Sanitätsdienst

Merci Allemagne!

Merci Allemagne!

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Mit diesen merklich von Herzen kommenden Worten verabschiedeten sich die medizinischen Crews und Piloten zweier französischer Ambulanz-Jets auf dem Flughafen Tegel von den beiden Intensivtransport-Teams des Bundeswehrkrankenhauses Berlin und den zwei Vertretern der Berliner Feuerwehr. Sie hatten französische Coronapatienten nach Berlin geflogen.

Vier Personen in Schutzanzügen mit Masken stehen um einen Patienten auf einer Transporttrage

Ein französischer mit dem Coronavirus infizierter Patient wird vor dem Intensivtransporter auf dem Rollfeld übernommen

Bundeswehr/Gordon Massmann

Es sind Dankesworte an eine große Zahl von Akteuren und Entscheidungsträgern aus Politik und Medizin. Innerhalb weniger Stunden machten sie es möglich, dass französische Patienten, die am Corona-Virus erkrankten, auf freien Behandlungsplätzen in Deutschland weiter versorgt werden können.

Intensivtransporte durch das Bundeswehrkrankenhaus

Ein gelb-orangener Lastwagen mit der Aufschrift Rettungsdienst

Der neue Intensivtransportwagen des Bundeswehrkrankenhauses Berlin mit einem zum Notarztwagen umgerüsteten Rettungswagen

Bndeswehr/Gordon Massmann

Am späten Abend des 27. März 2020 erging eine unverbindliche Anfrage an die Klinik X (Anästhesie, Notfallmedizin und Rettung) inwiefern man im Rahmen eines Amtshilfeersuchens am kommenden Tag personell und materiell bei der Intensivverlegung von mehreren französischen Patienten unterstützen könne. Trotz der späten Stunde meldeten sich innerhalb von wenigen Minuten so viele Freiwillige, dass neben dem Regelbetrieb zwei weitere Fahrzeuge der Rettung als einsatzklar und personell besetzbar gemeldet werden konnten. Darunter auch der neueste Zuwachs der Berliner Fahrzeugflotte – der Intensivtransportwagen. Die Berliner Feuerwehr, seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft mit dem Bundewehrkrankenhaus schätzend, nahm dieses Angebot dankend an.

Unermüdlicher Einsatz aller Beteiligter

Zwei Personen in Schutzkleidung stehen an der Tür des Flugzeugs. Auf der Treppe steht ein mediznisches Gerät.

Kontrolle der Vitalparameter, wie Puls und Blutdruck, durch den übernehmenden Arzt des Bundeswehrkrankenhauses Berlin

Bundeswehr/Gordon Massmann

Innerhalb eines 16-stündigen Arbeitseinsatzes sorgten dann die je dreiköpfigen Fahrzeugbesatzungen, bestehend aus Fahrer, Notfallsanitäter und Intensiv- und Notfallmediziner, dafür, dass die insgesamt sechs intubiert und beatmeten Patienten sicher und gut betreut in unterschiedliche Krankenhäuser Berlins verbracht wurden.

Unglaubliches leisteten auch die Crews der französischen Ambulanz-Jets, die ohne Personalwechsel dreimal die Flüge von und nach Berlin auf sich nahmen, die Patienten versorgten, beim Umladen an ihre körperlichen Grenzen gingen und trotz Zeitdruck und kommunikativer Hürden immer freundlich blieben.

Für eine perfekte Koordination und Kommunikation mit dem Flughafen und den Krankenhäusern sorgte die Berliner Feuerwehr.

Internationale zivil-militärische Zusammenarbeit

Trotz sichtlicher Erschöpfung zeigten sich alle begeistert von der Professionalität und der bis zuletzt unter allen Anwesenden spürbaren Motivation und Bereitschaft, auch oder gerade in diesen schweren Zeiten zusammenzustehen und Bedürftigen zu helfen – auch über Grenzen hinweg und auch, wenn das für die Beteiligten mit einem erhöhten Risiko für die eigene Gesundheit einhergeht.

Selbstverständlichkeiten, die jede Soldatin und jeder Soldat aus dem Auslandseinsatz kennt.


von Dr. Lutz Siegl

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