Die Gesundheitsämter der Bundeswehr
Die Gesundheitsämter der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Koblenz
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die Bundeswehr verfügt über insgesamt vier Überwachungsstellen für öffentlich-rechtliche Aufgaben. Adäquat zu den zivilen Gesundheits- und Veterinärämtern nehmen sie öffentlich-rechtliche Überwachungsaufgaben auf den Gebieten des Gesundheits- und Verbraucherschutzes sowie des Veterinärwesens in der Bundeswehr war.
Das fängt bei der Kontrolle von Lebensmitteln an und hört bei der Bekämpfung von Seuchen und übertragbaren Infektionskrankheiten, wie aktuell COVID-19Coronavirus Disease 2019 oder der Schweinepest, auf. Im Gegensatz zu dem regional verorteten Gesundheitsamt hört ihr Zuständigkeitsbereich nicht in Deutschland auf, sondern umfasst auch alle Auslandsdienststellen und die Einsatzgebiete der Bundeswehr.
Den vorbeugenden Gesundheitsschutz nach deutschen Standards bei Auslandseinsätzen zu gewährleisten, ist in Ländern wie Afghanistan oder Mali nicht immer einfach. Ausfälle durch Infektionen, lebensmittelbedingte Gruppenerkrankungen oder Unfälle möchte die Bundeswehr möglichst vermeiden. Deshalb ist das Ziel aller Überwachungsstellen, durch umfassende präventive Maßnahmen, wie beispielsweise regelmäßige Lebensmittelkontrollen, Hygiene- und Trinkwasserüberwachung oder Maßnahmen des medizinischen Arbeitsschutzes, die Soldatin oder den Soldaten gesund zu erhalten.
Coronavirus verändert auch die Arbeit der Überwachungsstellen
Doch auch beim Kampf gegen das Coronavirus übernehmen die Überwachungsstellen derzeit eine wichtige Aufgabe. Wie bei den örtlichen Gesundheitsämtern liegt derzeit die volle Aufmerksamkeit beim Infektionsschutz. Hierzu arbeiten die Überwachungsstellen eng mit Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte zusammen. Durch interne Umstrukturierungen wappnet sich beispielsweise die Überwachungsstelle Ost in Potsdam für den Kampf gegen das Coronavirus.
Im Blickpunkt der Überwachungsstellen stehen folgende Schwerpunkte:
- Unterbrechung von Infektionsketten
- Kontaktpersonenermittlung und -dokumentation
- Quarantänemaßnahmen
- Beratung der Dienststellenleiter, Regionale Sanitätseinrichtungen, Bundeswehrkrankenhäuser
- Beratung von Angehörigen der Bundeswehr
- Betreuung von Kontaktpersonen, begründeten Verdachtsfällen und bestätigten Infektionsfällen
- epidemiologischer Überwachung
- Meldewesen COVID 19
Trotz Corona: Routineaufgaben bleiben
Insbesondere die Überwachungsstelle Ost mit ihrer veterinärmedizinischen Expertise und der unmittelbaren Nähe zur polnischen Staatsgrenze muss zeitgleich Personal und Kapazitäten bereithalten, um auf eine mögliche Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest reagieren zu können. Aber auch die Routinearbeiten beispielsweise in den Bereichen Lebensmittelrecht, Trinkwasserrecht, Medizinprodukte- und Arzneimittelrecht darf bei aller Aufmerksamkeit auf das Coronavirus nicht vernachlässigt werden.
Die vier Überwachungsstellen und ihre Schwerpunkte
Abgesehen von der regionalen Zuständigkeit der in Kiel, Koblenz, Potsdam und München beheimateten Dienststellen haben diese individuelle Schwerpunkte. Während bei der Überwachungsstelle Ost in Potsdam das Veterinärwesen im Fokus steht, liegt der Schwerpunkt in Koblenz auf der Arbeits- und Umweltmedizin. In München richtet sich ein besonderes Augenmerk auf Pharmazie und Lebensmittelchemie. Der Schwerpunkt der Überwachungsstelle Nord liegt auf dem Gebiet Präventivmedizin und Hygiene. Eine Besonderheit der Kieler Dienststelle ist die Unterstützung der Marine hinsichtlich der öffentlich-rechtlichen Aufgaben bei allen Booten und Schiffen der Marine – unabhängig vom Heimathafen.
Die Überwachungsstellen des Sanitätsdienstes
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Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes – Nord
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Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des SanDstBwSanitätsdienst der Bundeswehr - Süd
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Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes – West
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Überwachungsstelle für öffentlich-rechtliche Aufgaben des Sanitätsdienstes – Ost