Das Team Bergekran beim Sanitätsregiment 1
Das Team Bergekran beim Sanitätsregiment 1
- Datum:
- Ort:
- Weißenfels
- Lesedauer:
- 3 MIN
Stabsunteroffizier Maik Ritter ist GBKF-Fahrer. G-BKF bedeutet ,,Geschütztes Berge-Kranfahrzeug“. Der Kran ist ein Verladekran mit geschütztem Fahrer- und Kranführerhaus, ist bedienerfreundlich und vor allem sicher. Die 14-jährige Lilly Schöppe durfte während ihres Schülerpraktikums in der Pressestelle beim Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung Bediener und Fahrzeug besuchen. Ihre Eindrücke schildert sie im folgenden Beitrag.
Stabsunteroffizier Maik Ritter gehört zur 1. Kompanie des Sanitätsregiments 1 in Weißenfels. Er ist der Erste hier, der das neue Geschützte Berge-Kranfahrzeug fahren darf. Um das Berge-Kranfahrzeug fahren zu dürfen, wurde Stabsunteroffizier Ritter 2008 zunächst auf älteren Modellen ausgebildet. 2017 hatte er noch einen achtwöchigen Lehrgang, währenddessen er speziell auf dem neuen Kran eingewiesen wurde. Allerdings hat er das Fahrzeug erst nach einem weiteren Lehrgang im Februar 2021 übernommen. Stabsunteroffizier Ritter war früher in einem Logistiktruppenteil stationiert und hat dort bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt, welche er jetzt in seine neue Verwendung einbringen kann.
Der Bergekran im Truppenalltag
Im Fahrzeug gibt es noch einen Lagerraum, in dem sich für Notfälle Spezialwerkzeug wie zum Beispiel eine Metallsäge oder eine Zange für verklemmte Türen befindet. Ritter ist momentan im technischen Zug tätig. Das bedeutet, dass er mit seinen Kameraden für das gesamte technische Material zuständig sind. Dazu gehört auch, die Militärfahrzeuge technisch zu kontrollieren, Mängel festzustellen und notwendige Wartungsarbeiten durchzuführen oder an externe Werkstätten zu vergeben.
Auslandeinsätze hatte Stabsunteroffizier Ritter noch keine, aber: ,,Jede Übung und jedes Szenario bringt Herausforderungen, weil es immer um etwas Anderes geht.“ Jetzt ist er in der Vorbereitungsphase für die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Eingreiftruppe NRFNATO Response Force (NATONorth Atlantic Treaty Organization Response Force). Dies bedeutet, dass Ritter mit seinem Team, wenn nötig, binnen weniger Wochen zum Einsatz kommen kann. Zuletzt hat er mit dem Berge-Kranfahrzeug bei der Verladung einer Sauerstofferzeugungsanlage in Weißenfels für die Pandemiehilfe in Indien unterstützt.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Wenn beispielsweise ein ausgefallener Fünftonnen-LKW einen Getriebeschaden hat, dann wird Ritter mit seinem Bergekran dorthin gerufen. Abhängig von der Entfernung zum beschädigten Fahrzeug dauere die durchschnittliche Zeit von der Alarmierung bis zum Abschleppen, etwa eine Stunde, erklärt Stabsunteroffizier Ritter. Wenn er den Abschlepparm angeschlagen hat, kann er das defekte Fahrzeug zu einem Instandsetzungs-Sammelpunkt transportieren. Danach entscheiden die Techniker vor Ort, was mit dem Fahrzeug passiert.
In einem Gefecht transportiert Ritter das ausgefallene Fahrzeug mit seinem gegen Beschuss und Granatsplitter geschützten Bergekran rasch aus der Gefahrenzone. Das könne bei Tag und Nacht, in schwierigem Gelände und bei jedem Wetter geschehen, so Ritter. Aber auch, wenn ein Bundeswehr-LKW zum Beispiel auf der Autobahn liegen bleibt, fährt er mit seiner Besatzung los, um diesen in die nächstgelegene Werkstatt zu bringen.
Entscheidend für den Einsatzerfolg: Die Besatzung
Der Fahrer ist aber nie alleine im Einsatz. Der Beifahrer und der Bergetrupp mit einem zweiten Fahrzeug gehören immer mit dazu. Im zweiten Fahrzeug werden unter anderem Ersatzräder, technisches Gerät und Ersatzteile transportiert. Maik Ritter nutzt derzeit die zahlreichen Ausbildungen und Übungen seines Regiments auch zur Teambildung. Neben der fachlichen Weiterbildung weist er seinen neuen Beifahrer in das Gerät ein. Für das Jahr 2022 stehen noch viele Übungen auf dem Dienstplan. Genügend Zeit für Besatzung und Technik sich gemeinsam zu beweisen.