Sanitätsdienst

Posterpreis der Christoph-Probst-Kaserne 2021

Posterpreis der Christoph-Probst-Kaserne 2021

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
4 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die Christoph-Probst-Kaserne in Garching bei München begrüßte am 11. November 2021 zivile und militärische Gäste anlässlich der Verleihung des nach einem Widerstandskämpfer der „Weißen Rose“ benannten Christoph Probst Posterpreises. Auch in diesem Jahr sollte die Tradition dieses Preises nicht der Pandemie zum Opfer fallen zu lassen.

Mehrere Personen sitzen in einem Raum während einer Präsentation

Im Foyer des ZInstSanBw München findet der festliche Akt mit ausreichendem Abstand statt

Bundeswehr/ulia Langer

Der Posterpreis blickt bereits auf eine mehrjährige Historie zurück. Ins Leben gerufen wurde er 2016 als „Posterpreis Lebensmittelchemie“, um dem lebensmittelchemisch-wissenschaftlichen Nachwuchs am Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZInstSanBw) in München ein Forum zu geben, Arbeitsergebnisse zu präsentieren und den wissenschaftlichen Austausch zu fördern. 2018 wurde der Preis entsprechend dem interdisziplinären Ansatz im Haus als „Posterpreis für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit“ veranstaltet. 2019 erfolgte die Benennung der Kaserne nach Christoph Probst und in Anlehnung daran wurde im Jahr 2020 erstmalig der „Posterpreis der Christoph-Probst-Kaserne“, ausgeschrieben. Dieses Jahr erfolgte dies durch den Leiter des Zentralem Institutes, Oberstapotheker Dr. Thomas Zimmermann und den Leiter der Abteilung XXI des Bundeswehrkrankenhauses Ulm, Oberfeldarzt Wolfgang Bock, sowie den Kasernenkommandanten der Christoph-Probst-Kaserne, Oberfeldapotheker Dr. Florian Plößl.

Erweiterter Posterpreis

Erstmals wurden 2020 zusätzlich die Innere Führung und die politische Bildung mit in den Fokus des Preises genommen. An diese Tradition wurde auch in diesem Jahr wieder mit vielseitigen und spannenden Vorträgen angeknüpft. Diese dienen auch der Ausgestaltung des Kernauftrags der Dienststellen, ein politisches und ethisches Bildungsangebot zu machen. In seiner Begrüßungsrede formulierte Dr. Zimmermann: „Ziel der Veranstaltung ist es zu fördern, aufrechte, mutige und couragierte Staatsbürger in Uniform zu sein.“

Zahlreiche Ehrengäste

Ein Mann hält eine Rede, weitere Personen sitzen davor

Markus Schmorell, der 2. Vorsitzende der Weißen-Rose-Stiftung e.V.eingetragener Verein, Neffe von Alexander Schmorell, hält die Festrede

Bundeswehr/Julia Langer

Aufgrund der pandemiebedingten Hygiene- und Sicherheitsauflagen, war der Kreis der vor Ort anwesenden Gäste begrenzt. Dennoch freuten sich die Veranstalter, zahlreiche Ehrengäste begrüßen zu können. Ganz besonders erfreulich war, dass auch Sebastian Probst, als Vertreter der Familie Probst, an der Veranstaltung teilnahm. So konnte dem Namensgeber der Kaserne, Christoph Probst und dem Widerstand würdig gedacht werden. Auch mit der Weißen Rose Stiftung e.V.eingetragener Verein ist die Liegenschaft eng verbunden und so war es den Veranstaltern und allen Gästen eine Ehre, der interessanten Festrede von Markus Schmorell lauschen zu können. Als zivile Ehrengäste waren auch Dr. Dietmar Gruchmann, als erster Bürgermeister der Stadt Garching, und der kommissarische Schulleiter, des Christoph-Probst-Gymnasiums in Gilching, Dr. Wilfried Trinkl, vor Ort zu begrüßen.

Breitgefächerte Posterthemen mit Einsatzrelevanz

Der Schwerpunkt der Themen lag dieses Jahr bei vielseitigen und spannenden wissenschaftlichen Vorträgen. Neben den Darstellungen wissenschaftlicher Forschungsarbeiten stach jedoch auch ein Poster thematisch heraus. Unter dem Titel „Christoph-Probst-Kaserne – Der lange Weg zur Kasernenbenennung“ wurden durch Hauptfeldwebel Martin-Robert Nolte der Weg, die Anstrengungen und das dienststellenübergreifend, gemeinschaftlich Erreichte bei der Namensfindung der, nun nach Christoph Probst benannten, Kaserne aufgezeigt. Alle Beiträge wurden in Form eines „Science Slam“ vorgetragen. Ein besonders Lob galt auch einem jungen Nachwuchswissenschaftler. Viktor Fischer, ein Schüler des Christoph-Probst-Gymnasiums, hatte sich mit einem ansprechenden Poster zum Thema „Sekundenkleber als Notverband“ mit den „alten Hasen“ gemessen.

