Sanitätsdienst
Folge 2

Bewährtes System: Die Rettungskette

Bewährtes System: Die Rettungskette

Datum:
Ort:
Hammelburg
Lesedauer:
2 MIN

In der 2. Folge spricht Oberfeldwebel Ibrahim S. vom Weg des Verwundeten. Dieser Weg wird im Sanitätsdienst auch Rettungskette genannt. Das ist eine Abfolge von aufsteigenden Rettungs- und Versorgungsleistungen in den jeweiligen Sanitätseinrichtungen. Doch was verbirgt sich dahinter? 

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Alles beginnt am Ort der Verwundung. Nach der Erstversorgung durch die Selbst- und Kameradenhilfe geht es weiter über die Rettungsstation und das Rettungszentrum bis hin zum Einsatzlazarett. In Deutschland stehen darüber hinaus die Bundeswehrkrankenhäuser und zivile Einrichtungen zur weiteren Behandlung zur Verfügung. 

Role 1: Rettungsstation sichert Vitalfunktionen 

Schwerpunkt der Behandlungsebene 1 ist die qualifizierte allgemein- und notfallmedizinische Versorgung. Im Falle eines Weitertransports dient die Rettungsstation der Stabilisierung des Patienten. Während des Gefechts   sind hochmobile Einrichtungen gefragt, die einen möglichst kleinen logistischen Fußabdruck hinterlassen. Die Rettungsstation besteht aus einem Container, einer Container-Versorgungspalette, einem aufblasbaren Zelt sowie der dafür erforderlichen Transportkomponente. Die Station ist innerhalb einer Stunde einsatzbereit. Diese Konfiguration ist auch als eine rein zeltgestützte luftbewegliche Variante (Luftlanderettungsstation) verfügbar.

Ebene 2: Chirurgische Akutversorgung im Rettungszentrum

Zur Behandlungsebene 2 gehören das Rettungszentrum und das Luftlanderettungszentrum. Insbesondere das Rettungszentrum leicht (RZ le) wurde bei zahlreichen Auslands-, Katastrophen- oder anderen Hilfseinsätzen eingesetzt. Ein aktuelles Beispiel hierfür war der Humanitäre Einsatz nach dem Erdbeben in der Türkei. Hier betrieben Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr ein Rettungszentrum von März bis Juni 2023.
Im Allgemeinen übernehmen in der Behandlungseinrichtung circa 48 Männer und Frauen die erste chirurgische Akutversorgung, intensivmedizinische Überwachung sowie die Überwachung und Pflege der Patientinnen und Patienten nach Operationen.   Bereits eine Stunde nach Eintreffen am Einsatzort können erste Patienten aufgenommen werden ; innerhalb von sechs Stunden ist das RZ le voll funktionsfähig. Das Namenskürzel „leicht“ könnte täuschen: zum Aufbau und Transport dieser Variante werden mehrere Lastkraftwagen sowie ein Kran mit mindestens 20 Tonnen Nutzlast benötigt. Die zeltgestützte Konfiguration des Luftlanderettungszentrums leicht bringt 80 Tonnen auf die Waage.

von Uwe Henning

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