Sanitätsdienst

Jahrestagung zur Zukunft der Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr

Jahrestagung zur Zukunft der Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
4 MIN

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Ein Rückblick auf die Corona-Jahre 2020 und 2021, ein intensiver Austausch zwischen Reservistinnen, Reservisten und aktiven Soldatinnen und Soldaten sowie ein Ausblick auf die Zukunft der Reserve im Sanitätsdienst: Das alles stand im Fokus der diesjährigen Jahrestagung der Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr.

Ein Soldat sitzt im Hörsaal und schaut zur Bühne.

Die Zukunft der Reserve stand bei allen Vorträgen im Vordergrund. Themen waren die Strategie der Reserve, die neue Grundbeorderung aber auch personelle Entwicklungsmöglichkeiten für beorderte Reservistinnen und Reservisten.

Bundeswehr/Stefan Bölke

Die Jahrestagung der Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr (SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr) fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. Letztes Jahr musste die Tagung aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt werden. Mit einer begrenzten Zahl von 89 Teilnehmenden und einem sorgfältig ausgearbeiteten Hygienekonzept konnte die Tagung an der Sanitätsakademie der Bundeswehr (SanAkBwSanitätsakademie der Bundeswehr) dieses Mal stattfinden. Das freute besonders den Leiter der Tagung, Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, stellvertretender Inspekteur des Sanitätsdienstes und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten (BeaResAngel) im SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr.

Ein General im Feldanzug steht hinter einem Rednerpult und spricht zur Zuhörerschaft.
Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps Bundeswehr/Stefan Bölke
Ich freue mich auf die Diskussionen, auf die Gespräche am Rande, aber vor allem freue ich mich sie hier vor Ort an unserer Sanitätsakademie begrüßen zu dürfen.

Die Kommandeurin der SanAkBwSanitätsakademie der Bundeswehr, Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, hieß die Teilnehmenden in München herzlich willkommen. Auch sie betonte: Es sei nicht nur wichtig, sondern auch erfreulich, dass wieder der persönliche Austausch möglich sei.
Moderiert wurde die Tagung von Oberst Uwe Armin Schmidt. Er und sein Team vom Fachbereich IX-4 Reservistenangelegenheiten im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr (KdoKommando SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr) haben die Veranstaltung, wie in den Vorjahren, maßgeblich organisiert.

Ein Soldat steht auf der Bühne und hält einen Vortrag.

Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps verdeutlichte, wie zentral die Gesundheitsversorgung für die Streitkräfte ist. Hierbei hob er die Bedeutung der "Dimension Mensch" hervor und gab einen Ausblick auf die mögliche Zukunft des Sanitätsdienstes.

Bundeswehr/Stefan Bölke
Eine Soldatin im Feldanzug steht hinter einem Rednerpult und spricht ins Plenum.

Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger freute sich, dass eine Präsenzveranstaltung dieses Jahr möglich ist und wünschte den Teilnehmenden, trotz der notwendigen Einschränkungen zur Hygiene, eine interessante und abwechslungsreiche Tagung

Bundeswehr/Stefan Bölke

COVID-19Coronavirus Disease 2019: Die Reserve machte einen Unterschied

Die Bedeutung der Reserve in der Bewältigung der Covid-19-Pandemie wurde während der Tagung mehrfach betont. Mehrere tausend Freiwillige reagierten auf den Unterstützungsaufruf des KdoKommando SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr vom März 2020.
 „Unsere Reservistinnen und Reservisten haben in den zurückliegenden Monaten einen echten Unterschied in der Bewältigung der Pandemie gemacht“, hob Generalstabsarzt Dr. Schoeps hervor.

Ein Soldat steht hinter einem Rednerpult.

Generalarzt Dr. Bruno Most wirbt am Ende seines Vortrags für die Kampagne "Engagement als Reservist in der Zivil-Militärschen Zusammenarbeit Sanitätsdienst". Hier gäbe es noch unbesetzte Beorderungsdienstposten für regional beheimatete Reservisten.

Bundeswehr/Stefan Bölke

Dem konnte sich auch der stellvertretende Kommandeur des Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung (KdoKommando SanEinsUstgSanitätsdienstliche Einsatzunterstützung) und Beauftragter für Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit) des Sanitätsdienstes, Generalarzt Dr. Bruno Most, nur anschließen. Er ging vor allem näher auf die einzelnen COVID-19Coronavirus Disease 2019-Hilfsleistungen und den Einsatz des KdoKommando SanEinsUstgSanitätsdienstliche Einsatzunterstützung im August 2021 in der Hochwasser-Hilfe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein. Dabei betonte er vor allem die Rolle der Reserve in der ZMZzivil-militärische Zusammenarbeit des Sanitätsdienstes.