Zum diesjährigen Posterpreis wurden folgende Beiträge eingereicht

  • „Rattengifte in Lebensmitteln sicher nachweisen - Ein Food Defense Thema“ von Benedikt Masberg
  • „Murderous multicolored molds? Studies on detection and occurrence of toxigenic micromycetes and mycotoxins in indoor environments“ von Wiebke Derz
  • „Entwicklung eines Untersuchungsverfahrens zur simultanen Bestimmung fettlöslicher Vitamine in Verpflegungsrationen der Bundeswehr“von HptFw Moritz Schumacher und HptFw Jan Lang
  • Quantification of Furan Derivatives in Coffee Products by SIDA-HS-SPME-GC/MS“ von Lukas Benzenberg
  • „Prüfung von Arzneimitteln auf N-Nitrosaminen mittels Twister“ von Christina Gromes
  • „Frühneuzeitliche Seuchenbekämpfung“ von OStAp Alvin Heidenfelder
  • „MatRegeneration LML-Container als interdisziplinäre Herausfordernung„ von Julia Korzer
  • „Untersuchungsverfahren zur Endotoxin-Bestimmung in sterilen Arzneimitteln gemäßPh. Eur. 2.6.14 unter Nutzung der Gelbildungsmethode sowie der Etablierung des kinetisch-turbidimetrischen Messverfahrens“ von Gina-Marie Meier
  • „Optimierung und Verifizierung der Bestimmung von Microcystinen mittels HPLCDAD“ von Leutnant (SanOA) Christoph Spangardt
  • „Untersuchung zur Effektivität des Raumluftreinigers Trotec TAC V+“ von HptFw Jonas Karzel
  • „Christoph-Probst-Kaserne – Der lange Weg zur Kasernenbenennung“ von HptFw Martin-Robert Nolte
  • „Sekundenkleber als Notverband?!“ von Sascha Alexander Fischer
  • „Qualitativer molekularbiologischer Nachweis von SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV-2 mittels Multiplex real-time RT PCRPolymerase-Ketten-Reaktion-Verfahren“ von StFw Markus Hergenroether

Postergewinner

Drei Männer stehen nebeneinander. Der Person in der Mitte werden Gegenstände überreicht

Preisverleihung an den Sieger: Benedikt Masberg gewinnt den diesjährigen Posterpreis

Bundeswehr/Julia Langer

Mit seinem Poster „Rattengifte in Lebensmitteln sicher nachweisen - Ein Food Defense Thema“ konnte sich Benedikt Masberg im Wettbewerb durchsetzen. Er stellte ein am ZInstSanBw München entwickeltes Verfahren vor, mit dem ein breites Spektrum an Antikoagulantien, insbesondere Rodentiziden (Ratten- und Nagetiergifte) in Lebensmittel nachgewiesen werden können. Das Verfahren ist dabei besonders auf die Sicherheitsbedürfnisse der Bundeswehr im Einsatz zugeschnitten, um die Soldatinnen und Soldaten vor Sabotage zu schützen. Für diese herausragende Arbeit erhielt er den Siegerpreis, einen Tablet-PC. Bei der Veranstaltung begeisterte er jedoch nicht nur mit seinem Poster, sondern wurde darüber hinaus auch als bester Vortragender geehrt.

Mit einem Buchpreis geehrt wurde das Poster der Zweitplatzierten Wiebke Derz mit dem Thema „Murderous multicolored molds? Studies on detection and occurrence of toxigenic micromycetes and mycotoxins in indoor environments‟. Ihr Poster stellt ein Kooperationsprojekt zwischen dem ZInstSanBw München, der Ludwig-Maximilian-Universität München und dem WIWeBWehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe Erding vor. Im Projekt ging es um die Etablierung eines Verfahren zur Expositionsabschätzung gegenüber Mykotoxinen in der Raumluft schimmelbefallener Gebäude.  Der dritte Platz ging an die Hauptfeldwebel Jan Lang und Moritz Schumacher mit ihrem Poster „Entwicklung eines Untersuchungsverfahrens zur simultanen Bestimmung fettlöslicher Vitamine in Verpflegungsrationen der Bundeswehr“. Das vorgestellte Verfahren ermöglicht Verpflegungsrationen, sogenannter Einmannpackungen (EPaEinpersonenpackung), auf die strengen NATO-Vorgaben zum Gehalt der fettlöslichen Vitamine A, D und E zu prüfen. So kann sichergestellt werden, dass eine ausreichende Zufuhr an lebenswichtigen Vitaminen für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, insbesondere unter Einsatzbedingungen, ermöglicht wird. Die Christoph-Probst-Kaserne blickt zurück auf eine gelungene Veranstaltung und herausragende Vorträge zu Ehren des Widerstandskämpfers Christoph Probst.

von Kim Birrenbach, Lara Gnägy

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Alle Poster als Download

Weitere Informationen