Alles im Griff auf den Brücken
Alles im Griff auf den Brücken
- Datum:
- Ort:
- Rheinland-Pfalz
- Lesedauer:
- 2 MIN
Im Ahrtal zerstörte das „Jahrhunderthochwasser“ die Infrastruktur, insbesondere Brücken. Pioniere der Bundeswehr schafften behelfsmäßige Übergänge. Unter anderem mit dem Brückenlegepanzer Biber. Zwei Kompanien des Versorgungsbataillons 7 aus Unna sind vor Ort und helfen den Fahrzeugen der Hilfskräfte und Anwohner bei der Überfahrt.
Juliana Weber ist Oberbootsmann, Angehörige der 3. Kompanie des Versorgungsbataillon 7 und seit dem 30. Juli 2021 im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz. Mit ihren Kameradinnen und Kameraden und zwei Festbrücken hilft sie in der Ortschaft Rech im Landkreis Ahrweiler. Die Medium Gider Bridge, eine Unterstützungsbrücke zum Überwinden von Gewässern und Geländeeinschnitten mit einer Länge bis zu 30 Metern und welche von Fahrzeugen mit einer Schwere von bis zu 30 Tonnen überfahren werden kann, wurde bereits an die Verbandsgemeinde Rech übergeben.
Panzerschnellbrücke Biber
Selbst betreiben sie noch eine gepanzerte Gefechtsfeldbrücke. Die Panzerschnellbrücke Biber besteht aus einem Brückenlegepanzer und der Panzerbrücke. Das Trägerfahrzeug dient zum Verlegen und Aufnehmen der 22 Meter langen Panzerschnellbrücke, welche eine Traglast von 52,6 Tonnen besitzt. In Rech liegen die beiden Brückenhälften in Spurbauweise an einem kleinen Abhang, an dessen Ende die Ahr fließt. Die Brücke, welche sonst der Zufahrtsweg zur anderen Hälfte des Dorfes war, ist in Teilen eingestürzt und unpassierbar. „Wir können also mit der Panzerschnellbrücke – zusätzlich zur Medium Gider Brigde – das Überwinden der Ahr für Aufräumarbeiten und Versorgung der Dorfbewohner sowie Hilfskräfte sicherstellen.“, erklärt Oberbootsmann Juliana Weber. Mit zwei bis vier Soldatinnen und Soldaten werden von 7.00 Uhr bis 21.00 Uhr die bundeswehreigenen Fahrzeuge, die der Anwohner und das Großgerät der Hilfskräfte über die Brücke gelotst, um ein sicheres Überqueren zu gewährleisten. Denn aufgrund ihrer Bauweise ist dieser provisorische Übergang für Verkehrsteilnehmende recht ungewohnt. Webers Trupp arbeitet daher insbesondere auch als Einweiser.
Die Bewohner sind dankbar, die Eindrücke erschreckend
„Die Bevölkerung ist unglaublich dankbar, dass wir hier sind und helfen. Egal, in welcher Weise“, erzählt Oberbootsmann Weber. Neben dem Gewährleisten der Überfahrten über die Panzerschnellbrücke Biber hat die 3. Kompanie des Versorgungsbataillons bereits bei der Räumung von öffentlichen Gebäuden wie dem Are-Gymnasium in Bad Neuenahr-Ahrweiler unterstützt. „Die Eindrücke und Bilder aus den Ortschaften sind wirklich erschreckend, vor allem mit welcher Kraft das Wasser hier gewütet hat.“, schildert sie ihre Erlebnisse der letzten Wochen. „Was mich am meisten bewegt hat, ist ein Haus in der Ortseinfahrt von Dernau. Das steht nur noch zur Hälfte und wenn man dort einen Blick hineinwirft, sieht man noch die Familienfotos an der Wand hängen.“ Sie will bleiben bis zum Ende der Amtshilfe. Nicht nur um zu helfen, sondern um den hiesigen Anwohnern zuzuhören. „Ich rede gerne mit der Bevölkerung. Es tut den Menschen gut, jemanden zu haben, mit dem sie einfach mal reden können und der sich ihre Sorgen und Ängste anhört.“ Gelegenheiten dazu ergeben sich auch an den Brücken in Rech.
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