstämme geschält und entastet. In fünf sächsischen Forstbezirken haben die Kameraden zusammen mit Forstarbeitern des Sachsenforsts angepackt. Mit Schäleisen entrindeten sie die Fichten, um dem Borkenkäfer den Lebensraum zu entziehen. Die Kameraden schälten rund 2.000 Kubikmeter Schadholz – das entspricht gut 100 LKW-Ladungen. Durch das Entfernen der Rinde wird der Borkenkäfer an der Weiterentwicklung gehindert. Aus Sachsen halfen unter anderem Einheiten der Offizierschule des Heeres Dresden, der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ und der Unteroffizierschule des Heeres Delitzsch.

von Cornelia Riedel  E-Mail schreiben

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