Corona: Hilfseinsatz für Portugal gestartet
Corona: Hilfseinsatz für Portugal gestartet
- Datum:
- Ort:
- Wunstorf
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Am 3. Februar startete vom Fliegerhorst Wunstorf ein Bundeswehr-Airbus A400M Richtung Portugal. An Bord der Maschine sind 26 Sanitätssoldatinnen und -soldaten. Das Team besteht aus Ärzten und Pflegekräften, die zu ihrem Hilfseinsatz in das besonders von der Corona-Pandemie betroffene Land fliegen.
Der Wecker klingelte schon früh. Bereits um 4:00 Uhr startete der Tag für die Soldatinnen und Soldaten, die, ganz im Zeichen der europäischen Solidarität, nach Portugal entsandt werden. Auf einer weißen Tafel stehen die Grüße des Leitverbandes: „Die 1. Kompanie des Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst wünscht dem Einsatzverband Portugal alles Gute, viel Erfolg und eine gesunde Heimkehr!“
Müde, aber durch die Grüße aufgemuntert, verlässt das Team pünktlich um 5:00 Uhr die Evenburg-Kaserne im ostfriesischen Leer. Ziel ist der Fliegerhorst Wunstorf, Heimat des Lufttransportgeschwaders 62. Der Luftwaffenstandort nahe Hannover ist gleichzeitig der einzige Stationierungsort des Transportfliegers Airbus A400M. Das 45 Meter lange Transportflugzeug bringt neben dem 26-köpfigen Sanitätspersonal auch das dringend benötigte Material, wie Beatmungsgeräte, Infusionspumpen und Verbrauchsmaterial, in das Krisenland. In Lissabon wird die Maschine von der portugiesischen Gesundheitsministerin und dem Verteidigungsminister empfangen.
Gesundheitssystem ist am Limit
Der Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, begleitete seine Soldatinnen und Soldaten. In einem Pressestatement kurz vor dem Abflug des Airbus A400M betonte der ranghöchste Sanitätsoffizier die schwierige Lage in Portugal. Grund dafür ist auch die neue britische Virusvariante. Die Kapazitäten in den Krankenhäusern seien ausgeschöpft. Dabei liegen solche Hilfsleistungen quasi in der DNA des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Dies zeigt die derzeitige Corona-Pandemie, wo zahlreiche Sanitätskräfte unter anderem in Impfzentren, Gesundheitsämtern oder in Pflegeheimen eingesetzt werden.
„Als Sanitätsdienst ist es in unserer DNA dort zu helfen, wo wir gebraucht werden.“
Die Bundeswehr-Sanitäter sollen drei Wochen ein ziviles Krankenhaus unterstützen. Ein mitgereistes Hygieneteam kann gegebenenfalls auch weitere Krankenhäuser unterstützen.
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Hintergrund
Am 25. Januar wandte sich die portugiesische Gesundheitsministerin Marta Temido mit einem Hilfeersuchen an die Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer. Mit Blick auf das dramatische und hoch dynamische Infektionsgeschehen in ihrem Land bat die Gesundheitsministerin um dringende personelle und materielle Unterstützung aus Deutschland.
Bereits einen Tag später flog ein medizinisches Erkundungsteam nach Lissabon. Das Team sprach mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Gesundheitsbehörden. Mit den Ergebnissen des Erkundungsteams wurden ressortübergreifend und in Abstimmung zwischen beiden Ländern die benötigte Hilfe vereinbart.
Von den der Bundeswehr entstandenen Kosten im Zuge des Hilfseinsatzes werden insgesamt etwa 2,8 Millionen Euro durch das Emergency Support Instrument, kurz ESI, der Europäischen Union getragen. Das Nothilfeprogramm kann durch die EUEuropäische Union-Mitgliedstaaten in Anspruch genommen werden, wenn eine Krise ein außergewöhnliches Ausmaß erreicht hat und weitreichende Folgen für die Bevölkerung drohen.