Sanitätsdienst
Folge 7

Das Sanitätsversorgungszentrum: Mehr als eine Hausarztpraxis

Das Sanitätsversorgungszentrum: Mehr als eine Hausarztpraxis

Datum:
Ort:
Husum
Lesedauer:
3 MIN

Folge 7 dreht sich um das Personal vom Sanitätsversorgungszentrum (SanVersZ) Husum. Das ist eine gute Gelegenheit, um einen Blick auf die Gesundheitsversorgung der Soldatinnen und Soldaten zu werfen. 

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Wenn Soldatinnen und Soldaten krank werden, führt sie ihr Weg in der Regel zum Truppen(zahn)arzt bzw. zur Truppen(zahn)ärztin. Sie gehen in ein so genanntes Sanitätsversorgungszentrum (SanVersZ), um hausärztlich oder zahnmedizinisch behandelt zu werden. 

Dafür benötigen Soldatinnen und Soldaten, anders als im Zivilen, keine Krankenversicherung. Ihnen steht eine unentgeltliche truppenärztliche Versorgung - kurz utV – zu. Allerdings gibt es kleine, aber feine Unterschiede zum zivilen Gesundheitssystem. Sie haben zum Beispiel keine freie Arztwahl.  Arzneimittel, medizinische Hilfsmittel oder Heilmittel, wie eine Physiotherapie, sind hingegen unentgeltlich, das heißt die Soldatinnen und Soldaten müssen keine Zuzahlung leisten. Ebenso entfällt, wie der Name schon sagt, der Beitrag zur Krankenkasse und der Nettoverdienst ist entsprechend höher.

SanVersZ - Hausarztpraxen der Soldatinnen und Soldaten

Die SanVerZ sind die Hausarztpraxen der Soldatinnen und Soldaten. Wobei deutlich mehr in ihr Aufgabenportfolio fällt: Sie beraten und unterstützen die jeweiligen Dienststellen, Einheiten und Verbände bei Ausbildungs- und Übungsvorhaben, beispielsweise in der Sanitätsausbildung für die Truppe. Oder sie übernehmen Aufgaben in der Heilfürsorge, den wehrmedizinischen Begutachtungen sowie in der Dokumentation. Zusätzlich schultern sie standortärztliche und öffentlich-rechtliche Aufgaben im Bereich Hygiene, Infektionsschutz und der Umweltmedizin. Ferner übernehmen sie innerhalb der Dienstzeit auch die primäre notfallmedizinische Versorgung von akut erkrankten Soldatinnen und Soldaten innerhalb der Kaserne und sind dafür umfassend ausgestattet.

Verschiedene Berufsgruppen

Je nach Betreuungsumfang arbeiten in einem SanVersZ zwischen 15 und 60 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeitende. Wie in zivilen Arztpraxen sind hier verschiedene Berufsgruppen aus dem medizinischen Bereich vertreten. Neben dem (zahn-)ärztlichen Personal, sind vor allem die (zahn-)medizinischen Fachangestellten (MFA) zu nennen, die die (Zahn-)Ärztinnen und Ärzte in der täglichen Patientenversorgung unterstützen. Darüber hinaus finden sich, in Abhängigkeit des eigenen beruflichen Werdeganges, auch noch weitere Berufsgruppen in den SanVersZ, wie z.B. Fachkrankenpfleger-/innen, Notfallsanitäter/-innen u.v.m., die teilweise auch außerhalb ihres eigentlich typischen Berufsumfeldes am Patienten tätig werden können.

Struktur

Organisiert ist die ambulante Gesundheitsversorgung der Bundeswehr in 13 Sanitätsunterstützungszentren (SanUstgZ). Jedem SanUstgZ ist wiederum eines der 129 regionalen Sanitätsversorgungszentren (SanVersZ) zugeordnet. Darüber hinaus betreibt der Sanitätsdienst der Bundeswehr 15 Facharztzentren (FachArztZ) und unterhält 15 Sanitätsstaffeln Einsatz (SanStff Eins) für die sanitätsdienstliche Ausbildung oder Versorgung der Truppe bei Übungen sowie im Einsatz. Das SanVersZ Husum beispielsweise gehört organisatorisch zum SanUstgZ Kiel. Diese SanUstgZ entlasten die Truppenärztinnen und Truppenärzte in den Sanitätseinrichtungen besonders im administrativen Bereich. Die so gewonnene Zeit kommt direkt den Patientinnen und Patienten zugute. 

Beispiel SanVersZ Husum

Insgesamt leisten am SanVersZ Husum sechs Humanmediziner (davon zwei Fachärzte für Allgemeinmedizin) und vier Zahnmediziner sowie ein Oralchirurg ihren Dienst. Unterstützt werden diese von Fachwirten für ambulante (zahn-)medizinische Versorgung in den Bereichen Heilfürsorge, Funktionsdiagnostik und Prophylaxe. Weitere (zahn)medizinische Fachangestellte auf Unteroffizierebene sowie Mannschaften und qualifizierte Zivilangestellte ergänzen das Team. Darüber hinaus bildet das SanVersZ Husum pro Lehrjahr mindestens eine/-n human- und zahnmedizinische/-n Fachangestellte/-n (zivil oder militärisch) aus. Diese durchlaufen rotierend alle relevanten Bereiche, um einen hohen Erfahrungsschatz zu erwerben. Sehr gute Erfolge in den Berufsschulen bestätigen dieses Prinzip. 

von Uwe Henning

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