Oberfeldarzt PDPrivatdozent Dr. Timo Wille aus dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr hat sich der Forschung verschrieben. Bereits 2010 erhielt er mit dem „Springer Award Gefäßmedizin“ seine erste Auszeichnung. In diesem Jahr kam der Young Investigator Award Toxicology hinzu.
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Herr Oberfeldarzt, erst einmal Glückwunsch zu Ihrer Auszeichnung! Wie fühlt es sich an, erneut für seine Forschungsarbeiten geehrt zu werden?
Vor allem ist das eine ganz großartige Auszeichnung für unser gesamtes Team am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr hier in München. Forschung in diesem Bereich ist immer das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen, weil sie mit hochspezialisierten Experimenten in Laboren verbunden ist.
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Worum geht es bei Ihrer Forschung?
Wir entwickeln neue Therapien für Vergiftungen mit phosphororganischen Verbindungen. Im Wesentlichen reden wir dabei von zwei Problembereichen: zum einen von Nervenkampfstoffen, zum andern von Pflanzenschutzgiften. Beide Formen führen weltweit immer noch zu hohen Opferzahlen. Die Standardtherapie ist unbefriedigend, aber seit 60 Jahren unverändert. Sie greift erst an, wenn sich die Vergiftung ausprägt. Wir wollen schon verhindern, dass sich das Gift im Körper verteilt, und verfolgen dazu einige spannende Ansätze.
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Was entfacht bei Ihnen den Forscherdrang immer wieder aufs Neue?
Wenn wir mit einem Forschungsergebnis eine Frage beantworten können, ergeben sich daraus zumeist unmittelbar Anschlussfragen. Genau das macht unseren Beruf so faszinierend und spannend. Und genau deswegen kann ich diesen wunderbaren Beruf nur jeder und jedem ans Herz legen.
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Was möchten Sie jungen Forschern mit auf den Weg geben?
Ich würde jedem Menschen mit medizinisch-naturwissenschaftlicher Ausbildung empfehlen, im Laufe seiner Karriere zumindest einmal in der Forschung Station zu machen, um für sich herauszufinden, ob dies nicht eine befriedigende Tätigkeit sein kann. Wer, wie ich, darin seine große Faszination entdeckt, findet bei der Bundeswehr Bedingungen vor, die jenen an Universitäten in nichts nachstehen.
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Wie können wir uns Ihren Arbeitsalltag vorstellen?
Ich bin ein Morgenmensch und fange sehr früh an. Da habe ich die Ruhe, den Tag vorzubereiten, und die besten Ideen. Auch wenn man große Ziele hat, besteht Forschung meistens aus vielen kleinen Schritten. Die Arbeit im Detail bestimmt unseren Alltag. Für die Forschung, für die ich ausgezeichnet wurde, habe ich viel Zeit im Labor verbracht und photometrische Messungen durchgeführt.
Mittlerweile habe ich mich weiterentwickelt und kann mich bei der Laborarbeit auf ein Team aus vielen Fachdisziplinen stützen, was sehr bereichernd ist. Ein fester Bestandteil meiner Arbeit ist es heute daher auch, dass wir uns in den verschiedenen Projekten immer wieder aufs Neue und in verschiedenen Konstellationen abstimmen.
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Wie verbringen Sie die Freizeit, wenn Sie so früh anfangen?
Dadurch, dass ich meine Arbeit so flexibel gestalten kann, habe ich ab dem Nachmittag viel mehr von meiner Familie. Das bedeutet auch, dass meine Frau und ich uns die Kinderbetreuung teilen. Als Kontrast zum „Innendienst“ im Institut genieße ich gern Natur und Garten. Pflanzen sind ja auch was für Tüftler…
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Bereits 2010 wurden Sie mit dem „Springer Award Gefäßmedizin“ ausgezeichnet und jetzt kam noch der Young Investigator Award Toxicology hinzu. Was können wir in Zukunft noch von Ihnen erwarten?
Also rein statistisch den nächsten größeren Preis im Jahr 2028 ...
vonMaik Bugenhagen
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