Sanitätsdienst

Resilient Response 2020 erfolgreich durchgeführt

Resilient Response 2020 erfolgreich durchgeführt

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
3 MIN

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Das Multinational Medical Coordination Centre / European Medical Command führte die Pandemie-Übung Resilient Response 2020 (RERE 20) vom 23. bis 27. November 2020 in Koblenz durch. Insgesamt 15 Nationen beteiligten sich an der als Online-Wargame veranstalteten Übung.

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Die Pandemie-Übung Resilient Response 2020 als internationales Online-Wargame des Multinational Medical Coordination Centre / European Medical Command (MMCCMultinational Medical Coordination Centre/EMCEuropean Medical Command)

Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg, darüber waren sich die über 70 Teilnehmenden der RERE 20 einig. Verantwortliche von internationalen Streitkräften und Behörden hatten im Verlauf des dreitägigen Wargames ihre Strategien und Zusammenarbeit im Falle einer Epidemie/Pandemie-Lage simuliert und verschiedene Reaktionen auf den Ausbruch einer hochansteckenden Viruserkrankung erprobt.

Über sieben Monate hatten die Soldatinnen und Soldaten des MMCCMultinational Medical Coordination Centre / EMCEuropean Medical Command in Koblenz gemeinsam mit dem European Centre of Excellence for Countering Hybrid Threats (Hybrid CoE) in Helsinki und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBKBundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) die Pandemie-Simulation vorbereitet. Als Koordinator von Seiten des BBKBundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe fungierte dabei Dr. Martin Weber, der auch gleichzeitig als Lead Facilitator („Vermittler“) für die Übung im Einsatz war. In dieser Rolle gab er den Spielern zu Beginn des jeweiligen Spielzugs eine Einweisung in das Szenario. In einem Spielzug war dies zum Beispiel der Umgang mit Phänomenen einer zweiten Infektionswelle.

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Regierungsrat Dr. Martin Weber, Referent des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, erklärt die zivil-militärische Zusammenarbeit bei der Pandemie-Übung Resilient Response 2020 des MMCCMultinational Medical Coordination Centre/EMCEuropean Medical Command.

Corona-Pandemie Herausforderungen

Dass die Übung auf Grund der aktuellen Quarantäne- und Reisebeschränkungen zum größten Teil online stattfinden musste, stellte die Organisatoren dabei vor zusätzliche Herausforderungen. Um den reibungslosen Austausch zwischen den Spielern zu ermöglichen, wurden im MMCCMultinational Medical Coordination Centre / EMCEuropean Medical Command temporär eine komplexe ITInformationstechnik-Infrastruktur erstellt und kurzfristig über 100 virtuelle Kommunikationsräume („chatrooms“) eingerichtet.

„Nach den monatelangen Vorbereitungen und unter den gegebenen, widrigen Umständen zu erleben, wie unser Wargame von den Spielern mit Leben gefüllt wird, ist großartig“, zeigte sich Oberfeldapotheker Ronnie Michel, als Exercise Director federführender Entwickler der RERE 20, begeistert vom Engagement und der Kreativität der 15 Nationen, die sich für die Übung angemeldet hatten.

Komplexe Aufgaben

Um die Simulation für die Teilnehmer möglichst realistisch zu gestalten, entwickelte das MMCCMultinational Medical Coordination Centre / EMCEuropean Medical Command komplexe Modelle, die den Verlauf einer Virusepidemie nachbilden. Während des Wargames wurden die Daten kontinuierlich nach den von den Spielern getroffenen Entscheidungen aktualisiert. „Die Tage der Übung waren für mein Team eine Herausforderung“, erklärte Oberfeldarzt Dr. Maren Kosak, Head of Medical Situational Awareness / Civil Military Interface am MMCCMultinational Medical Coordination Centre / EMCEuropean Medical Command. Als Leiterin der Simulationszelle war sie für die Datenbasis des Wargames verantwortlich. „Am Ende jeder Aktionsphase mussten anhand der Entscheidungen der Teilnehmer innerhalb kürzester Zeit Kennzahlen zur Entwicklungen der Pandemie, der wirtschaftlichen Lage und auch der Stimmung der Bevölkerung berechnet und an die Länder zurückgespielt werden.“

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Zusätzlich hybride Bedrohungen

Im Verlauf der vier Spielzüge zwischen dem initialen Ausbruch der neuartigen Erkrankung und der Verfügbarkeit und Verteilung eines Impfstoffs mussten die Teilnehmenden sich nicht nur mit dem Infektionsgeschehen und dessen Auswirkung auf die Wirtschaft und Stimmungslage ihrer Nation auseinandersetzen. Für zusätzliche Spieltiefe sorgten verschiedene hybride Bedrohungen, die die Mitarbeiter des Hybrid CoE überraschend in die Lage einbrachten.

Während in einer Nation prominente Persönlichkeiten die Gefährlichkeit des Virus anzweifelten und so die Bevölkerung verunsicherten, legten in anderen Ländern Hackerangriffe wichtige Kliniken und Forschungseinrichtungen lahm. Doch auch diese Herausforderungen wurden von den Teilnehmern in enger Zusammenarbeit zügig überwunden. „Das Wargame bot eine großartige Gelegenheit, den beteiligten Nationen die Komplexität einer koordinierten Reaktion auf die Pandemie vor Augen zu führen“, erklärte Shiho Rybski, Director für Training & Exercises am Hybrid CoE, zufrieden.

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Die Vertreterin des European Centre of Excellence for Countering Hybrid Threats (Hybrid CoE), Shiho Rybski, im Gespräch zur Bedeutung von hybriden Bedrohungen bei der Pandemie-Übung Resilient Response 2020 des MMCCMultinational Medical Coordination Centre/EMCEuropean Medical Command.

Nach der erfolgreichen Durchführung von Resilient Response 2020 arbeitet das Team der Wargaming / Exercises Branch im Schulterschluss mit den anderen Branches des MMCCMultinational Medical Coordination Centre/EMCEuropean Medical Command bereits weiter an Übungen für das Jahr 2021. Und wer weiß, vielleicht werden sich einige der hier Beteiligten bald (virtuell) wiedersehen.

von Jens Hetzel

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Statements zur Übung Resilient Response 2020

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, Heiko Rottmann, Unterabteilungsleiter „Gesundheitssicherheit“ im Bundesministerium für Gesundheit und der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner in Interviews zur Übung Resilient Response 2020

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