Sanitätsdienst

Werdegang im Fokus: Truppenoffiziere im Sanitätsdienst

Werdegang im Fokus: Truppenoffiziere im Sanitätsdienst

Datum:
Ort:
Weißenfels
Lesedauer:
3 MIN

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Im Jahr 2015 wurde auf Initiative des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr der Werdegang „Offizier des Truppendienstes im Sanitätsdienst“ (OffzTrD San) im Uniformträgerbereich des Heeres ins Leben gerufen. Als Soldat auf Zeit für 13 Jahre sollen OffzTrD San die truppendienstlichen Fähigkeiten des Sanitätsdienstes stärken und Menschen führen.

Fahnenjunker Kudravcev im Portrait vor der Hindernisbahn

Fahnenjunker Eduard Kudravcev hat seine militärische Heimat als Offizier des Truppendienstes im Sanitätsdienst gefunden

Bundeswehr/Paulina Englowski

In diesem Werdegang sind nicht-approbationsgebundene Fach- und Führungsverwendungen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr im Bereich „Führung und Einsatz“ sowie im Bereich „Personalmanagement“ zusammengefasst, welche durch OffzTrD San wahrgenommen werden. Außerhalb des Werdegangs OffzTrD San werden weitere OffzTrD aller Uniformträgerbereiche für andere nicht-approbationsgebundene Aufgaben, etwa in der Informationstechnik, eingesetzt. Ab der Ebene Stabsoffizier sind die dem Werdegang zugeordneten Dienstposten in den entsprechenden Kompetenzbereichen „Führung und Einsatz“ sowie „Personalmanagement“.

Fachliche und persönliche Bindung zum Sanitätsdienst

Zuvor wurden Truppenoffiziere der drei Uniformträgerbereiche Luftwaffe, Marine und Heer für Unterstützungsleistungen im Rahmen der truppendienstlichen Führung im Sanitätsdienst der Bundeswehr eingesetzt. Hauptmann Alexander Jakob, zuständig für Truppendienstliche Personalangelegenheiten im Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung, ordnet den Werdegang ein: „Durch das Wachsen der Truppenoffiziere im Sanitätsdienst der Bundeswehr findet frühzeitig eine fachliche, aber auch eine persönliche Bindung zum Sanitätsdienst statt. Somit wird man der fortschreitenden Spezialisierung und den Besonderheiten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr auch zukünftig gerecht werden können.“

Dabei wird die infanteristische Komponente eines Truppenoffiziers, etwa in seiner Funktion als Schießausbilder, mit der Fachkenntnis über die Fähigkeiten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr vereint. So werden seit Juli 2020 alle neu eingestellten Offizieranwärterinnen und -anwärter in der Verwendung OffzTrD San, bis auf den an der Offizierschule des Heeres zu absolvierenden Offizierlehrgang, vollständig im Sanitätsdienst ausgebildet. Im ersten, 15 Monate andauernden Abschnitt der Ausbildung, werden die Grundausbildung, der Fahnenjunkerlehrgang, ein Sprachenlehrgang sowie ein Praktikum als Gruppenführer absolviert.

Voruniversitäre Ausbildung

Ein Soldat steht vor einem Hindernis der Hindernisbahn und erklärt dessen Überwindung

Fahnenjunker Kudravcev konnte jung seine Fähigkeiten als Ausbilder in der Allgemeinen Grundausbildung im Sanitätsregiment 1 unter Beweis stellen

Bundeswehr/Paulina Englowski

Fahnenjunker Eduard Kudravcev durchläuft aktuell diese 15 Monate vor der Versetzung an eine der beiden Bundeswehruniversitäten. Er verpflichtete sich zunächst als Freiwillig Wehrdienstleistender für elf Monate und arbeitete im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg: „Für mich stand schnell fest, dass ich in Führungsverantwortung möchte, dies aber mit dem Tätigkeitsfeld der Medizin verbinden wollte.“ So bewarb er sich für die Offizierlaufbahn in der Verwendung eines OffzTrD San. Im ersten Quartal 2021 legte er die Offizierprüfung an der Sanitätsakademie der Bundeswehr ab.

Nun wurde er an seine erste Führungsrolle herangeführt: Zurück im Sanitätsregiment brachte er jungen Rekrutinnen und Rekruten die Grundlagen des soldatischen Handwerkes bei. Momentan gewinnt er, frisch befördert zum Fahnenjunker, Einblicke in das Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung, ein Kommando auf Divisionsebene. Ab Oktober 2021 beginnt sein vierjähriges Studium an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. In dieser Zeit wird er nach insgesamt 36 Monaten als Offizieranwärter zum Leutnant und damit Offizier befördert.

Postuniversitäre Ausbildung

Eine Soldatin steht vor einem beleuchteten Logo: Äskulapstab vor dem Eisernen Kreuz der Bundeswehr

Oberleutnant Elisabeth Motzka sitzt nun nicht mehr auf der Schulbank. Ab sofort bildet sie junge Kameradinnen und Kameraden aus.

Bundeswehr/Pascal Rick
Eine Soldatin während der theoretischen Ausbildung anderer Soldatinnen und Soldaten

Kernaufgabe eines militärischen Vorgesetzten ist die Ausbildung unterstellter Soldatinnen und Soldaten, sowohl theoretisch als auch praktisch

Bundeswehr/Pascal Rick

Die jungen Offizieranwärterinnen und -anwärter werden nach ihrer voruniversitären Ausbildung an eine der beiden Universitäten der Bundeswehr nach Hamburg oder München versetzt, um dort binnen vier Jahren ein Studium mit Masterabschluss abzuschließen. Danach werden sie zu einem vollumfänglich einsetzbaren Offizier des Truppendienstes im Sanitätsdienst ausgebildet. Darin ist zum Beispiel die Ausbildung zum Schießausbilder und militärischen Lehrer enthalten. Oberleutnant Elisabeth Motzka hat im letzten Jahr ihr Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften mit einem Master abgeschlossen und befindet sich in ihrer postuniversitären Ausbildung.

Diese umfasst drei Kernmodule, ein Führungspraktikum, sowie ergänzende Ausbildungen, etwa den militärischen BCE-Führerschein. In vier Jahren Studium liegt der Fokus nicht auf militärischen Fähigkeiten, weshalb die Ausbildung damit beginnt, dass alle Teilnehmenden auf einen einheitlichen Ausbildungsstand gebracht werden. Anschließend fand die eigentliche Ausbildung zum Zugführer statt. Dabei wurden Inhalte wie Taktik, Ausbildungslehre und Planung vermittelt. „Nun befinde ich mich im Praktikum als Hörsaalleiterin an der Sanitätsakademie. Dort bilde ich Sanitätsoffizieranwärter aus und fiebere dem Abschluss meiner Offizierausbildung entgegen.“ Zukünftig wird sie in der Sanitätsakademie ihre erste Verwendung als Hörsaalleiterin haben und als junger Offizier Menschen führen.


von Jonas Pötzsch

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