Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr

Unser Auftrag ist die truppenärztliche Versorgung aller circa 900 Spitzensportlerinnen und Spitzensportler der Sportfördergruppen der Bundeswehr. Das Team des Spitzensportbüros ist in allen Fragen der Heilfürsorge zentraler Ansprechpartner für Athletinnen und Athleten, Trainierinnen und Trainer sowie die Verbandsärztinnen und -ärzte, mit denen wir den Gesundheitsschutz der uns anvertrauten Sportsoldatinnen und -soldaten sicherstellen wollen. Wir fühlen uns den ethischen Richtlinien der Federation Internationale du Medicine du Sport (FISM) und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V.eingetragener Verein (DGSP) sowie der internationalen und nationalen Anti-Doping Agenturen (WADA, NADA) zutiefst verpflichtet. Als zentrale Säulen der Athletenautonomie stehen daher Ehrlichkeit und die Vermittlung von Informationen als Grundlage für eine wissensbasierte selbst bestimmte Entscheidung für Diagnostik und Therapie im Mittelpunkt. Hierzu stehen neben ambulanten Untersuchungs- und Beratungsterminen auch eine Videosprechstunde zur Verfügung. In enger Zusammenarbeit mit den übrigen Abteilungen des Zentrums bieten wir darüber hinaus Kaderuntersuchungen sowie interdisziplinäre Rehabilitationsmaßnahmen nach Verletzungen, Operationen und chronischen Überlastungsschäden an.

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Darüber hinaus führt das ZSportMedBw als lizensierte sportmedizinische Untersuchungsstelle nach den Richtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes und des Landessportbundes NRWNordrhein-Westfalen Kaderuntersuchungen für eine Vielzahl von Sportverbänden durch. 

Für die Sportschule der Bundeswehr (SportSBw) übernehmen wir in unserer Sportmedizinischen Ambulanz die truppenärztliche Versorgung des Stammpersonals sowie aller an den Übungs- und Fachsportleitertrainings teilnehmenden Soldatinnen und Soldaten. Bei nationalen und internationalen Sportveranstaltungen des Conseil du Sport Militaire (CISMConseil International du Sport Militaire) stellen wir die sanitätsdienstliche Versorgung sicher und unterstützen Anti-Doping Maßnahmen.

In der sportorthopädischen Sprechstunde untersuchen, beraten und behandeln wir Patientinnen und Patienten mit Verletzungen und chronischen Beschwerden sowie dauerhaften Funktionseinschränkungen am Bewegungsapparat.

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Wir erarbeiten individuelle Therapiepläne zur Unterstützung von Truppenärzten und Physiotherapeuten und planen einen systematischen Belastungsaufbau. Bei entsprechender Fragestellung beurteilen wir die dauerhafte Belastbarkeit des Bewegungsapparates.

Wir sind Teil der interdisziplinären Untersuchungs-, Beratungs- und Behandlungsprogramme in den Bereichen Spitzensport, Prävention und medizinisch dienstlich orientierten Rehhabilitation.

Unsere hochspezialisierte physiotherapeutische Abteilung verfügt über das gesamte Spektrum der Krankengymnastik, manuellen Therapie, medizinischen Trainingstherapie, Lymphdrainagen und Massagetechniken sowie der physikalischen Therapie (Elektro-, Kyro-, Thermo-, Hydrotherapie) und Aquatherapie mit barrierefreiem Therapiebecken. Mit Hilfe einer computergestützten isokinetischen Messstation können Kräfte an Extremitäten und Rumpf zuverlässig gemessen und trainiert werden.

Die ganztägigen, hochintensiven physiotherapeutischen Behandlungsmaßnahmen werden im täglichen Austausch zwischen Facharzt und Patient geplant, im Verlauf angepasst und mittels orthopädischer Assessments evaluiert. Im Rahmen der teilstationären sportmedizinischen, interdisziplinären Rehabilitation (SMIR) sowie unseren ein- bis dreiwöchigen erweiterten Physiotherapie (EP) betreut ein Physiotherapeut ganztägig nicht mehr als zwei Patienten gleichzeitig. Bei komplexen Hilfsmittelversorgungen (Orthesen, Prothesen, Rollstühle) arbeiten wir seit Jahren im Team mit erfahrenen Orthopädietechnikern. Professionelles Assessment, Intensität, Erfahrung und kameradschaftliches Miteinander haben bereits einer Vielzahl von Soldatinnen und Soldaten mit komplexen Beeinträchtigungen am Bewegungsapparat geholfen, ihren Platz im Dienst und im Privaten wiederzufinden.

Schwerpunkte des Funktionsbereichs sind internistisch-kardiologische sowie sportmedizinische Gesundheitsuntersuchungen sowie präventivmedizinische Untersuchungs- und Beratungsprogramme zur Vermeidung, Erkennung und Behandlung von Erkrankungen des Stoffwechsels sowie des Herz-Kreislaufsystems.

