Vierfacher Schutz gegen Grippeviren
Vierfacher Schutz gegen Grippeviren
- Datum:
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- Frankreich
Schon seit mehreren Monaten läuft die Produktion der diesjährigen Impfstoffe gegen Influenza, jetzt wurden sie ausgeliefert. Die Bundeswehr setzt in diesem Jahr auf einen Impfstoff, der Angehörige der Streitkräfte gegen vier unterschiedliche Virenstämme schützt. Ab Oktober sollen die Impfungen in den regionalen Sanitätseinrichtungen verfügbar sein.
Mit dem Kühltransport sind sie nun unterwegs: Die 200.000 Influenzaimpfungen für die Bundeswehr. Verpackt in große weiße Kartons, umhüllt von einer silbernen Folie zum Schutz vor Hitze, hat der Vierfachimpfstoff seine Reise im französischen Val-de-Reuil angetreten. Rund anderthalb Autostunden nordwestlich von Paris entsteht seit Monaten der Impfstoff mit dem Namen Vaxigrip Tetra. Mit diesem können sich ab Oktober alle Soldatinnen und Soldaten, sowie erstmalig in diesem Jahr auch zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr impfen lassen.
Bereits im Februar gab die Weltgesundheitsorganisation die vier Virenstämme bekannt, die voraussichtlich die größte Bedrohung in der Grippesaison 2020/2021 darstellen werden. Alle Impfhersteller erhielten daraufhin aus speziellen Laboren die Virenstämme, die als sogenannte Saat dann als die Basis für die industrielle Produktion der Impfungen dienen.
Impfstoffproduktion
In einem aufwendigen Verfahren werden die nur 0,5 Milliliter Injektionsflüssigkeit pro Impfampulle gewonnen. Diese beinhalten wiederum nur 60 Mikrogramm Wirkstoff, 15 Mikrogramm gegen jeden der vier Virenstämme. Den gesamten Produktionsprozess erklärt die
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Gerade die Produktion von Influenzaimpfstoffen stellt hohe Anforderungen an den Hersteller. „Während beispielsweise Tabletten einfach zu produzieren sind, erfordert die Arbeit mit biologischem Material wie beispielsweise Virenstämmen viel Erfahrung und Fachexpertise“, erklärt Robert Tensen, Medical Manager bei Sanofi. „Die Hersteller setzen dabei auf permanente prozessbegleitende Kontrollen, um eine gleichbleibende Qualität des Produkts gewährleisten zu können.“
Wirkstoff
Auch wenn Viren die Grundlage für die Impfstoffe sind, besteht keine Gefahr, dass sich jemand durch die Impfung infiziert, denn die Viren werden während der Produktion inaktiviert. In diesem konkreten Fall bedeutet es, dass sie in ihre Bestandteile zerlegt werden. Die Impfungen selbst enthalten dann nur die Hüllenproteine der Viren. Diese genügen, um dem Körper in Kontakt mit dem „Bauplan“ der jeweiligen Influenzaerreger zu bringen und eine Immunantwort hervorzurufen. „Um einen Reifenabdruck auf dem Immunsystem zu erzeugen, braucht es kein ganzes Auto,“ erklärt Oberstabsarzt Constanze Eßer. „Es reicht ein Reifen. Genauso verhält es sich auch mit den Viren.“ Auch die Befürchtung, dass geimpfte Personen allergisch auf Hühnereiweiß reagieren, kann die Präventivmedizinerin am Kommando Sanitätsdienst entkräften: „Der Impfstoff durchläuft umfangreiche Aufbereitungs- und Reinigungsprozesse. Am Ende enthält der Impfstoff somit noch maximal 1µg Hühnereiweiß pro Dosis und ist für die meisten Menschen mit einer Allergie gegen Hühnereiweiß geeignet.“ Bei Fragen sollten sich Soldatinnen und Soldaten aber auch an das zuständige Sanitätsversorgungszentrum wenden, empfiehlt Eßer.