Grenzüberschreitender Intensivtransport und Ersthelfer
Grenzüberschreitender Intensivtransport und Ersthelfer
- Datum:
- Ort:
- Westerstede
- Lesedauer:
- 2 MIN
Der Intensivtransportwagen (ITW) des Bundeswehrkrankenhauses (BwKrhsBundeswehrkrankenhaus) Westerstede ist seit einigen Wochen zur Bewältigung der Corona-Pandemie im Einsatz. Bereits nach kurzer Zeit hat sich der ITW nicht nur national einen Namen als hochwertiges Rettungsmittel der Bundeswehr gemacht.
Ende April fand der erste grenzüberschreitende Einsatz des Fahrzeugs statt. Ein niederländischer Patient befand sich in einer Klinik in Osnabrück in Behandlung. Er lag dort mit einer Covid-19 Erkrankung auf der Intensivstation. Nun wurde der beatmungspflichtige Patient zurück in die Niederlande transportiert. Ziel des Transports war das Radboud Universitair Medisch Centrum (Radboudumc) in Nijmegen.
Genehmigte Fahrt
Bereits vor Auslieferung des Fahrzeugs bedachte das BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Westerstede die Möglichkeit grenzüberschreitender Einsätze des ITW. Das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr und die BwFuhrparkService GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung, welche das Fahrzeug zur Verfügung stellt, gaben die schriftliche Freigabe um unter anderem die Benelux-Staaten befahren zu können. Auf dieser Grundlage informierte das BwKrhsBundeswehrkrankenhaus Westerstede die niederländischen Behörden vorab von dem bevorstehenden Einsatz. So war ein Einsatz des ITW auf niederländischen Straßen ohne ein einheimisches Begleitfahrzeug und falls erforderlich unter Nutzung von Sonder- und Wegerechten, also mit Blaulicht und Martinshorn, möglich.
Die Verlegungsfahrt, die für ein Teil der Crew auch eine Einweisungsfahrt war, verlief problemlos. Nach rund zweieinhalb Stunden übergab das Team des ITW den Patienten an die dortigen Kollegen des Radboudumc Klinikums in Nijmegen zur weiteren Behandlung. Nach einer kurzen Pause und intensiven Reinigung und Desinfektion des Fahrzeugs begaben sich Fahrzeug und Personal wieder auf den Weg nach Westerstede.
Unfall-Ersthelfer ITW
Auf dem Rückweg kam es dann völlig ungeplant zu einem weiteren Einsatz des ITW. Auf der niederländischen Autobahn A1 ereignete sich kurz nach 16 Uhr zwischen Apeldoorn und Hengelo innerhalb einer Baustelle ein Verkehrsunfall. Dabei erlitt ein Fahrer eine Armfraktur. Seine Beifahrerin schien äußerlich unverletzt, allerdings war sie im achten Monat schwanger und dadurch potentiell in einem kritischen Zustand. Der ITW des Bundeswehrkrankenhauses Westerstede war das erste Rettungsmittel vor Ort. Das medizinische Personal der Bundeswehr versorgte die Unfallopfer. Der ITW ist kein klassischer Rettungswagen, verfügt aber ebenfalls über eine vergleichbare Ausstattung, so dass man auch für Einsätze der primären notärztlichen Versorgung gerüstet ist.
Dankbare Nachbarn
Etwas später traf die niederländische Polizei am Unfallort ein. Seitens der Polizei war man für das beherzte Eingreifen der Besatzung des Bundeswehr-ITW, vor allem für die Absicherung der Unfallstelle und die professionelle Versorgung der Patienten, sehr dankbar. Die Patienten wurden schließlich zur weiteren Versorgung an den niederländischen Rettungsdienst übergeben. Nach diesem unvorhergesehenen Zwischenstopp konnte nach insgesamt zwölf Stunden dieser besondere Einsatz erfolgreich abgeschlossen werden. Dieser Einsatz zeigt, dass auch in Zeiten der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Krise eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit möglich ist.