Ehrensache beim Kampf gegen das Corona-Virus dabei zu sein
Ehrensache beim Kampf gegen das Corona-Virus dabei zu sein
- Datum:
- Ort:
- Stetten am kalten Markt
- Lesedauer:
- 2 MIN
14 Sanitätssoldatinnen und Sanitätssoldaten aus Stetten am kalten Markt bereiten sich derzeit auf einen für sie eher ungewohnten Einsatz vor. Im Rahmen eines Hilfeleistungsantrags werden sie in zwei Kliniken in Freiburg und Titisee-Neustadt auf den dortigen Intensivstationen zur Unterstützung im Kampf gegen das Corona-Virus eingesetzt.
Alles ging ganz schnell, erinnert sich Hauptfeldwebel Stefan Leichsenring. Der 38-jährige Rettungsassistent und seine Kameradinnen und Kameraden der Sanitätsstaffel Einsatz wurden an einem Donnerstag auf Bereitschaft nach Hause geschickt. Freitags erfolgte bereits der Anruf aus der Dienststelle für den zunächst auf zwei Wochen befristeten Einsatz in den zivilen Krankenhäusern. Am darauffolgenden Dienstag machten sie sich auf den Weg, um die zwei Kliniken in Freiburg und Titisee-Neustadt bei der Behandlung von mit dem Coronavirus infizierten Patienten zu unterstützen. Sie seien alle freiwillig hier – „Ehrensache“ sei das, sagen sie.
Willkommene Unterstützung für die Kliniken
Überrascht sei man von der Zusage der Bundeswehr-Unterstützung gewesen, erklärt Dr. Beatrice Palausch. Die Geschäftsführerin der Helios-Kliniken ist froh über die Unterstützung, steht die Welle an Corona-Erkrankten doch noch bevor.
„Wir freuen uns sehr über die unkomplizierte und sehr fachliche Unterstützung durch die Sanitäter der Bundeswehr in dieser Ausnahmesituation“
Dr. Ingo Hartenstein leistet Notarztdienst für die Helios Klinik in Titisee-Neustadt. Der Oberstarzt a.D. fügt hinzu, dass man froh und dankbar für diese Unterstützung durch die Bundeswehr sei.
Einarbeitung auf den Intensivstationen
In den Krankenhäusern wurden die Sanitätssoldatinnen und Sanitätssoldaten freundlich, teilweise euphorisch von den zivilen Kolleginnen und Kollegen aufgenommen, erinnert sich Alexander Thamm. Die Zusammenarbeit ist kein Problem. Nicht nur, weil auf der Intensivstation jeder die gleiche Arbeitskleidung trägtn. Man versteht sich auch so. Obwohl als Rettungsassitent oder Notfall-Sanitäter bereits gut ausgebildet, bedeutet die Arbeit auf einer Intensivstation eine Herausforderung. Normalerweise dauert es drei bis fünf Jahre, bis Intensivpfleger voll einsetzbar sind, betont Hauptmann Karl-Heinz Mysliwietz, Chef der Stettener Soldaten. Deshalb ist auch er froh, dass die Soldaten vor der eigentlichen Corona-Welle zum Einsatz kommen und sich einarbeiten können.
Auf langfristigen Coronavirus-Einsatz vorbereitet
Die technischen und fachlichen Aspekte ist eine Seite. Die andere die enorme Arbeitsbelastung, die auf alle zukommen wird. Stefan Leichsenring und seine Kameraden sehen darin keine große Herausforderung. „Wir sind Stress gewohnt,“ sagt der Hauptfeldwebel. Es sei ihr Auftrag, mit den zivilen Kolleginnen und Kollegen gegen die Coronavirus Pandemie zu kämpfen, bekräftigen die Stettener Sanitätssoldaten. Und sie wissen, dass sie nicht nur für die deutschen Mitbürgerinnen und Mitbürger, sondern auch für Europa und die restliche Welt im Einsatz sind. Ein Einsatz, der übrigens inzwischen unbefristet erweitert worden ist.