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Die sportmedizinische Leistungsdiagnostik dient der Überprüfung des Gesundheitszustandes und der Feststellung von Risiken, die sich unter körperlicher Belastung ergeben können. Hierzu werden mittels sportspezifischer Tests, wie die Fahrrad-, Laufband-, Ruder- und Schwimm-Ergometrie, die Herz- und Lungenfunktion überprüft, die maximale und die Ausdauer-Leistungsfähigkeit gemessen, der Gesundheits- und Trainingszustand des Herz-Kreislauf-Systems beurteilt und Fähigkeiten zur Energiegewinnung ermittelt.

Lungenfunktionstests und Ultraschalluntersuchungen des Herzens erweitern das diagnostische Angebot des Abteilung Innere Medizin/Leistungsmedizin sowohl für den Spitzensport als auch für die präventivmedizinischen Programme.

Bei Bedarf führen wir computergestützte Ernährungsanalysen zur gezielten Ernährungsberatung durch. 

Alle erhobenen Daten werden ausführlich und verständlich aufbereitet und in eine individuelle Therapie- und Trainingsempfehlung umgesetzt. Unsere Beratung orientiert sich am jeweils Machbaren und bezieht stressmedizinische und psychokardiologische Aspekte mit ein.

Für militärische Führungskräfte, Soldatinnen und Soldaten mit besonders hoher körperlicher Belastung sowie Patientinnen und Patienten mit Typ I Diabetes bieten wir in Zusammenarbeit mit unserer orthopädischen Abteilung zielgruppenspezifische Sprechstunden und Interventionen an.

Das ZSportMedBw ist das Kompetenzzentrum für somatische Rehabilitation des Sanitätsdienstes. Ob im Einsatz an Körper oder Seele verwundet, im Dienst oder im Privaten schwer verletzt, nach schicksalhafter Erkrankung von einer bleibenden Behinderung betroffen: Das erfahrene Rehabilitations-Team des Zentrums leistet mit seinen Maßnahmen zur medizinisch dienstlich orientierten Rehabilitation multiprofessionelles, interdisziplinäres Management, um die individuell bestmögliche dienstliche und private Teilhabe zu ermöglichen.

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Am ZSportMedBw betreuen wir entsprechend unserem Auftrag der medizinisch dienstlich orientierten Rehabilitation in der Bundeswehr (MDORBw) Kameradinnen und Kameraden mit einer einsatzbedingten psychischen Erkrankung, sofern sie hierbei eine körperliche Symptomatik entwickelt haben und eine wehrpsychiatrische Empfehlung vorliegt. Darüber hinaus führen wir nach besonders komplexen Beeinträchtigungen am Bewegungsapparat multiprofessionelle, interdisziplinäre Reha-Maßnahmen durch, unabhängig davon, ob sie im Einsatz, im Dienst oder im privaten Bereich entstanden sind. Diese umfassen orthopädische, physiotherapeutische, allgemein-, stress- und ernährungsmedizinische, psychotherapeutische und sozialdienstliche Diagnostik und Interventionen sowie komplexe Hilfsmittelversorgungen mit Orthesen, Prothesen und Rollstühlen. Dazu setzen wir programmierte ambulante Betreuungstermine, Videosprechstunden und dreiwöchige teilstationäre sportmedizinische interdisziplinäre Rehabilitationsaufenthalte (SMIR) ein. 

Unsere Assessments, interdisziplinärer Informationsaustausch und rehabilitationsspezifische Dokumentation erfüllen die fachlichen Vorgaben der Berufsgenossenschaften (BG), der Deutschen Rentenversicherung (DRV) sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V.eingetragener Verein (BAR). Auf der Grundlage des biopschosozialen Modells von Gesundheit und Krankheit erkennen mittels der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit der WHOWorld Health Organization (ICF) Teilhabestörungen in allen wesentlichen Lebensbereichen und leiten hieraus individuelle Rehabilitationsziele ab. Hauptziel ist dabei die bestmögliche dienstliche Teilhabe, sofern dies aufgrund der Schwere der Beeinträchtigung nicht erreicht werden kann, der bestmögliche Übergang in das zivile Leben. 

In Kooperation mit der Sportschule der Bundeswehr indizieren und evaluieren wir sporttherapeutische Interventionen und Sondervorhaben. 

Neue Wege zu gehen und damit ein Leben in Autonomie und Würde als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft wieder zu gewinnen, gelingt nur in einem von kameradschaftlichem Miteinander, gegenseitigem Respekt und gemeinsamem Wollen geprägten Umfeld. Dieses soziale Kapital prägt unser Team aus Fachleuten und zu Rehabilitierenden. Wir nennen es das Team Respect.