Sanitätsdienst

Corona-Virus-Bekämpfung: Einmal Soldat, immer Soldat!

Corona-Virus-Bekämpfung: Einmal Soldat, immer Soldat!

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Beim Sanitätsregiment 1 in Berlin wurden die ersten Reservisten eingeschleust und mit Ausrüstung und Uniform ausgestattet. Sie unterstützen in den kommenden Monaten das Bundeswehrkrankenhaus Berlin personell mit ihrem medizinischen Fachwissen. Ehrgeiz und Motivation sind ihr Leitmotiv.

Zwei Soldaten stehen vor einer großen Tafel und besprechen sich

Flottillenarzt Ingo Buchholz und Leutnant Annekatrin Nemitz besprechen sich im Lagezentrum des Sanitätsregiments 1, das im 24-7-Schichtsystem betrieben wird.

Bundeswehr/Michael Zacher

Flottillenarzt Ingo Buchholz, Kommandeur des Sanitätsregiments 1 (SanRgtSanitätsregiment 1), Führungsbereich Berlin (FüBer BER), zeigte sich begeistert: „Toll, dass Sie da sind!“ Gemeldet hatten sich Einsatzsanitäter, Sanitätssoldaten, Rettungsassistenten, Ärzte, Medizinstudenten, Studenten anderer Studiengänge, Altenpfleger, medizinisches Fachpersonal und auch Tennislehrer. Im Schwerpunkt Berufe, die aus dem gesundheitlichen Bereich kommen. Viele bringen zudem Qualifikationen mit, die sie während ihrer aktiven Bundeswehrzeit erworben hatten, wie zum Beispiel Einsatz-Ersthelfer.

Medizinische Berufe im Fokus

Aktuell sind Einsatzsanitäter, Sanitätssoldaten, Pharmazeutisch-Technische Assistenten, Kraftfahrer, Sanitätsmaterialbewirtschafter, Sanitätsmaterialfeldwebel und Pharmazeutisch-Kaufmännische Assistenten sehr gefragt; vorrangig werden Reservistendienst Leistende eingesetzt. Besteht darüber hinaus weiterer Bedarf, unterstützen eigene Kräfte des Sanitätsregiments 1. Buchholz erklärt, dass ein großer Anteil der Reservistendienst Leistenden freiberuflich tätig ist und ergänzt: „Es wird immer geprüft, dass Freiwillige nicht der privaten Wirtschaft, insbesondere im medizinischen Bereich, entzogen werden.“

Zur Aufnahme und Einschleusung kamen Reservisten, die für das Bundeswehrkrankenhaus Berlin vorgesehen sind. Es gilt, die Bundeswehrkrankenhäuser in ihrer Infrastruktur bestmöglich zu unterstützen. Das Sanitätsregiment 1 hat bereits Beatmungs- und Blutgasanalysegeräte geliefert. Buchholz betont, dass Deutschland bei den Intensivkapazitäten im Vergleich zu anderen Ländern sehr gut aufgestellt ist.

Ingo Buchholz, Flottillenarzt
Ich bin stolz auf unsere Soldatinnen und Soldaten, die Schulter an Schulter gegen das Virus kämpfen!

Ablauf Bewerbung

Ein Reservist schaut sich die Unterlagen für die Einschleusung an, die auf einem Tisch liegen

Bei der Einschleusung der Reservistendienst Leistenden werden Formulare ausgefüllt

Bundeswehr/Michael Zacher

Interessiert sich ein Reservist für die Unterstützung im Rahmen der Corona-Krise, muss eine Anfrage an das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz gestellt werden. Dort erfolgt die Weitergabe an die zuständigen Karrierecenter. Ein Einberufungsbescheid erfolgt, wenn auch die Freistellung mit dem Arbeitgeber abgestimmt ist. Ist die Einkleidung notwendig, wird diese im Rahmen der Einschleusung durchgeführt; danach wird an ein Bundeswehrkrankenhaus übergeben. Mit einem 5-Tageskurs für Pflegepersonal werden wichtige Behandlungsmaßnahmen, Einweisung in Geräte, das Hygienekonzept vermittelt.

Einschleusung

Ein Soldat im Interview

Oberstabsfeldwebel Frank Seiler unterstützt bei der Einschleusung der Reservistendienst Leistenden.

Bundeswehr/Michael Zacher

Oberstabsfeldwebel Frank Seiler unterstützt bei der Einschleusung der Reservistendienst Leistenden. Neben dem Ausfüllen von Formularen werden die Unterlagen der Teilnehmenden gesichtet sowie Verpflegungskarte und Truppenausweis ausgeteilt. Danach erfolgt eine ärztliche Befragung und die Einkleidung mit der Grundausstattung, sodass die vielen helfenden Hände schnellstmöglich einsatzbereit sind.

Einmal Soldat, immer Soldat!

Tobias Maser im Interview im Raum der Einschleusung

Tobias Maser unterstützt als Einsatzsanitäter

Bundeswehr/Michael Zacher

Tobias Maser ist Stabsgefreiter der Reserve, Einsatzsanitäter und Hotelfachmann. Derzeit hat sein Arbeitgeber, das Hotel Adlon Kempinski in Berlin, ihn freigestellt solange die Bundeswehr ihn braucht. Aktuell ist er für drei Monate dabei: „Ich habe gesehen, dass Reservisten mit medizinischem Hintergrund gesucht werden und mich sofort gemeldet. Das ist für mich selbstverständlich; getreu dem Motto „Einmal Soldat, immer Soldat!“

In Uniform im Kampf gegen das Virus

Zwei Reservisten im Interview. Sie stehe in dem Raum, in dem die Einschleusung stattfindet.

Marvin Skiba aus Hamburg (links) und Dr. Sven Walter aus Berlin (rechts) wollen die Bundeswehr personell unterstützen

Bundeswehr/Michael Zacher

Marvin Skiba aus Hamburg ist aktiv in den Reservedienst eingetreten. Er ist Sanitätssoldat und hat zwei Jahre Freiwilligen Wehrdienst im Bundeswehrkrankenhaus Hamburg geleistet. Im zivilen Leben ist er Student im Masterstudiengang Nanowissenschaften mit Schwerpunkt Biochemie. „Da die Uni pausiert, möchte ich meine freie Zeit sinnvoll nutzen. Ich kann somit meinen persönlichen Beitrag in Uniform im Kampf gegen das Virus leisten.“ Aktuell ist er dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin zugeteilt, obwohl Hamburg geplant war – eine Herausforderung, die er gerne annimmt.

Ich will helfen!

Dr. Sven Walter kommt aus Berlin und ist in seinem zivilen Leben Radiologe in einer Praxis für Nuklearmedizin. „Ich bin bis 2010 Soldat auf Zeit für 17 Jahre gewesen und habe über die Bundeswehr Medizin studiert. Dabei bin ich, weil der Bedarf groß ist und es absurd wäre, als hochqualifiziertes Personal zu Hause zu sitzen. Ich will helfen!“ Nach seiner Dienstzeit ist Dr. Walter ausgekleidet worden. Jetzt freut er sich darauf, wieder eingekleidet zu werden und einen neuen Satz Uniform zu empfangen. Seine Motivation ist sehr groß.

von Michael Zacher und Nadine Seumenicht

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