Sanitätsdienst

Bundeswehr unterstützt Koblenzer Fieberambulanz

Bundeswehr unterstützt Koblenzer Fieberambulanz

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

Seit dem 10. März unterstützt das BundeswehrZentralkrankenhaus (BwZKrhsBundeswehrzentralkrankenhaus) personell die Fieberambulanz Koblenz. Diese gut strukturierten Zeltsysteme dienen als Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, die bereits typische Symptome einer Corona-Infektion aufweisen.

Ein Mann mit Kopfhaube, Schutzbrille, Einmalkittel und Handschuhen spricht mit einer Frau

Die Koblenzer Coronavirus-Fieberambulanz im Stadtteil Oberwerth wurde durch die Koblenzer Krankenhäuser gemeinsam eingerichtet. Ein Soldat registriert die Daten einer Patientin, bevor sie zur Untersuchung weitergeleitet wird.

Bundeswehr/Markus Dittrich

Es ist kurz nach acht Uhr, die durch die Koblenzer Krankenhäuser gemeinsam eingerichtete Coronavirus-Fieberambulanz öffnete soeben ihre Pforten. Wenige Patientinnen und Patienten warten auf Einlass. Mittlerweile weiß jeder, worauf es ankommt. Die Wartenden halten über einen Meter Abstand voneinander. Am Einlass steht ein Soldat. Die Uniform zeichnet sich unter dem dünnen Schutzanzug ab. Er ist einer von sieben Soldatinnen und Soldaten, die heute ihren Dienst im Koblenzer Stadtteil Oberwerth versehen.

Gute Stimmung im Team

Die Funktion des Leitenden Arztes hat Oberfeldarzt Dr. Harald Bergmann inne. Vor dem Betreten der gut abgeschirmten weißen Zelteinrichtung weist er auf den korrekten Umgang mit den Händedesinfektionsmitteln hin. Trotz des mittlerweile distanzierten Umganges ist die Stimmung in der Fieberambulanz entspannt und locker.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes, der Feuerwehr, des Katastrophenschutzes, des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes, der öffentlichen Verwaltung und der Bundeswehr arbeiten hier Hand in Hand.

Dr. Bergmann im Fliegeroverall. Er hat dunkle kurze Haare und trägt einen Vollbart.
Dr. Harald Bergmann, Facharzt für Anästhesie, stellvertretender Leiter der zentralen Notaufnahme BundeswehrZentralkrankenhauses Koblenz Bundeswehr/Markus Dittrich
„Auf der Arbeitsebene läuft die Zusammenarbeit hier sehr unkompliziert."

Bis zu 300 Patientinnen und Patienten am Tag

Bergmann ist einer von zwei Bundeswehr-Ärzten vor Ort. Unterstützt werden diese vom medizinischen Fachpersonal aus der Notaufnahme, Krankenpflege und der Administration des BwZKrhsBundeswehrzentralkrankenhaus. Durch interne Umstrukturierungen, Konzentration auf den Notfallbetrieb und die Unterstützung des Sanitätsregimentes 2 Führungsbereich Koblenz konnte diese Unterstützung ermöglicht werden.

Der Ansturm auf die Fieberambulanz hält sich derzeit noch in Grenzen. Lediglich am 13. März platzte sie aus allen Nähten. Über 300 Patientinnen und Patienten wurden an dem Tag durchgeschleust. Oft warten auch Personen auf eine Untersuchung, die symptomfrei und damit nicht zur primären Zielgruppe der Einrichtung gehören. Bergmann spürt jeden Tag die Verunsicherung und Ängste der Bürgerinnen und Bürger. Oft üben aber auch die Arbeitgeber Druck auf ihre Angestellten aus, sich in der Fieberambulanz testen zu lassen.

Fieberambulanz: Richtige Entscheidung

Zwei Personen hinter Absperrgittern, ausgestattet mit Kopfhaube, Mundschutz, Einmalkittel und Handschuhen

Der Eigenschutz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat eine sehr hohe Priorität in der Coronavirus-Fieberambulanz

Bundeswehr/Markus Dittrich

Mittlerweile haben sich die internen Abläufe gut eingespielt. An der Einrichtung und dem Betrieb sind das BwZKrhsBundeswehrzentralkrankenhaus, das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein und das Katholische Klinikum Koblenz-Montabaur gleichermaßen beteiligt. Bergmann ist von der reibungslosen Zusammenarbeit begeistert: „Gemeinsam konnten wir hier bis heute über 1745 Patientinnen und Patienten durchschleusen.“ Diese wären laut Bergmann sonst in die Notaufnahmen der Kliniken gekommen und hätten die Einrichtungen wahrscheinlich überfordert.

Aber auch die Patientinnen und Patienten sind dankbar. Oft wurden sie von ihren Hausärzten abgewiesen, da diese über keine Schutzausrüstung verfügen. Nun haben sie eine zentrale Anlaufstelle. Die wenigen Soldatinnen und Soldaten, die gerade nicht benötigt werden, sitzen mit ausreichendem Abstand zusammen. Bergmann fühlt sich in dem umzäunten Camp ein wenig in den Auslandseinsatz zurückversetzt. Sie alle warten auf die Welle an Corona-Infizierten, die in den kommenden Tagen erwartet wird. Dabei fühlen sie sich gut gerüstet, auch wenn jeder hofft, dass es nicht so schlimm kommt, wie viele Experten prognostizieren.

von Uwe Henning

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