Golden Hour
Golden Hour
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Die goldene Stunde ist ein Begriff aus dem Rettungswesen. Der exakte englische Begriff lautet „Golden Hour of Shock“ und bezeichnet die goldene Stunde der Traumatherapie.
Studien haben ergeben, dass die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten nach einem Unfall am besten sind, wenn sie innerhalb einer Stunde im Krankenhaus behandelt werden. Gleiches gilt für verwundete Soldaten. Bei schweren Verwundungen ist oftmals die Blutversorgung der Organe gestört. Der Körper gesunder Menschen kann so eine Störung oft besser ausgleichen, als der Körper von Menschen mit bestehenden Erkrankungen.
Warum genau eine Stunde?
Die „goldene Stunde“ stellt eine gute Planungsgröße dar. Sie ist auch für Menschen ohne medizinisches Fachwissen leicht zu verstehen. Vielfältige Studien zeigen, dass es sich nicht bei jedem einzelnen Verletzten um genau eine Stunde handelt. Je nach Verwundung kann die Zeit auch länger oder deutlich kürzer sein. Man muss aber beachten, dass die Zeit ab dem Zeitpunkt der schweren Verwundung gerechnet wird. Das Erkennen des Notfalls, die Alarmierung der Rettungskräfte und die Anfahrt der Rettungskräfte zum Ort des Geschehens nehmen schnell mal über 20 Minuten ein. Der Begriff „goldene Stunde“ soll einprägsam sein, damit die Rettung so zügig wie möglich geschieht. Erste Maßnahmen in der Versorgung von Verwundeten richten sich gegen direkt lebensbedrohliche Zustände wie massive Blutungen. Diese können oft zum Beispiel mit einem Tourniquet gestoppt und später in einer Operation versorgt werden. Allerdings lassen sich unsichtbare Reaktionen im Körper nicht so einfach kontrollieren. Diese können auch nach Anlage eines Tourniquets weiterlaufen. Solche unsichtbaren Verwundungsfolgen können, wenn die Behandlung in einer nicht schnell beginnt, auch noch Tage später zum Tod führen.
Wo kommt der Begriff her?
Dr. R Adams Cowley gründete im Jahr 1958 das erste Traumazentrum der USA an der Universitätsklinik in Maryland. Dort forschte er an Verfahren der Traumatherapie und begründete das Konzept der „Golden Hour“. Dazu wurden auch Daten des französischen Militärs aus dem 1. Weltkrieg verwendet. Cowley habe angeblich gesagt, dass zwischen Leben und Tod eine goldene Stunde läge und man nach einer kritischen Verletzung weniger als 60 Minuten habe, um zu überleben.