Verteidigungsministerin besucht den Sanitätsdienst in Berlin
Verteidigungsministerin besucht den Sanitätsdienst in Berlin
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Am 18. Juli 2022 besuchte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht das Bundeswehrkrankenhaus Berlin und anschließend das Sanitätsunterstützungszentrum in der Hauptstadt. Dabei erhielt sie Einblicke in das vielfältige Aufgaben- und Fähigkeitsspektrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.
Um 09.15 Uhr rollten die schwarzen Limousinen auf das Gelände des Bundeswehrkrankenhaus (BwKrhsBundeswehrkrankenhaus) Berlin. Das Regierungskrankenhaus, wie es umgangssprachlich genannt wird, ist eine weitere Station der Sommerreise der Ministerin. In 15 Fachabteilungen werden Soldatinnen und Soldaten, aber auch zivile Patientinnen und Patienten, medizinisch versorgt – als Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité auf höchstem fachlichem Niveau.
Einsatzmedizin
Ein Beispiel hierfür ist das zertifizierte Wundzentrum. Nach Aussage von Oberstarzt PDPrivatdozent Dr. Staffan Vandesee gehört das Wundzentrum zu den besten in Deutschland. Dies belegen auch die Ergebnisse der letzten Rezertifizierung. Die Kompetenzen des Wundzentrums, aber auch der Unfallchirurgie, haben eine besondere Bedeutung für den Sanitätsdienst der Bundeswehr. Denn diese Fähigkeiten sind bei robusten Einsätzen der Bundeswehr sowie für die Landes- und Bündnisverteidigung gefragt. Wie wichtig diese Kompetenzen sind, zeigt der Besuch auf der Station H2/H3 Septische-Rekonstruktive Chirurgie.
Hier berichtet Oberfeldarzt Marcus Stichling von schwer Kriegsverletzten aus der Ukraine. Derzeit werden zehn von ihnen am BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Berlin behandelt. Dabei kann das Bundeswehrkrankenhaus Berlin bei der Behandlung von Kriegsverletzungen auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Allein aus der Ukraine wurden bereits über 50 Patientinnen und Patienten behandelt.
Leitlabor für Einsätze
Doch auch in der Corona-Pandemie und in der Amtshilfe hat sich das Bundeswehrkrankenhaus Berlin als sogenanntes Level-2-Krankenhaus bewährt. Insbesondere die Laborkapazitäten des Hauses leisten noch immer einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung der Pandemie in der Hauptstadt. Insgesamt bearbeitet das Labor über eine Million Proben im Jahr.
Flottenarzt Dr. Rico Müller betont die Besonderheiten des vollständig akkreditierten Labors. Es ist Leitlabor für alle Auslandseinsätze der Bundeswehr. Ein originalgetreues Einsatzlabor steht für die Ausbildung auf dem Gelände des BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Berlin. Damit kann das Team um Müller, das Laborpersonal, welches für die Einsätze vorgesehen ist, an dem Equipment ausbilden, das sich auch in den Einsätzen befindet. Als Leitlabor betreuen sie aber auch 365 Tage im Jahr rund um die Uhr das Laborpersonal in den Einsätzen bei fachlichen Fragen.
Investitionen in die Zukunft
Im Fokus des Besuches standen aber auch die Infrastrukturmaßnahmen des Hauses. Seit über 30 Jahren wird am Bundeswehrkrankenhaus Berlin gebaut. Um jederzeit den stetig wachsenden Anforderungen an ein modernes Krankenhaus zu entsprechen. Und auch zukünftig geht es Schlag auf Schlag weiter. Ende Juli 2022 beginnt der Rohbau für die neue Apotheke für rund 26 Millionen Euro. Weitere Baumaßnahmen folgen in den nächsten Jahren. Bis 2027 sollen rund 300 Millionen in Infrastruktur des Krankenhauses fließen.
Regionale medizinische Versorgung
Gerade einmal sechs Kilometer entfernt befindet sich das Sanitätsunterstützungszentrum (SanUstgZ) Berlin – die zweite Station des Besuches der Ministerin. Das Zentrum ist Teil der truppenärztlichen Versorgung für rund 13.000 Soldatinnen und Soldaten und unterstützt auch Ausbildungen und Übungen der Truppe. Eine besondere sanitätsdienstliche Aufgabe für das SanUstgZ Berlin ist die Unterstützung für den protokollarischen Dienst der Bundesrepublik Deutschland. Ein Beispiel hierfür ist die Begleitung durch eine Ärztin oder einen Arzt von Regierungsdelegationen bei Auslandsreisen.
Zum SanUstgZ Berlin gehört auch eine Sanitätsstaffel Einsatz. Diese ist, wie das Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Teil der Rettungskette des Sanitätsdienstes. Sie stellt in einem Einsatz die erste Behandlungsebene dar. Beispielgebend hierfür ist die Rettungsstation. Was die Behandlungseinrichtung kann und wie sie ausgestattet ist, erfuhr sie bei einer Präsentation durch die Soldatinnen und Soldaten des SanUstgZ Berlin.
Neben den Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung und der personellen Unterstützung von Auslandseinsätzen unterstützte das Personal des SanUstgZ Berlin auch während der Corona-Pandemie umfangreich. So verimpften die Soldatinnen und Soldaten rund 30.000 Dosen gegen SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV2. Das Engagement der Dienststelle blieb auch dem Bundespräsidenten nicht verborgen. Mit einem persönlichen Brief bedankte sich der höchste Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland bei der Berliner Dienststelle.