Sanitätsdienst

„Wir gehören Seite an Seite“: Netzwerk ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

„Wir gehören Seite an Seite“: Netzwerk ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

Datum:
Ort:
Halberstadt
Lesedauer:
3 MIN

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Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsregiments 1 und dem Panzerpionierbataillon 803 unterstützen die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt bei der Entnahme von Abstrichproben auf das Coronavirus, deren Dokumentation und dem Transport der Proben in die Magdeburger Uniklinik. Generalarzt Dr. Bruno Most informierte sich vor Ort.

Eine Person im Vollschutz-Anzug sitzt vor einem Patienten und nimmt eine Abstrichprobe im Rachen vor

Bei einem Bewohner wird der Abstrich für den Test auf das Coronavirus im Nasen- und Rachenraum durchgeführt

Bundeswehr/Paulina Englowski

Gemeinsam mit Angehörigen ziviler Hilfsorganisationen sind derzeit 20 Weißenfelser und Havelberger Soldatinnen und Soldaten in Halberstadt. Die Einrichtung steht derzeit unter Quarantäne. Aufgrund der in den letzten Wochen vermehrt aufgetretenen Corona-Infektionen in der Anlaufstelle werden die Bewohner zu ihrem Schutz alle zwei Tage getestet. Dieser für zwei Wochen geplante Einsatz der Bundeswehr im Inland findet auf Antrag einer zivilen Behörde, des Ministeriums für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, und unter ziviler Weisungsgebung statt.

Entspannung der Situation

Die Soldatinnen und Soldaten unterstützen gemeinsam mit den Hilfsorganisationen bei den vom Gesundheitsamt angeordneten Maßnahmen. In kleinen Teams durchlaufen sie die verschiedenen Bereiche und testen die Bewohner auf eine potenzielle Infektion mit dem Coronavirus. Oberfeldarzt Ronald Etzold ist verantwortlich für die Weißenfelser Soldatinnen und Soldaten: „Mit unserer Hilfe verhindern wir einen Ausbruch des Virus in dieser Einrichtung und tragen zu einer Entspannung der Situation im zivilen Gesundheitsbereich bei.“

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Ein besonderer Dienst an unser Land

Aus Weißenfels sind zehn Soldatinnen und Soldaten im Einsatz; eine bunte Mischung: vom Sanitätsfeldwebel mit einer medizinischen Pflegeausbildung bis zum Einsatzsanitäter. „Die medizinische Ausbildung ist nicht das wichtigste, vielmehr geht es darum, die Hygienemaßnahmen korrekt anzuwenden. Von Vorteil ist zudem, interkulturell kompetent zu sein“, erklärt Etzold und betont: „Wir werden von allen sehr freundlich aufgenommen. Die Mitarbeitenden sind sehr dankbar für unsere Unterstützung.“

Im Vollschutzanzug hat sich Generalarzt Dr. Bruno Most, stellvertretender Kommandeur Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung und Beauftragter für Zivil-Militärische Zusammenarbeit (BeA ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit) des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Eindrücke vor Ort verschafft. „Unsere Hilfeleistung erfüllt verschiedenste Zwecke und Rahmenbedingungen, die mir als BeA ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit besonders am Herzen liegen. Deutschland ist ein weltoffenes Land, das Thema Asyl gehört für uns dazu. Diese konkrete Herausforderung ist ein besonderer Dienst an unser Land, den die Soldatinnen und Soldaten erfüllen.“

Netzwerk ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit

Dr. Most und Thomas Glückstein stehen an einer Straße auf einem umzäunten Gelände

Generalarzt Dr. Bruno Most (li) im Vollschutzanzug mit Thomas Glückstein vom Malteser Hilfsdienst e.V.eingetragener Verein Magdeburg in Halberstadt

