Sanitätsdienst

Operationstechnische Assistenten sind Allrounder

Operationstechnische Assistenten sind Allrounder

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Hauptfeldwebel Claus-Folkmar Bents ist operationstechnischer Assistent (OPTA) und Experte für das Luftlanderettungszentrum Spezialeinsatz (LLRZLuftlanderettungszentrum SpezEins) beim Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst (KdoKommando SESSchnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst) in Leer.

 

Soldaten bauen das Luftlanderettungszentrum auf

Ob im Operationssaal oder beim Aufbau des Basismoduls des Luftlandesrettungszentrum Spezialeinsatz, Teamarbeit ist unerlässlich.

Bundeswehr/Knut Klein

Der 39-Jährige ist einer von zwei OPTA der Operationsgruppe in der vierten Kompanie des KdoKommando SESSchnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst, das für seine Einsätze über luftgestützte Sanitätseinrichtungen verfügt. Damit kann eine Sanitätseinrichtung, vergleichbar mit den Fähigkeiten eines zivilen Krankenhauses, innerhalb kurzer Zeit an jedem Ort der Erde aufgebaut und betrieben werden. Als OPTA in der Truppe hat der Spezialist neben seiner originären Tätigkeit im Operationssaal ein breites Betätigungsfeld. Zu den Aufgaben gehört es auch, Sterilgut, wie das Instrumentarium für die Operationen, aufzubereiten. Aus diesem Grund muss der OPTA über die Fachkunde 2 des Sterilgutassistenten verfügen, um die notwendigen Kenntnisse für die Aufbereitung und Instandhaltung des Instrumentariums zu haben. Wichtig ist auch, auf die Sanitätsgeräte der OP-Gruppe eingewiesen zu sein, um bei Bedarf für den Auf- und Abbau bei Übungen und Einsätzen die Geräte bedienen zu können.

Inübunghaltung

Technisches Verständnis ist bei den vielfältigen Aufgaben des Operationstechnischen Assistenten in der Truppe stets gefragt.

Bundeswehr/Knut Klein

Um die fachliche Kompetenz als OPTA aufrecht zu erhalten ist einmal im Jahr ein Praktikum in einem Bundeswehrkrankenhaus von mindestens acht Wochen zu absolvieren. In begründeten Ausnahmefällen ist dies auch an einem zivilen Krankenhaus mit Unfallchirurgie und Viszeral-Chirurgie möglich. Wenn die oder der OPTA während des Jahres im Auslandseinsatz war, dann entfällt die Pflicht für das Praktikum. Für die Tätigkeit als Sterilgutassistent ist ebenfalls jährlich ein dreiwöchiges Praktikum zum Kompetenzerhalt erforderlich. Gerade beim KdoKommando SESSchnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst geht es primär um die Einsatzbedingungen. Das Kennenlernen der Teams und der Ärzte in den Bundeswehrkrankenhäusern ist für das medizinische Assistenzpersonal aus Leer besonders wichtig, weil es durchaus möglich ist, mit diesen Teams und Ärzten gemeinsam in den Einsatz zu gehen. Zudem sind die neuesten Erkenntnisse über Lagerungsmöglichkeiten von Patienten und die Instrumentarien Teil dieser Praktika. Für die Einsätze ist es wichtig, die Verfahren der „Damage Control Surgery“ (Notfallchirurgie) zu kennen und über gute Kenntnisse in der Viszeral- und Unfallchirurgie zu verfügen, um mit den Einsatzchirurgen zusammenarbeiten zu können.

Einsatzerfahrung

Hauptfeldwebel Claus-Folkmar Bents bereitet den Operationsbereich vor

Hauptfeldwebel Claus-Folkmar Bents bereitet den Operationsbereich vor.

Bundeswehr/Knut Klein

Für den gebürtigen Ostfriesen ging es im Herbst 2007 in den ersten Auslandseinsatz. Dort war er in der OP-Gruppe im afghanischen Kundus eingesetzt. Mit einem Kameraden hat er sich bei der Assistenz im Operationssaal abgewechselt. Hohe Auslastung mit entsprechend langen Operationszeiten waren die Folge. Der entscheidende Unterschied zum OPTA im Krankenhaus ist, dass der OPTA im Auslandseinsatz nicht nur im OP assistiert, sondern auch die Patienten im Schockraum für die OP vorbereitet. Dabei legt der Assistent beispielsweise auch eine Thorax-Drainage. Doch nicht nur die fordernden Einsätze im OP sind gerade im Ausland eine große Herausforderung. Die klimatischen Bedingungen wie Hitze oder Kälte oder auch die Staubentwicklung und die Trennung von der Familie sind belastend.

Aus- und Weiterbildung

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen und das Team einsatzbereit.

Bundeswehr/Knut Klein

Neben den jährlichen Inübunghaltungen als OPTA, absolvierte der gelernte Gas- und Wasserinstallateur seit seinem Eintritt in die Bundeswehr im Jahr 2000, verschiedene Aus- und Weiterbildungen. Hauptfeldwebel Bents kam als Wehrpflichtiger zur Bundeswehr und wurde nach seiner Weiterverpflichtung heimatnah versetzt. Beim Sanitätsregiment in Fürstenau wurde er zum Sanitätssoldaten ausgebildet. Während seiner Ausbildung zum OP-Gehilfen und Instrumenteur, das mit einem dreimonatigen Praktikum am damaligen Bundeswehrkrankenhaus Bad Zwischenahn verbunden war, fing er für diesen Beruf Feuer, und hat sich für eine Ausbildung zum OPTA beworben. Neben allgemeinmilitärischen Weiterbildungen wie den Sportübungsleiter hat der Sanitätsfeldwebel auch den Flurförderschein für Gabelstapler erworben. Weitere mögliche Ausbildungen sind der Gefahrgutbeauftragte und die Beauftragte Person für Luftladegut. Der OPTA bei der Bundeswehr wird auch im Bereich der bildgebenden Verfahren ausgebildet, wie beispielsweise der Röntgendiagnostik und dem Strahlenschutz. Diese Kenntnisse sind erforderlich, um bei Durchleuchtungen während der OP assistieren zu können.

Wandel der Zeit

Hauptfeldwebel Claus-Folkmar Bents bei der Assistenz am Operationstisch.

Bundeswehr/Knut Klein

Durch die ständig wechselnden Herausforderungen und der Teamarbeit hat Bentz viel Spaß am Beruf. Durch „reinschnuppern“ in den Sanitätsdienst habe er genau das gefunden, was ihm Spaß mache. Die zeitlichen Belastungen durch Übungen und Einsätze, seien natürlich für die Familie belastend. Bei der Rufbereitschaft für militärische Evakuierungsmissionen muss die Einheit nach der Alarmierung innerhalb von 72 Stunden an den Einsatzort verlegen.

Hauptfeldwebel Claus-Folkmar Bents , Der OPTA in der Truppe ist flexibel und ein Allrounder. Bundeswehr/Knut Klein
Unter Einsatzbedingungen üben, das heißt vorbereiten, verlegen, aufbauen und im OP stehen. Abwechslungsreicher geht es kaum.



von Knut Klein

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