„Bewährtes ausbauen und neues etablieren“

Die Bundeswehr und ihre Reservistinnen und Reservisten haben sich in den zurückliegenden Jahren auf vielfältige Weise bewährt. Dadurch sei aber nochmal deutlich geworden, wie wichtig einsatzbereite Streitkräfte seien. Konteradmiral Jean Martens ging in seinem Vortrag, stellvertretend für den Abteilungsleiter Führung Streitkräfte, auf die grundsätzliche Weiterentwicklung der Reserve ein.

Vor dem Hintergrund der Strategie der Reserve und der Refokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung erläuterte er, wie die künftige Reserve der Bundeswehr ausgestaltet werden soll. Dabei hob er vor allem die Aspekte Grundbeorderung (GBO) für ausscheidende Soldatinnen und Soldaten, Heimatschutz, sowie Ausrüstung und Ausbildung der Reserve hervor. Hierbei gelte der Grundsatz „Bewährtes ausbauen und neues etablieren“, so Martens.

Zukunft der Reserve im Sanitätsdienst

Gesundheitsversorgung spielt auch künftig eine zentrale Rolle in den Streitkräften und dies wird auch bei der Neukonzeption der Reserve im Sanitätsdienst berücksichtigt. Für das KdoKommando SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr stellte Oberstleutnant i.G. Chmieleck-Kautz bereits einige zentrale Punkte vor. Neue Beorderungsmöglichkeiten würden derzeit vor allem im Bereich der Verstärkungsreserve geschaffen. Davon würden in erster Linie die Bundeswehrkrankenhäuser und die sanitätsdienstlichen Einheiten der so genannten „Rettungskette“ profitieren.

Langfristiges Ziel sei es noch deutlich mehr medizinisch-examinierte oder approbierte Reservistinnen und Reservisten für ein Engagement in der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr zu gewinnen. Die GBO ist dafür eine wichtige Säule. Daneben wird aber auch die Gewinnung von geeigneten Reservistinnen und Reservisten aus dem Personenkreis der allgemeinen Reserve, von ehemaligen Berufssoldatinnen und -soldaten über 57 Jahren und den sogenannten Seiteneinsteigenden unerlässlich sein, um künftig möglichst viele Dienstposten in der Reserve besetzen zu können.

Bestpreis des Beauftragten für Reservistenangelegenheiten

Ein Soldat links liest einen Text aus einer Mappe vor, ein Soldat rechts steht im Stillgestanden und blickt ihn an.

Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps (links) ehrt Hauptmann Walter Bühler mit einem Bestpreis. Bühler hat sich als sehr engagierter "Kümmerer" für die Angelegenheiten der Reservistinnen und Reservisten seiner Dienststelle verdient gemacht.

Bundeswehr/Stefan Bölke

Persönliches Engagement wird gesehen und gewürdigt. Seit dem Jahr 2018 verleiht der BeaResAngel im SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr einen Bestpreis an Reservistinnen und Reservisten, die sich durch bemerkenswerte Leistungen besonders hervorgetan haben. In diesem Jahr gab es sechs Preisträger, von denen vier direkt auf der Jahrestagung geehrt wurden.

Intensiver Meinungsaustausch

Vier Soldatinnen und Soldaten stehen im Hörsaal und unterhalten sich

Während und nach den Vorträgen fand ein intensiver Austausch zu Themen der Reserve statt. Neben der Reservistenarbeit an sich wurde vor allem die Zukunft der Reserve im Sanitätsdienst diskutiert.

Bundeswehr/Stefan Bölke

Die Jahrestagung bot ein wichtiges Forum zum Austausch über die Reserve im Sanitätsdienst. Hier kamen Expertisen, beispielsweise aus dem Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, und Erfahrungen aus der Praxis zusammen. Die Teilnehmenden berichteten ausführlich aus ihren jeweiligen Dienststellen und Beorderungstruppenteilen. Obwohl in diesem Jahr auf Workshops verzichtet werden musste, wurde nicht nur im Anschluss der Vorträge, sondern auch am Rande der Veranstaltung viel und intensiv über die künftige Ausgestaltung der Reserve diskutiert.

Der BeaResAngel schloss die dreitägige Veranstaltung: „Die letzten Tage waren geprägt von informativen Vorträgen und einem regen Austausch. Ich denke, wir alle konnten aus den vergangenen Tagen viele Impulse für die Reserve des Sanitätsdienstes mitnehmen.“

Die nächste Jahrestagung der Reserve im SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr findet voraussichtlich im September/Oktober 2022 statt.

Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr

Es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Reservistinnen und Reservisten im Sanitätsdienst der Bundeswehr. Wir beraten Sie gern:

Fachbereich Reservistenangelegenheiten im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr

Telefon: +49 261 896 32444

E-Mail: KdoSanDstBwReserve@bundeswehr.org


von Stefan Bölke

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