Bundeswehr/Paulina Englowski

Die beteiligten Soldatinnen und Soldaten agieren gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern, den Johannitern und dem Arbeiter-Samariter-Bund. Most erklärt: „Das ist eine große Familie nach DRKDeutsches Rotes Kreuz-Gesetz, die ein Netzwerk ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit im Gesundheitswesen bildet. Gemeinsam Schulter an Schulter unserem Land zu dienen, hat einen symbolhaften Stellenwert für mich.“ Most betont zudem die sehr gute Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen: „Wir gehören Seite an Seite. Unsere Soldatinnen und Soldaten geben eine glänzende Figur ab.“

Ziel - Quarantänesituation aufheben zu können

Der Leiter der ZASt, Dr. René Seidel, ist verantwortlich für die Durchführung der Testreihen. „Nur dann, wenn wir Personen identifizieren, die mit Covid-19 infiziert sind, und sie in spezielle Isolierungseinrichtungen verlegen, gelingt es uns, die Quarantänesituation aufzuheben“, erklärt Seidel. Derzeit dauert die Quarantäne in der Einrichtung bis zum 30. April an. „Ich bin sehr dankbar, dass die Bundeswehr und auch die Hilfsorganisationen uns hier so tatkräftig unterstützen“, betont Seidel. In der Einrichtung sind derzeit etwa 710 Personen untergebracht.

Dank und Respekt

Von allen Seiten gibt es Dank an die Freiwilligen, die mit ihrer Leistung die Einrichtung unterstützen. Thomas Glückstein, Diözesan- und Landesgeschäftsführer Malteser Hilfsdienst e.V.eingetragener Verein Magdeburg, dessen Team auch bei den Abstrichen unterstützt, bringt es auf den Punkt: „Dank und Respekt von meiner Seite. Die Kolleginnen und Kollegen, die sich freiwillig gemeldet haben, haben viel Herzblut. Sie helfen Menschen, die in Not sind. Der Bedürftige steht im Vordergrund und nicht die eigenen Befindlichkeiten. Das ist eine tolle Erfahrung.“

Bildergalerie

  • Ein Soldat in einem Schutzanzug mit Augen-, Mund- und Nasenschutz bereitet die Dokumentation einer Probennahme vor

    Sicher ist sicher: Vorbereitung für den Einsatz auf eine bevorstehende Probennahme auf das Coronavirus

    Bundeswehr/Paulina Englowski
  • Viele verpackte Röhrchen mit Abstrichstäbchen liegen übereinander

    Die Probenröhrchen für den Abstrich auf das Coronavirus liegen bereit

    Bundeswehr/Paulina Englowski
  • Zwei Personen in Schutzanzügen mit Gesichts- und Mund-Nasenschutzmaske, einer hält ein Proberöhrchen in der Hand

    Letzte Absprachen vor der Abstrichprobe auf das Coronavirus werden getroffen

    Bundeswehr/Paulina Englowski
  • Ein elektrisches Fieberthermometer und eine Liste liegen auf einem Tisch

    Auch die Körpertemperatur der unter Quarantäne stehenden Personen wird kontrolliert

    Bundeswehr/Paulina Englowski
  • Eine Person im Vollschutz-Anzug sitzt vor einem Patienten und nimmt eine Abstrichprobe im Rachen vor

    Bei einem Bewohner wird der Abstrich für den Test auf das Coronavirus im Nasen- und Rachenraum durchgeführt

    Bundeswehr/Paulina Englowski
  • Eine Person im Schutzanzug beugt sich über einen Tisch auf dem die Aufkleber für die Proben liegen

    Die Abstrichproben auf das Coronavirus werden genaustens dokumentiert

    Bundeswehr/Paulina Englowski
  • Viele Personen in Uniform, Schutzkleidung der Hilfsorganisationen und Schutzanzügen stehen vor einer Halle

    „Wir gehören Seite an Seite“: Bundeswehr und Hilfsorganisationen - die Zivil-Militärische Zusammenarbeit ist während der Corona-Pandemie ist unerlässlich

    Bundeswehr/Paulina Englowski
von Michael Zacher und  Dr. Nadine Seumenicht  E-Mail schreiben

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