Sanitätsdienst
Workshop

Vitalzeichen im Blick: Echtzeitdatenübertragung durch Sensoren

Vitalzeichen im Blick: Echtzeitdatenübertragung durch Sensoren

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

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Mit Bodysensors lassen sich die Vitalwerte verwundeter und erkrankter Personen in Echtzeit auslesen und die Behandlung telemedizinisch entsprechend anpassen. Sowohl im sanitätsdienstlichen wie auch zivil-medizinischen Bereich. Das kann Leben retten.

Menschen sitzen in Tischreihen und hören einem vortragenden Soldaten zu

Für den Workshop im September kamen Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Militär zusammen

Bundeswehr/Rico Maderthoner

Für Rettungskräfte zählt oft jede Sekunde, unter enormen Zeitdruck und nur dem an Material was zur Hand ist gilt es den Zustand des Patienten zu bewerten und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Helfen können hier Bodysensors, die sehr schnell und genau Vitaldaten in Echtzeit erfassen und den Rettungskräften vor Ort aber auch dem Personal und den Experten im Krankenhaus übermitteln können. Per Ferndiagnose mit Hilfe von Telemedizin, und zuküpnftig auch mit Hilfe von künstlicher Inelligenz (KIkünstliche Intelligenz) kann so schon unmittelbar bei Erstkontakt mit dem Verletzten/Verwundeten mit der richtigen Behandlung begonnen werden.

„Bodysensors“ von morgen

Das Multinational Medical Coordination Centre / European Medical Command (MMCCMultinational Medical Coordination Centre/EMCEuropean Medical Command) hat gemeinsam mit dem NATO Tele-Health Panel, vergleichbar mit einem telemedizinischen Beratungsgremium der NATO, bereits einen internationalen Workshops zum Thema Bodysensors durchgeführt. Der Schwerpunkt dieses Workshops lag nun auf den aktuellen Entwicklungen von Bodysensors im zivilen und militärischen Bereich für die Versorgung Erkrankter bzw. Verwundeter. Ziel war es jedoch nicht nur aktuelle Projekte und Produkte zu präsentieren und zu diskutieren, sondern auch Weiterentwicklungslinien von Bodysensors für den militärischen und zivilen Einsatz von morgen zu denken.

In allen Terrains einsetzbar

Verschiedene Bilder von Geräten und Menschen und deren Wärmesignaturen darauf

Wärmesensoren können bei der Suche von Personen helfen

Bundeswehr/Rico Maderthoner

Soldatinnen und Soldaten werden in unterschiedlichen Verwendungen und Umgebungen weltweit eingesetzt. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten aber auch Herausforderungen für Bodysensors. In Abhängigkeit von der Anwendungssituation kann grundsätzlich unterschieden werden zwischen Sensoren, die bereits direkt am Körper getragen werden und Sensoren, die erst in einer bestimmten Situation angebracht werden, beispielsweise durch Notfallsanitäterinnen und -sanitäter. 

Die Erfassung, Weiterleitung und Weiterverarbeitung verschiedener Sensordaten setzt neben einer entsprechenden Digitalausstattung auch Digitalkompetenz aller Beteiligten innerhalb der Rettungskette voraus. Gerade mit Blick auf eine Anwendung innerhalb der Rettungskette sind modulare und mobile Körpersensoren nötig, die auf verschiedene Weise konfiguriert und an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden können. Die Systeme müssen höchst flexibel in und aus der Bewegung aber auch in unübersichtliches und unwegsames Terrain funktionieren. Weiter betonte Professor Dr. Heller von der Universität Augsburg mit Blick auf die Anforderungen, dass derartige Sensorik „verlässlich und leicht zu bedienen sein“ muss.

Internationales Interesse ungebrochen groß 

Der Bodysensors Workshop stellt einen weiteren Schritt in dem Prozess von „Wissensmanagement“ zum „Innovationsmanagement“ dar. Es gilt die internationalen Kooperationen sowie Entwicklungen voranzutreiben und anschließend Tests durchzuführen. Dem letzten Workshop im September 2023 wohnten 80 Teilnehmende aus 17 verschiedenen Nationen bei. Das Event bot ein interessantes und vielseitiges Programm und die Möglichkeit des angeregten Erfahrungsaustauschs zwischen Wissenschaft-, Wirtschaft- und Militärangehörigen. Es wurden aktuell verfügbare Produkte und verschiedene Forschungsprojekte rund um das Thema Bodysensors präsentiert. Einige besonders interessante „Bodysensors“ konnten die Teilnehmenden vor Ort begutachten.

von Patrick Scheid, MMCC/EMC, NATO COMEDS Tele-Health Panel  

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