Portugal: 21 Tage im Pandemieeinsatz
Portugal: 21 Tage im Pandemieeinsatz
- Datum:
- Ort:
- Lissabon
- Lesedauer:
- 2 MIN
Nach wenigen Tagen Vorbereitung traf der Hilfsverband des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr am 3. Februar in Lissabon ein. Unter der Führung von Oberstarzt Dr. Jens-Peter Evers, übernahmen die 26 Sanitätssoldatinnen und -soldaten eine Corona-Intensivstation. Seitdem wurden rund um die Uhr schwerstkranke Patientinnen und Patienten versorgt.
Unmittelbar nach der Ankunft in Lissabon wurde mit der Arbeit begonnen. Die portugiesischen Behörden wiesen dem deutschen Hilfskontingent eine eigene Corona-Intensivstation im Hospital da Luz zu, welche durch fehlendes portugiesisches Personal nicht mehr betrieben werden konnte. So konnten die nach Portugal entsandten Soldatinnen und Soldaten gemeinsam zum Einsatz kommen. Das modern ausgestattete Hospital da Luz bot dazu die besten Arbeitsbedingungen. Die Patientinnen und Patienten wurden aus anderen Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens hierher überführt, um die überbelegten Krankenhäuser der Region zu entlasten.
Mehrsprachiges Umfeld
So schnell wie möglich wurde die Intensivstation übernommen und Arbeitsbereitschaft hergestellt. Das deutsche Sanitätspersonal bereitete sich und die Station darauf vor, bis zu acht schwer erkrankte Corona-Patientinnen und -Patienten zu versorgen. Dabei hatte die Patientendokumentation und -verwaltung nach portugiesischen Vorgaben zu erfolgen. Medikamentenlisten und Software mussten dafür ins Englische oder Deutsche übersetzt werden. Auch die Wege zu den Fachbereichen wie Apotheke oder Röntgenabteilung stellte die deutschen Sanitätskräfte vor Herausforderungen. Im eigenen Team standen glücklicherweise zwei Kameraden mit Portugiesisch-Kenntnissen bereit und auch vom portugiesischen Krankenhaus wurden dauerhaft zwei Mitarbeiter mit Deutscher und Portugiesischer Sprachkompetenz gestellt. Grundsätzlich bereitete die sonstige Kommunikation auf Englisch im Alltag keine Probleme. Durch multinationale Übungen und Auslandseinsätze gehört das für die deutschen Soldatinnen und Soldaten zur Routine.
Durchhaltefähigkeit und Eigenschutz
Nach drei Tagen intensiver Vorbereitung war die „deutsche“ Intensivstation bereit, die ersten Patienten aufzunehmen. Es wurden drei Teams aus Ärzten, Intensivpflegern und Notfallsanitätern gebildet, um die Station im Schichtdienst 24/7 betreiben zu können. Durchhaltefähigkeit und Eigenschutz hatten für das Sanitätspersonal der Bundeswehr in Lissabon höchste Priorität. Wie bei der Amtshilfe in Deutschland, wurden auch hier in Portugal hohe Standards eingehalten. So standen für die Arbeit am Patienten spezielle Gebläse-Helme bereit. Ein Team von Hygienefachleuten der Bundeswehr aus Koblenz überwachte und kontrollierte alle Maßnahmen kontinuierlich.
Zweieinhalb Wochen lang betreuten die Bundeswehrsanitätskräfte Corona-Patientinnen und -Patienten mit sehr schweren Krankheitsverläufen. Zusammen mit ihren portugiesischen zivilen Kolleginnen und Kollegen zeigten sie vollen Einsatz im Kampf gegen das tödliche Virus. Sobald die politische Entscheidung zur Entsendung eines Folgekontingentes gefallen war, erfolgte parallel dessen Einweisung. Sorgfältig werden die Vorbereitungen zur Übergabe der Corona-Station geplant, um die Intensivstation trotz des Personalwechsels ohne Unterbrechung weiter zu betreiben. Dann durch die Kameradinnen und Kameraden unter der Führung des Sanitätsregiments 3 aus Dornstadt.