Sanitätsdienst

Corona-Impfstoff: Von Quakenbrück in die Welt

Corona-Impfstoff: Von Quakenbrück in die Welt

Datum:
Ort:
Quakenbrück
Lesedauer:
2 MIN

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In weiten Teilen Europas schreitet die Impfung der Menschen gegen das Coronavirus immer weiter voran. In Afrika und auch in Teilen Asiens fehlt es dagegen nach wie vor an Impfstoff. Hilfslieferungen aus dem Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial in Quakenbrück sollen helfen, das zu ändern.

Mehrere weiße Kisten auf Paletten unter einem Schleppdach.

Insgesamt wird Deutschland rund 6,5 Millionen Impfdosen für den weltweiten Kampf gegen das Coronavirus zur Verfügung stellen

Bundeswehr/Daniel Wolter

Bereits am 18. August hat Deutschland 1,5 Millionen Impfdosen von Astra-Zeneca (AZ) an die Ukraine abgegeben. Dieser innereuropäischen Hilfe folgen deutsche Hilfslieferungen an Namibia, Ägypten, Ghana und Vietnam. Insgesamt wird Deutschland rund 6,5 Millionen Impfdosen weltweit für den Kampf gegen Corona zur Verfügung stellen. Die Herausforderungen für das Versorgungs- und Instandsetzungszentrum für Sanitätsmaterial (VersInstZ SanMat) in Quakenbrück, das seit fast zwölf Monaten als deutsches Verteilzentrum für Corona-Impfstoffe fungiert, sind, gerade im Hinblick auf die ungleich längeren Transportwege, hoch.

Wo kommt der Impfstoff her?

Die AZ-Impfdosen, welche Deutschland jetzt zur Verfügung stellt, waren entweder noch im Bundesvorrat verfügbar oder wurden aus den Verteilzentren der Bundesländer an das VersInstZ SanMat Quakenbrück zurückgeliefert. Wenn die 6,5 Millionen Impfdosen an Namibia, Ägypten, Ghana und Vietnam übergeben wurden, sind die deutschen Vorräte an AZ erschöpft.

Qualitätskennzeichen GDP

Für den üblichen Straßentransport für die Versorgung innerhalb Deutschlands muss die Quakenbrücker Teileinheit „Pharmazeutischer Großhandel“ unter anderem die Einhaltung der Temperaturen während der Lagerung und des Transports gewährleisten und nachweisen können. Auch der innerdeutsche Spediteur musste in diesem Zusammenhang nachweisen, dass auch er, genau wie das VersInstZ SanMat in Quakenbrück, nach der EUEuropäische Union-Leitlinie für die gute Vertriebspraxis von Arzneimitteln, international bekannt als Good Distribution Practise (GDP), arbeitet.

Herausforderung langer Transportweg

Mehrere Soldatinnen und Soldaten packen Pakete mit Impfstoff in eine große Kiste.

Die Impfdosen müssen so verpackt werden, dass die Kühlkette auch auf längeren Transportwegen eingehalten werden kann

Bundeswehr/Daniel Wolter
Ein Soldat steht vor einem Container mit einem roten Kreuz darauf

Flottenapotheker Martin Pape ist der Leiter des Versorgungs- und Instandsetzungszentrums Sanitätsmaterial in Quakenbrück

Bundeswehr/Daniel Wolter

Beim Auslandsversand sind die Qualitätskriterien der in Rede stehenden Leitlinie bis zum Ankunftsort ebenfalls einzuhalten, es sei denn, der jeweilige Empfängerstaat lässt die Ware in Quakenbrück abholen. Die Verantwortung für den Qualitätserhalt geht dann bereits in Quakenbrück auf den Empfänger über. „In allen anderen Fällen bin letztlich ich, als ‚Geschäftsführer‘ des Großhandels, bis zu dem Zeitpunkt verantwortlich, an dem der Empfänger bestätigt, dass er die Warenannahme akzeptiert“, erklärt der Leiter des VersInstZ SanMat Quakenbrück, Flottenapotheker Martin Pape. Die Herausforderung bestehe nun darin, Transportbehältnisse und Kühlmittel zu identifizieren, die geeignet seien, die Einhaltung der Lagertemperaturen von zwei bis acht Grad Celsius über die Dauer des Transportes zu garantieren. Dabei sei zu berücksichtigen, dass diese Dauer oftmals nicht bekannt sei. „Hinzu kommt, dass nicht alle Kühlmittel für den Lufttransport geeignet sind“, so Pape weiter.

Starke Unterstützung

Ob nun innerdeutsch oder weltweit, ohne die Unterstützung von Reservistendienst Leistenden oder der Quakenbrücker Nachbarregimenter wie dem Sanitätsregiment 4 aus Rheine, dem Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst aus Leer oder dem Logistikbataillon 161 aus Delmenhorst, hätte das Zentrum den Auftrag wohl nicht erfüllen können. „Es wäre uns ohne diese Unterstützung wahrscheinlich nicht gelungen, den Auftrag personell über diesen Zeitraum alleine zu stemmen, haben doch Corona, Einsatzgestellungen, diverse Sonderaufträge und nicht zuletzt der Abbau von erheblichen Ansprüchen auf Dienstausgleich und Urlaub dazu geführt, dass wir immer wieder auf externe Hilfe angewiesen waren und bleiben, bis dieser Auftrag voraussichtlich zum 30. November dieses Jahres endet“, so Pape.

von Martin Pape und Michael Tomelzik

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