Sanitätsdienst
Amtshilfe

Sanitätskräfte retten Leben und sichern Deiche

Sanitätskräfte retten Leben und sichern Deiche

Datum:
Ort:
Bayern
Lesedauer:
2 MIN

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Bei der Hochwasserkatastrophe in Bayern helfen Sanitätssoldatinnen und -soldaten der Sanitätsunterstützungszentren Kümmersbruck und München. Rund 500 Soldatinnen und Soldaten und mehrere Einsatztrupps, bestehend aus Notfallsanitäterinnen und -sanitätern sowie einem Beweglichen Arzttrupp (BATBeweglicher Arzttrupp), unterstützen in Reichertshofen und Baar-Ebenhausen.

Drei Männer und eine Frau stehen an einem reißenden Fluss und prüfen die Wasserstände

Zusammen mit zivilen Rettungskräften überprüfen die Sanitätssoldatinnen und Sanitätssoldaten die immer weiter steigenden Wasserstände

Bundeswehr/Stefan Wollner

Bereits am Donnerstag letzter Woche wurde das Sanitätsunterstützungszentrum Kümmersbruck alarmiert. Umgehend bereiteten sich die Soldatinnen und Soldaten der Sanitätsstaffel Einsatz für einen möglichen Hochwassereinsatz vor. Bereits am Freitag wurden drei Trupps in Kümmersbruck, Regen und Weiden in Rufbereitschaft versetzt, um innerhalb von einer Stunde einsatzbereit zu sein. Ein Sanitätstrupp besteht aus zwei Personen, einer Notfallsanitäterin oder -sanitäter und Fahrerin beziehungsweise Fahrer. Für den Einsatz in den Hochwassergebieten hat sich der voll geländegängige Krankenkraftwagen (KrKw) Unimog aufgrund seiner hohen Wattiefe bewährt. Das heißt: Er kann auch tiefere Gewässer durchfahren, ohne Schaden zu nehmen.

Am Samstagnachmittag ging es für die Sanitätskräfte los. Mit sechs KrKw rückten die Rettungskräfte aus, um in den Hochwassergebieten zu helfen. Ein Trupp wurde in den Raum Augsburg geschickt, ein anderer unterstützt in Baar-Ebenhausen. Am Sonntagmorgen wurden weitere Kräfte alarmiert, die zunächst auf eine ruhige Lage vor Ort trafen. Insgesamt waren rund 500 Soldatinnen und Soldaten, unter anderem von der Sanitätsakademie der Bundeswehr, dem Sanitätslehrregiment in Feldkirchen sowie der Sanitätsstaffel Einsatz Bischofswiesen, in den überfluteten Gebieten.

Zivil-Militärische Zusammenarbeit bei Rettungsaktionen

Zwei militärische Lastkraftwagen fahren durch ein überflutetes Wohngebiet

Mit den watfähigen und geländegängigen Lkw 2 Tonnen Unimog sind auch die schwer zugänglichen Bereiche der Flutgebiete erreichbar, um Personen aus ihren Häusern zu retten

Bundeswehr/Timo Ochsenmeyer

Die zunächst ruhige Lage sollte sich schnell ändern. Der Dammbruch der Paar in Baar-Ebenhausen am Sonntagvormittag verschärfte die Situation erheblich. Fünf weitere Trupps wurden hinzugezogen, vier Sanitätstrupps und ein Beweglicher Arzttrupp (BATBeweglicher Arzttrupp) aus München. Die Sanitätskräfte unterstützten bei der Deichsicherung und richtete eine Sammelstelle für Verletzte und zur Versorgung der betroffenen Bevölkerung ein.

In Zusammenarbeit mit der DLRG führten die Sanitätskräfte Such- und Rettungsmaßnahmen durch, um eingeschlossene Personen aus ihren Häusern zu retten. Sonntagabend verschärfte sich die Lage, als in Reichertshofen ein weiterer Deich brach. Bis tief in die Nacht hinein halfen die Soldatinnen und Soldaten dabei, die Einwohner zu retten.

Am Montagmorgen wurden die ersten fünf Trupps herausgelöst, die seit über 30 Stunden im Einsatz waren. Für die kommenden Tage halten sich weitere Sanitätssoldatinnen und -soldaten einsatzbereit, um die Bevölkerung im Falle weiterer Amtshilfe zu unterstützen. „Trotz der großen Herausforderungen bleibt die Motivation der Soldatinnen und Soldaten ungebrochen. Die zivil-militärische Zusammenarbeit funktioniert hervorragend. Die Einsatzbereitschaft und der Wille zu helfen sind bei allen Beteiligten hoch“, sagte einer der verantwortlichen Soldaten.
 

von Mathias Erdmann

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