Sanitätsdienst

Sanitätsdienst: Zentrum koordiniert Hilfeleistung

Sanitätsdienst: Zentrum koordiniert Hilfeleistung

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

Angesichts der steigenden Belastung durch das Corona-Virus bitten immer mehr Stellen in Deutschland um Unterstützung durch die Bundeswehr. Besonders gefragt ist der Sanitätsdienst der Bundeswehr.

Ein Saal in dem viele Computerarbeitsplätze stehen

In diesem Saal werden normalerweise Vorträge oder Veranstaltungen abgehalten, jetzt dient er dem Einsatzführungszentrum als Großraumbüro.

Bundeswehr/Markus Dittrich

Bereits über 200 Anträge auf Amtshilfe (mit 260 Einzelforderungen ) sind im Kommando des Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz angekommen. Um diese Anträge gezielt bearbeiten zu können wurde für die Situation ein Mehrzwecksaal zum Lagezentrum / Einsatzführungszentrum (EFüZ) umgewandelt.

Viel gefragte Hilfe

Von der personellen Verstärkung einer Fieberambulanz bis hin zur Unterstützung mit Sanitätsmaterial - die Hilfeleistung durch die Bundeswehr ist viel gefragt. Schon jetzt sind fast 17.000 Soldatinnen und Soldaten, sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sanitätsdienstes in Krankenhäusern, Fieberzentren und provisorischen Behandlungseinrichtungen im Einsatz.

Die medizinischen Anfragen zu bearbeiten, Unterstützung zu koordinieren und mit anderen Behörden Leistungen abzusprechen ist Aufgabe des Kommandos Sanitätsdienst. Sollte nach einer umfassenden Prüfung keine Unterstützung möglich sein, muss das EFüZ auch ein Hilfegesuch ablehnen. Insbesondere bei Mangelressourcen, wie Beatmungsgeräten und Schutzausstattungen muss der Sanitätsdienst auch den Eigenbedarf im Blick haben.

Sicherheit für den eigenen Bereich

Eine Soldatin ist am telefonieren

Bundesweit sind Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsdienstes im Einsatz. Koordiniert wird ihre Arbeit im Einsatzführungszentrum in Koblenz.

Bundeswehr/Markus Dittrich

Für die eigenen Soldatinnen und Soldaten hat der Sanitätsdienst zahlreiche Vorsorgemaßnahmen ergriffen. Diese beginnen bei der persönlichen Schutzausrüstung für das medizinische Fachpersonal, das zunehmend eine kritische Ressource wird und endet bei Quarantäne-Maßnahmen für Soldatinnen und Soldaten, die in den Auslandseinsatz verlegen. Die Fäden für alle Aktivitäten laufen im Koblenzer Kommando zusammen.

In dem EFüZ arbeiten Soldatinnen und Soldaten aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen, um allen Facetten der sanitätsdienstlichen Unterstützungsanforderungen gerecht zu werden. So ist neben der fachlichen Expertise im Umgang mit der Pandemie vor allem die Fähigkeit zur zivil-militärischen Zusammenarbeit gefordert. Gemeinsam mit einem Verbindungselement des Deutschen Roten Kreuz (DRKDeutsches Rotes Kreuz) gilt es, praktikable Lösungen zu finden. Darüber hinaus unterstützt der Sanitätsdienst der Bundeswehr mit Beratungskompetenz für den zivilen Bereich. Ein Beispiel hierfür ist Germersheim. In der rheinland-pfälzischen Kleinstadt wird eine Bettenstation für 100 leicht erkrankte Corona-Patientinnen und Patienten aufgebaut. In beratender Tätigkeit unterstützen zwei Soldaten den Aufbau und bringen ihre Expertise ein, um den zukünftigen Betrieb zu verbessern.

Gemeinsam Helfen

Ein Wimpel des DRK

Mit im Einsatzführungszentrum ist das DRKDeutsches Rotes Kreuz als Verbindungsglied zu den zivilen Hilfsorganisationen.

Bundeswehr/Markus Dittrich

Auffallend zwischen den grünen Uniformen ist ein Mitarbeiter in ziviler Kleidung. Er ist vom DRKDeutsches Rotes Kreuz und das Verbindungsglied zu den zivilen Hilfsorganisationen. Ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und DRKDeutsches Rotes Kreuz zeigt sich in Würzburg. Im EFüZ kam eine Anfrage zur Unterstützung eines Würzburger Altenpflegeheimes an. Durch den kurzen Draht zwischen Sanitätsdienst und DRKDeutsches Rotes Kreuz konnte schnell geholfen werden. Inzwischen unterstützen zehn Mitarbeiter des DRKDeutsches Rotes Kreuz die Einrichtung.

von Timo Rosenbohm

Weitere Informationen

Link zum Kommando Sanitätsdienst