Donau-Samariter 2021: Einsatzbereit für die NATONorth Atlantic Treaty Organization
Donau-Samariter 2021: Einsatzbereit für die NATONorth Atlantic Treaty Organization
- Datum:
- Ort:
- Dornstadt
- Lesedauer:
- 3 MIN
Rund 400 Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsregimentes 3 haben vom 15. bis 24. Oktober gezeigt, dass sie fit für die NATONorth Atlantic Treaty Organization sind. Bei der neuntägigen verbandsinternen Übungsserie „Donau-Samariter 2021“ trainierten die Sanitätskräfte für ihre Aufgabe bei der NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force 22-24 (NRFNATO Response Force 22-24).
Bei der Übungsserie absolvierten die Sanitätskräfte alle Phasen von der Alarmierung über die Verlegung bis zum Aufbau und Betrieb der Modularen Sanitätseinrichtungen. Höhepunkt der Übung Donau-Samariter 2021 bildete die 72-Stunden-Live-Exercise.
06.00 Uhr: Auf dem Standortübungsplatz Lerchenfeld und in der Dornstädter Rommel-Kaserne startet die 72-Stunden-Live-Exercise. Mit dabei ist auch das Forward Surgical Element - kurz FSE. Diese mobile Sanitätseinrichtung ist die kleinste notfallchirurgische Behandlungseinrichtung und befindet sich derzeit noch in der Projektphase.
Geführt wird diese durch Hauptmann Daniel Lamparska. Gerade hat der Chef der 3. Kompanie den Verlege-Befehl erhalten. Für die 16 Soldatinnen und Soldaten der kleinen Behandlungseinrichtung heißt das Sachen packen und samt Fahrzeugen, zwei luftgestützten Zelten und medizinischem Equipment an einen neuen Ort umziehen. Kein Problem für das kleine Team, denn sie haben den Auf- und Abbau regelmäßig trainiert. So konnten Schwachstellen bei den Abläufen optimiert werden. „Unter sehr guten Bedingungen schaffen wir den Aufbau in knapp unter einer Stunde“, so Lamparska.
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Übung nach Drehbuch
Während das Personal der FSE routiniert das medizinische Equipment in Kisten verpackt, sitzt circa einen Kilometer entfernt Major Stefan Utzmeir in der sogenannten „Exercise Control“, also der Übungssteuerung. Bei dem Offizier laufen die Fäden zusammen. Nach einem Drehbuch werden verschiedene Lagen eingespielt. Ein Dutzend Soldatinnen und Soldaten verfolgen digital die Übung, telefonieren und greifen je nach Lage in das Geschehen ein.
Die im Drehbuch verankerten Fälle reichen von zerstochenen Reifen über Durchfallerkrankungen bis zu schweren Mehrfachverletzungen. Utzmeir erwartet von den Übungsteilnehmenden mehr als nur das Abarbeiten der medizinischen Fälle: „Wenn beispielsweise fünf Soldaten mit Durchfallerkrankung zum Arzt gehen, erwarte ich schon die Rückfrage vom Klinischen Direktor, ob es ein Problem mit der Truppenverpflegung oder Wasserversorgung gibt.“
Verlegung der FSE läuft nach Plan
Auf dem benachbarten Standortübungsplatz Lerchenfeld verladen Gabelstapler routiniert die Paletten mit dem medizinischen Equipment auf vier Lkws. Mittlerweile ist es 08.30 Uhr. Die beiden luftgestützten Zelte der FSE sind leer, aber alles andere als leicht. Gut 400 Kilogramm wiegt ein Zelt. Nach dem Öffnen der Ventile entweicht die Luft aus den Kammern der Zelte. Langsam fallen diese in sich zusammen. Die Reste der Luft werden mit den Kompressoren abgesaugt. Schließlich wird jeder Quadratmeter Stauraum der LKws benötigt.
Role 2 E – Mobiles Krankenhaus
Im Rettungszentrum mit der militärischen Bezeichnung Role 2 E werden immer wieder Patientinnen und Patienten angeliefert. In dem mobilen Krankenhaus sorgen über 100 Soldatinnen und Soldaten dafür, dass diese optimal behandelt werden. Rund 40 Reservedienst leistende unterstützen die aktiven Sanitätskräfte bei ihrer Arbeit. Unter ihnen auch Oberfeldarzt d.R.der Reserve Prof. Dr. Dr. Markus Ries. Der Kinderarzt ist Fallmanager in der Notaufnahme des Rettungszentrums und begutachtet die Abläufe in dem Bereich. „Ich bin dankbar dafür, dass ich hier Eindrücke und Erfahrungen mitnehmen kann, die ich in meinem beruflichen Umfeld so nicht erleben würde“, so Ries.
Nach 72 Stunden sieht Major Utzmeir aus der Übungssteuerung müde aber zufrieden aus. „Es ist deutlich besser gelaufen, als man es aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit erwarten konnte. Natürlich zwickt es an der einen oder anderen Stelle, aber insgesamt können wir stolz auf das Ergebnis sein.“