Sanitätsdienst
Jährliche Vollversammlung

Der Wehrmedizinische Beirat trifft sich im Bundesministerium der Verteidigung

Der Wehrmedizinische Beirat trifft sich im Bundesministerium der Verteidigung

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Am 27. April 2022 kam der Wehrmedizinische Beirat der Bundesministerin der Verteidigung - erstmals nach 2019 - wieder gemeinsam mit geladenen Gästen im großen Plenum zusammen.

Neben den Präsidenten der Bundesärzte-, Bundeszahnärzte- und Bundesapothekerkammer sowie Bundesärzten der Hilfsorganisationen, nahmen auch Vertreterinnen aus anderen Bundesministerien und -ämtern an der Veranstaltung teil. Die Leitung im Bendlerblock in Berlin hatte der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr.

Tische die ein Rechteck bilden und mehrere Monitore die in der Mitte stehen

Der Stauffenberg Saal des BMVgBundesministerium der Verteidigung bot der Versammlung genügend Platz

Bundeswehr/Daniel Szameitat

Generaloberstabsarzt Dr. Baumgärtner dankte in seiner Eröffnungsrede den drei Arbeitsgruppen des Wehrmedizinischen Beirats für deren erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Berichtszeitraum und betonte die tagesaktuelle Bedeutung der Arbeitsgebiete.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sowie dessen Bedeutung für die Bundeswehr sowie den Sanitätsdienst im Allgemeinen aber auch für Deutschland und die Gesellschaft im Besonderen war Kernthema seiner Rede – „die Stärkung der nationalen Resilienz und gesamtstaatlicher Lösungsansätze mit Inanspruchnahme ziviler Unterstützungsleistungen in Bezug auf die Landes- und Bündnisverteidigung ist heute bedeutender denn je“.

Tragfähige zivil-militärische Zusammenarbeit

Bereits in seinem Eingangsbericht betonte Professor Dr. Tim Pohlemann, seit 2021 Sprecher des Wehrmedizinischen Beirats, die Notwendigkeit agiler und tragfähiger zivil-militärischer Strukturen, die die Versorgung großer Zahlen von Verletzten in der Landes- und Bündnisverteidigung sowie anderweitigen Krisensituationen durchhaltefähig gewährleisten.

Seine ersten neun Monate als Beiratssprecher führten ihm die Bedeutung des zivilen Beratungsgremiums für die Verteidigungsministerin in ganz besonderem Maße vor Augen:

Am Folgetag der letztjährigen Vollversammlung war es zur Flutkatastrophe im Ahrtal gekommen, die neben der Covid-19-Pandemie ebenfalls in besonderem Maße zivil-militärische Zusammenarbeit forderte und in den Blick der Öffentlichkeit stellte. Im Februar dieses Jahrs begann Russland den Krieg in der Ukraine.

Die daraus dann resultierende (dringend notwendige) Veränderung des gesellschaftlichen Mindsets wurde, sowohl in den Vorträgen als auch in den anschließenden Diskussionen, immer wieder aufgegriffen und die Bedeutung des Wehrmedizinischen Beirats - auch als Sprachrohr in die Gesellschaft und die medizinische Fachwelt - mehrfach hervorgehoben.

Neue Mitglieder für den Beirat

Eine Personengruppe aus Personen in Zivil und Uniform die in die Kamera blicken

Die Vollversammlung des Wehrmedizinische Beirat mit Gästen

BMVg/Steve Eibe

Mit Professor Dr. Axel Ekkernkamp, dem Ärztlichen Direktor des Unfallkrankenhauses Berlin und Mitglied der Geschäftsführung der BG-Kliniken, wurde ein im Sanitätsdienst wohlbekanntes Gesicht in den Wehrmedizinischen Beirat berufen. Engagiert in die Zusammenarbeit des Sanitätsdienstes mit den BG-Kliniken sowie mit dem Unfallkrankenhaus Berlin, blickt er zudem auf eine lange Tätigkeit als aktiver Reservedienstleistender (OTA d. R.der Reserve) zurück.

Auch Professor Dr. Frank Louwen konnte auf der Vollversammlung als neues Mitglied im Beirat begrüßt werden. Er wird zukünftig gemeinsam mit Frau Professor Dr. Barbara Schmalfeldt, die leider der Veranstaltung nicht beiwohnen konnte, den Fachbereich Gynäkologie vertreten.

Ebenfalls in Abwesenheit wurde Professor Dr. Jens Jordan, Leiter des Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLRDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, als Nachfolger von Frau Professor Dr. Anke Kaysser-Pyzalla vorgestellt.

Arbeitsgruppensitzungen am Folgetag

Am Folgetag setzten die Arbeitsgruppen des Wehrmedizinischen Beirats ihre Arbeit in den Themengebieten „zivil-militärische Zusammenarbeit“, „nicht-natürliche ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Gefahren“ sowie „Neue Technologien in der Medizin“ fort.

Als Fazit zu den Tagen in Berlin war aus den Reihen der Mitglieder immer wieder zu hören: Die Vollversammlung des Wehrmedizinischen Beirats 2022 war eine rundum gelungene Veranstaltung.

von Johannes Backus und Maja Maibaum