Reservistin unterstützt die einsatznahe Sanitätsausbildung
Reservistin unterstützt die einsatznahe Sanitätsausbildung
- Datum:
- Ort:
- Dornstadt
- Lesedauer:
- 3 MIN
Im Konvoi auf Patrouille fahren, Feuergefechte führen und Verwundete versorgen: Oberstabsgefreiter Sophia B. ist stets mittendrin, wenn Soldatinnen und Soldaten für einen Einsatz ausgebildet werden. Die Reservistin unterstützt regelmäßig das Team vom Ausbildungs- und Simulationszentrum des Sanitätsregiment 3 der Bundeswehr in Dornstadt.
Vielleicht ein Auslandsjahr oder doch ein Bundesfreiwilligendienst - Sophia B. war sich anfangs noch unschlüssig, was sie nach ihrem Abitur 2018 machen wollte. Schließlich sei sie durch eine Werbeaktion auf die Bundeswehr aufmerksam geworden. „Die Wehrdiensterfahrungen meiner Onkel und meine Neugier auf die Erfahrungen in der Truppe haben mir die Entscheidung am Ende leicht gemacht“, sagt sie heute. Es sollte schließlich ein 23-monatiger freiwilliger Wehrdienst werden. Auch danach war noch nicht Schluss mit der Bundeswehr.
In Dornstadt bei Ulm unterstützt die inzwischen zum Oberstabsgefreiten beförderte Reservistin regelmäßig die sanitätsdienstliche Einsatzausbildung im Ausbildungs- und Simulationszentrum des Sanitätsregimentes 3 der Bundeswehr. Sie wolle stets mittendrin sein, bei allem was „grün“ sei, das heißt. was zur militärischen und taktischen Grundlagenausbildung gehört. Hier teste sie gern auch mal ihre eigenen körperlichen Grenzen aus, betont sie.
Spaß beim einsatznahen Ausbilden
Sophia B. bildet gerne aus, beispielsweise wie sie sich in einer Gefechtssituation verhalten und gleichzeitig hochkomplexe Aufgaben erledigen sollen. Es ist genau das, was sich die 22-jährige Reservistin von der Bundeswehr erhofft hat. Gemeinsam mit ihren Kameradinnen und Kameraden stellen sie verschiedene, realitätsnahe Einsatzsituationen dar, bei denen die Lehrgangsteilnehmenden das Gelernte unmittelbar anwenden können.
„Die medizinische Erstversorgung von Verwundeten, die Waffen- und Schießausbildung, das Patrouille fahren, und im Ernstfall ein Feuergefecht führen können, - all das sind sinnvolle und wichtige Themen, die uns Ausbilder manchmal echt fordern. Mir jedenfalls macht es riesigen Spaß“, schwärmt sie lächelnd.
Trotz Stress den Überblick behalten
Als besonders prägend für sich selbst sieht die junge Reservistin ihre vor kurzem absolvierte Ausbildung zum Einsatzersthelfer Bravo. Hierbei werden Maßnahmen erlernt, die im Zivilleben nur qualifiziertes medizinisches Personal ausführen dürfen, beispielsweise das sichern von Atemwegen mit einem Wendl-Tubus oder das Legen von Zugängen. „Die hier eingeübten Abläufe haben mir auf jeden Fall sehr geholfen auch in extrem anstrengenden Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Und dieses beruhigende Gefühl, dass man einen Auftrag irgendwie immer ausführen kann, möchte ich gern weitergeben.“
Auch auf ihr neues, während ihrer Zeit bei der Bundeswehr erworbenes Selbstbewusstsein ist die Soldatin stolz: „Ich kann heute ohne Anspannung vor anderen sprechen und mein Lampenfieber einfach ausblenden.“, erzählt Sophia B.
„Ich würde mich auf jeden Fall wieder für die Bundeswehr entscheiden.“
Ein Dienst in der Bundeswehr ist alles andere als Alltäglich. Der Sanitätsdienst sticht hierbei nochmal besonders hervor, denn hier hat man immer eine Doppelrolle zwischen Lebensretter und Soldat. Das war für Sophia B. besonders reizvoll. „Meine Mutter ist OP-Fachschwester, von daher hat mich die Sanität schon immer fasziniert, aber zurückblickend nicht unbedingt auf der Ebene der Ärzte, sondern aus heutiger Sicht eher im Bereich der Erstversorgung.“
Dennoch sei die Entscheidung Soldatin zu werden etwas überraschend für die Familie und Freunde gewesen. „Meine Eltern wollten vor allem, dass ich etwas finde, was mir Spaß macht. Allerdings bin ich im Freundeskreis anfangs teilweise auf Unverständnis für diesen Schritt gestoßen.“ Heute sei die Reservistin meist die coole Freundin mit dem etwas anderen Interessensgebiet.
Ein wertgeschätzter Teil der Reserve
Ihre gesamte Bundeswehrzeit sei für Sophia B. ein stetiger Reifeprozess. Vor allem ist es das Miteinander und das in der Einheit Willkommen sein, was sie am Reservistendienst so sehr schätzt. „Durch die vielen Charaktere auf die man trifft, habe ich nicht nur Toleranz gelernt, sondern vor allem auch mitzudenken, zu improvisieren und zu handeln anstatt abzuwarten – alles richtig tolle Erfahrungen.“ Dann lacht sie verschmitzt und meint: „Ganz wichtig ist mir Kameradschaft. Ich habe gelernt, dass man zwar alleine gut, gemeinsam besser, aber erst zusammen unschlagbar ist.“
Die Oberstabsgefreite überzeugt ihre Vorgesetzten mit viel Einsatzwillen und einem außergewöhnlichen Engagement. Das sie so wahrgenommen wird, wurde ihr durch eine ganz besondere Ehrung gezeigt. Auf der diesjährigen Jahrestagung der Reserve im Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr wurde ihr in Feldkirchen vom Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, welcher zugleich auch der Beauftragte für Reservistenangelegenheiten des Sanitätsdienstes ist, ein Bestpreis verliehen.
Kontakt
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Bundeswehr/Armin Schmidt
Ihre Ansprechpartner für Reservistenangelegenheiten im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr