Sanitätsdienst

Gesundheits-und Krankenpfleger: ein Hybrid in der Truppe

Gesundheits-und Krankenpfleger: ein Hybrid in der Truppe

Ein Nordlicht im Westen, ein Porträt von Frau Oberbootsmann Lara Voigt.

Bundeswehr/Markus Dittrich

Oberbootsmann Lara Voigt ist examinierte Gesundheits-und Krankenpflegerin im Sanitätsregiment 2, Führungsbereich Koblenz. Für die 24-jährige spielt besonders der pflegerische Bezug und das facettenreiche Berufsbild in der Sanitätstruppe eine große Rolle.

Blau-lila scheinende Lampen erleuchten den Raum. Für einen Außenstehenden hat die Szenerie etwas von einem Sonnenstudio. In diesem Fall halten die Menschen ihre Hände aber nicht unters Licht um braun zu werden, sondern um noch ungenügend desinfizierte Hautareale sichtbar zu machen.
Voigt gehört zum Ausbilderteam für den Lehrgang „Pflegehelfer*innen im Funktionsdienst der Bundeswehr“. Während des Lehrgangs werden den Teilnehmern wichtige praktische und theoretische Kompetenzen vermittelt. Dazu gehört beispielsweise auch die korrekte Händedesinfektion. Erfahrene Krankenpfleger, wie Voigt, trainieren und schulen die zukünftigen Helfer, damit diese bei Bedarf auf Krankenhausstationen oder in Rettungszentren assistieren zu können.

desinfizierten Hände unter einem speziellen UV Licht

Kontrolle der frisch desinfizierten Hände unter einem speziellen UV Licht.

Bundeswehr/ Marcel Ernst

Krankenpflege als Berufung

Für die gebürtige Hannoveranerin stand schon sehr früh fest: „Ich möchte was mit Medizin machen“. Ihre Ausbildung hat sie 2016 in einem zivilen Krankenhaus abgeschlossen. Diese Idee kam aber nicht von ungefähr, sondern ist tief in der Familie verwurzelt. „Meine Mutter ist eine Krankenschwester und so habe ich bereits früh eine Verbindung zur Pflege aufgebaut“, erklärt Voigt.

 Nach dem abgeschlossenen Examen entschied sich Voigt für eine Karriere im Sanitätsdienst der Bundeswehr. Die damalige Berufsanfängerin wollte neue Erfahrungen sammeln und neue Kulissen erkunden. „Ich brauchte einen Tapetenwechsel und schätze die vielen Herausforderungen, die die Truppe mir bietet.“

Feld, Krankenhaus oder Büro? Alles.

Tapetenwechsel, das kann die Truppe gut, denn sie bietet eine Vielzahl von spannenden Tätigkeiten. Als Gesundheits- und Krankenpfleger*in gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, sich mit seinen Fähigkeiten einzubringen. Sei es in den Bundeswehrkrankenhäusern der klassischen Pflege oder in administrativen Aufgaben einer Kommandobehörde.
Voigt hat die Chance ergriffen, sich als Ausbilder in einem Regiment weiterzuentwickeln. Sie hat Spaß daran, Wissen zu vermitteln. Auch Weiterbildungsmöglichkeiten in Richtung Verwundeten-Leitstelle sind möglich. Eine gefragte Position im Auslandseinsatz, die einen qualitativen Transport von Verletzten sicherstellt.

Materialen zur Mundpflege vorbereten

Das Vorbereiten der Materialen zur Mundpflege.

Bundeswehr/ Marcel Ernst

Ein Herz für Patienten und große Maschinen.

Der enge Bezug zur Pflege und das Betreuen von Patienten liegt ihr weiterhin sehr am Herzen. So wirft sie gelegentlich in ihrer Freizeit, den weißen Kasack über und pflegt in einem zivilen Krankenhaus pflegebedürftige Menschen. Voigt schätzt bei der Bundeswehr aber die jährliche Möglichkeit einer sogenannten Inübunghaltung. Hier habe ich die Möglichkeit acht Wochen in einem Bundeswehrkrankenhaus meine Qualifikation als Gesundheits- und Krankenpflegerin zu fördern.

Nicht nur das Pflegen von Menschen hat einen Platz ihrem Herzen, sondern auch große Motoren und Rennsport. Als Verantwortliche von militärischen Lastkraftwagen, kann sie zudem eine perfekte Symbiose zwischen Hobby und Arbeit schaffen.

Ob in der fürsorglichen Pflege, als professionelle Ausbilderin im Regiment oder im Umgang mit großen Fahrzeugen. Oberbootsmann Lara Voigt ist ein echtes Schweizer Taschenmesser in der Sanitätstruppe

 

von Marcel Ernst

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