Streitkräftebasis

„Wir gehen da rein, wo andere raus müssen“

„Wir gehen da rein, wo andere raus müssen“

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
4 MIN

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Sie unterstützen in ganz Deutschland den Kampf gegen die Corona-Pandemie und arbeiten Hand in Hand mit zivilen Akteuren. Für ihren Einsatz hat ihnen Staatssekretär Silberhorn persönlich gedankt. Er besuchte die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten in Berlin.

Staatssekretär steht vor einer Karte und spricht mit Soldat über Zusammenarbeit mit den Landeskommandos in Corona-Pandemie.

Ein Soldat erzählt dem Staatssekretär von der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Landeskommandos in der Corona-Pandemie.

Bundeswehr/Ismael Akbar

Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium ist es wichtig, mit den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ins Gespräch zu kommen. Truppenbesuche sind infolge der Pandemie derzeit nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sind, so dass ihm die wenigen Momente mit den Angehörigen der Bundeswehr ein besonderes Anliegen sind. So ließ er es sich nicht nehmen, den rund 140 Soldatinnen und Soldaten, die derzeit bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie in den Gesundheitsämtern Lichtenberg und Mitte sowie im Corona-Behandlungszentrum auf dem Messegelände und in der Operationszentrale des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in Berlin unterstützen, persönlich zu danken.

„Wir im BMVgBundesministerium der Verteidigung sind stolz auf Sie!“

Ein Soldat sitzt am PC, während der Staatssekretär und eine Soldatin über die Arbeit in den Gesundheitsämtern sprechen.

Eine Soldatin erläutert dem Staatssekretär die Herausforderungen bei der Kontaktpersonennachverfolgung in den Gesundheitsämtern.

Bundeswehr/Ismael Akbar

Insgesamt 2200 Unterstützungsanträge wurden bisher an die Bundeswehr gestellt. Über 7000 Soldatinnen und Soldaten sind derzeit eingesetzt, um Seite an Seite mit den zivilen Ämtern und Organisationen gegen die Corona-Pandemie zu kämpfen. Koordiniert wird dies aus der Operationszentrale (OpZ) des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr. Staatssekretär Silberhorn möchte wissen, wo die Knackpunkte sind. „Die Zusammenarbeit mit den Landeskommandos vor Ort läuft richtig gut“, erzählt ein Soldat und „falls es mal ein Problem gibt, löst dies der Leiter der OpZ, Oberst i.G. Schaus, persönlich“. Die vollständige Bearbeitungszeit der Anträge, von rechtlicher-, über Kräfteverfügbarkeitsprüfung bis hin zur Umsetzung der zivilen Forderungen in einen militärischen Auftrag, dauert nicht mehr als zwei Tage und wenn es zeitkritisch ist nur wenige Stunden. „Diese Zeiten können sich sehen lassen“, sagt Staatssekretär Silberhorn. „Sofort heißt bei der Bundeswehr ‚jetzt!‘“, erzählt der Leiter der OpZ. Auch der Staatssekretär kann diese Einschätzung bestätigen. Er habe nur Positives von der schnellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr bei der Unterstützung der Bekämpfung der Corona-Pandemie gehört. Während der Gespräche mit den Soldatinnen und Soldaten macht er ihnen deutlich, dass sie diejenigen sind, die die Bundeswehr jetzt in der Corona-Pandemie in ein positives Licht rücken. „Wir im Bundesministerium der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung) sind sehr stolz darauf, wie Sie ihren Dienst leisten“, so Silberhorn.

Silberhorn sieht die Bundeswehr als Unterstützer kommunaler Behörden und Hilfsorganisationen. „Wir gehen da rein, wo andere raus müssen“. Gleichzeitig erkundigt der Staatssekretär sich über die Zusammenarbeit mit den zivilen Akteuren. Der Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben, Generalmajor Breuer, erläutert die Rolle der Soldatinnen und Soldaten als Brückenbauer, um den Kommunen wieder auf die Beine zu helfen. Diese Beschreibung teilt auch Dr. Frank Kunitz, der Amtsarzt im Gesundheitsamt Lichtenberg: „Die Männer und Frauen in Uniform sind hier Teil unserer Familie geworden“, so Kunitz. Die insgesamt zehn Unterstützungskräfte der Flugabwehrraketengruppe 26 aus Husum leisten ihren Dienst in der Konktaktpersonennachverfolgung. Neben den Vereinbarungen von Terminen für Abstriche und weitere Handlungsanweisungen, sind die Soldatinnen und Soldaten manchmal auch Seelentröster. Von der einfühlsamen Umsetzung kann sich der Staatssekretär persönlich überzeugen, als eine Soldatin einem Anrufer gut zuredet, der offensichtlich von seinen Sorgen erzählt.

Seite an Seite mit zivilen Mitarbeitern

Zwei Soldaten im Schutzanzug sitzen am Tisch und füllen Nachweiszettel der Testproben aus.

Die Soldaten unterstützen bei Testungen von Zivilpersonen und befüllen die Nachweiszettel der Proben.

Bundeswehr/Ismael Akbar

Staatssekretär Silberhorn schätzt die hohe Motivation der Soldatinnen und Soldaten und gibt die positiven Rückmeldungen der Gesellschaft an die Truppe im Gespräch weiter. „Wir sind das erste Mal flächendeckend in ganz Deutschland unterwegs und die Bevölkerung kommt mit den Soldaten in Kontakt – das ist etwas Positives zu dieser schwierigen Zeit“, so Silberhorn. Dass die eingesetzten Soldatinnen und Soldaten auch als Überbringer schlechter Nachrichten freundlich bleiben, wird im Gesundheitsamt in Berlin Mitte deutlich, in dem rund 30 Soldaten der Elektronischen Kampfführung aus Nienburg eingesetzt sind. Ein Soldat erzählt dem Staatssekretär, dass er Verständnis für die zum Teil schlecht gelaunten Anrufer hat, die sich in langen Warteschleifen am Telefon wiederfinden. Jede Soldatin und jeder Soldat führt rund 50 Telefonate pro Tag und ist mehr als 10 Stunden im Unterstützungseinsatz .

Auf die Bundeswehr ist so lange wie nötig Verlass

Wer für welche Aufgaben eingesetzt wird, entscheiden die Soldatinnen und Soldaten in den Gesundheitsämtern zusammen. Sie werden, wenn möglich, nach ihren Wünschen eingeteilt. Dem einen liegt das Telefonieren mehr. Ein anderer möchte lieber administrative Aufgaben erledigen. Ledglich die ausgebildeten Sanitätskräfte der Bundeswehr haben eine feste Rolle, sie werden vorzugsweise in den sogenannten Testmobilen eingesetzt. Hier werden die Menschen getestet und die Daten werden zur Auswertung an die Labore verschickt. „Das ist sehr viel, was Sie für die Gesellschaft und Deutschland tun“, sagt Staatssekretär Silberhorn zu zwei im Schutzanzug gekleideten Soldaten.

Wie lange die Bundeswehr im Kampf gegen die Corona-Pandemie noch eingesetzt wird, kann auch der Staatssekretär nicht sagen. Er ist sich jedoch sicher, dass die Bundeswehr bestens vorbereitet ist.

von Denise Alten  E-Mail schreiben

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