Sanitätsdienst
Desinfiziert und steril

Auf die Sauberkeit kommt es an

Auf die Sauberkeit kommt es an

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
2 MIN

Die Aufbereitungs- und Sterilisationsmodule stellen in den Einsatzlazaretten der Bundeswehr die Versorgung mit sterilem OP-Besteck und anderem hygienisch einwandfreiem Material sicher. An der Sanitätsakademie in München trainieren die Sterilgutassistentinnen und -assistenten dazu regelmäßig ihre Fähigkeiten zur Handhabung der komplexen Systeme.

Ein Soldat schließt Schläuche an

Mit sicheren Handgriffen wird das Leitungssystem richtig angeschlossen

Bundeswehr/Simon Höpfl

Hier ein Schlauch gelöst, da angeschlossen, dort eine Klappe geöffnet und auf den Knopf gedrückt. Sorgfältig und konzentriert inspizieren die Lehrgangsteilnehmenden des Auffrischungstrainings für das Sterilisationsmodul die unterschiedlichen Maschinen des Systems. Die Aufgabe: den richtigen Abfluss des Wassers kontrollieren. Denn bereits benutztes und damit verschmutztes Wasser muss raus aus dem Kreislauf, um nicht in anschließenden Waschgängen weiteres Besteck und Gerät zu kontaminieren. Eine wichtige Tätigkeit also, bei der viel Konzentration und Geduld gefordert ist.

Auf dem neuesten Stand bleiben

Ziel des Moduls ist es schließlich, benutztes medizinisches Instrumentarium so aufzubereiten, dass dieses erneut und ohne ein Infektionsrisiko durch verunreinigtes Sanitätsmaterial wiederverwendet werden kann. Dazu nutzen die Soldatinnen und Soldaten neben einfachen Spül- und Waschbecken komplexe Reinigungsmaschinen, Ultraschallbecken und Großsterilisatoren, in denen die Geräte unter Druck und mit heißem Wasserdampf sterilisiert werden. Nichts wird dabei dem Zufall überlassen: Für den gesamten Prozess wird voll entmineralisiertes Wasser genutzt, die endgereinigten Geräte werden in mit Luftfiltern verschlossenen Boxen gelagert.

Ein Soldat erklärt anderen Soldatinnen und Soldaten ein Gerät zur Sterilisation

Ausbilder Oberstabsfeldwebel Thorsten M. erklärt die Funktionsweise des Sterilisators

Bundeswehr/Simon Höpfl

„Grundsätzliche Voraussetzung, um im Sterilisationsmodul arbeiten zu können, ist eine fachkundliche Weiterbildung zum technischen Sterilisationsassistenten inklusive Praktikum und Prüfung“, erklärt Oberstabsfeldwebel Thorsten M., Truppenfachlehrer für Medizinprodukte an der Sanitätsakademie und führt weiter aus: „Die regulatorischen Vorgaben, aber auch die technischen Möglichkeiten zur Aufbereitung von Medizinprodukten sind jedoch schnelllebig und ändern sich doch häufiger. Aus diesem Grund muss alle zwei Jahre ein Auffrischungstraining besucht werden.“

Bewährte Expertinnen und Experten

Die Lehrgangsteilnehmenden haben inzwischen bereits einige Mängel am aktuellen Aufbau entdecken können. Sie alle sind Profis, haben auch bereits im Einsatz unter schwierigen Bedingungen den Betrieb eines Sterilisationsmoduls sicherstellen müssen. Doch auch sie können in den regelmäßigen Trainings noch immer Neues mitnehmen, Erfahrungen austauschen und teilen. Mit sicheren Handgriffen sind die Fehler kurze Zeit später behoben, der Ausbilder ist zufrieden. Für die Aufbereitung und Sterilisation kann nun durch das komplexe Leitungssystem Wasser in der benötigten Qualität bereitgestellt werden.

von Simon Höpfl

Weitere Eindrücke