Sanitätsdienst
Lebenselixier Trinkwasser

Gesicherte Wasserqualität in Krisen- und Ausnahmesituationen

Gesicherte Wasserqualität in Krisen- und Ausnahmesituationen

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
2 MIN

Als Mitteleuropäer sind wir es gewohnt, dass uns Trinkwasser jederzeit und stets in ausreichender Menge sowie einwandfreier Qualität zur Verfügung steht. Dabei zeigen die jüngsten Ereignisse in der Ukraine, wie schnell eine sichere Trinkwasserversorgung auch gestört oder gänzlich unterbrochen sein kann.

Ein Labor mit vielen Schränken und Analysegeräten.

Wasser-Monnitorings sind rountinemäßige Maßnahmen für die Zentralen Institute des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in München und Kiel

Der Zugang zu sauberem sowie sicherem Trinkwasser ist jedoch lebensnotwendig, aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHOWorld Health Organization) ein grundlegendes Menschenrecht. Unter Trinkwasserexperten weiß man: Die Ursachen für Versorgungsengpässe beziehungsweise mangelnde Trinkwasserqualität können sehr vielfältig sein. Als Beispiele sind unter anderem Wasserrohrbrüche oder die teilweise Zerstörung des Leitungssystems zu nennen, denn dies birgt stets die Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung des Trinkwassers beispielsweise durch Eindringen von Oberflächenkeimen aus der Umwelt. Die Kontamination von Wasserreservoirs mit Treibstoff- oder Sprengstoffrückständen, aber auch das Austreten von Chemikalien aus zerstörten industriellen oder atomaren Anlagen stellen ebenfalls gravierende Gefahren für die Sicherheit des Trinkwassers dar.

Gefahren erkennen

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Auch in den Auslandseinsätzen gehören die regelmäßigen Untersuchungen der Trinkwasserqualität mit dazu

Um gesundheitliche Gefahren rechtzeitig zu erkennen und abzuwehren, ist in der Bundeswehr ein Verbund von Experten, Fachleuten und Technikern verschiedenster Dienststellen etabliert. Einen unverzichtbaren Teil stellen unterschiedliche und eingehende Laboranalysen dar. Die routinemäßige Wasseruntersuchung in Dienststellen der Bundeswehr übernimmt das Personal der Zentralen Institute des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in München und Kiel. Das ZInstSanBw München verfügt zudem über zusätzliche, hochspezialisierte Fähigkeiten, beispielsweise zur Untersuchung auf Sprengstoffrückstände, radioaktive Kontaminanten, chemische Kampfstoffe und Gifte.

Wo erforderlich, werden diese Fähigkeiten und Kompetenzen auf Anfrage auch zivilen und internationalen Partnern und Institutionen zur Verfügung gestellt. So gehört die halbjährliche Probenahme, Untersuchung und Begutachtung der Trinkwasserqualität in militärischen Camps der NATO auf dem Balkan zu den dauerhaften Spezialaufgaben des ZInstSanBw München.

Wenn in Krisensituationen erforderlich, sind zudem zusätzliche auch weltweite Probenahmen innerhalb von nur wenigen Tagen möglich. Über mögliche gesundheitliche Gefahren und Risiken in Bezug auf die Trinkwasserqualität ist in solchen Fällen zumeist nur wenig bekannt. Gerade hierfür lohnt es sich, ein breites analytisches Spektrum abzudecken und vorzuhalten und regelmäßig für den Krisenfall zu trainieren.

von Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr München 

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