Erfolgsgeschichten

Vom Azubi zur militärischen Führungskraft: Hauptbootsmann Denise F.

Vom Azubi zur militärischen Führungskraft: Hauptbootsmann Denise F.

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Hauptbootsmann Denise F. hat ihre zivile Berufsausbildung bei der Bundeswehr erfolgreich absolviert. Im Anschluss entschied sie sich gegen den klassischen Weg in einem Handwerksbetrieb und für eine Karriere als militärische Führungskraft. Denise F. erzählt ihre Erfolgsgeschichte und warum ihr Weg auch für andere junge Frauen interessant sein kann.

Eine Frau sitzt an ihrem Schreibtisch

Hauptbootsmann Denise F. ist Personalführerin und damit Ansprechpartnerin zur Planung der weiteren Karriere für Soldaten und Soldatinnen der Verwendungsreihe Schiffsbetriebstechnik im Bereich der Schiffstechnik

Bundeswehr / PIZ Personal / Andreas Metka

Denises Weg zur Bundeswehr

„Ich habe mich auf eine Zeitungsanzeige der Ausbildungswerkstatt Weener beworben und bin aus 180 Bewerbern ausgewählt worden“, sagt die gebürtig aus Aurich stammende junge Frau. Zuvor hatte sie in ihrem Freundeskreis schon ein paar Berührungspunkte mit der Bundeswehr.

„Für mich sind Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit, Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten für die Wahl des Arbeitgebers wichtig. All diese Kriterien treffen auf die Bundeswehr zu“, sagt sie, und so ging sie nach ihrem Realschulabschluss zunächst als Auszubildende zur Bundeswehr.

Die Ausbildung – zivil

2005 begann sie ihre Ausbildung zur Mechatronikerin. „Es war ein Pilotprojekt – der erste Ausbildungsdurchlauf in diesem Ausbildungsberuf“, erinnert sich die heute 33-Jährige. Es folgten dreieinhalb Jahre Ausbildung in der Ausbildungswerkstatt Weener im Verbund mit der Meyer Werft in Papenburg. Alles drehte sich um Elektrotechnik, Hydraulik, Pneumatik und Mechanik.

Auf den Geschmack für eine militärische Laufbahn brachte sie das Karrierecenter. Die Karrriereberater informierten die Auszubildenden mit Vorträgen und auf Wunsch auch mit Praktika über die Karrieremöglichkeiten in den militärischen Laufbahnen. „Ich durfte mit einem Minenjagdboot rausfahren und mir die Liegenschaft in Kiel ansehen“, erzählt Denise F. begeistert. Mit der Entscheidung für die Seefahrt fiel auch die Entscheidung für den Soldatenberuf.

Die Ausbildung – militärisch

Für die militärische Laufbahn der Portepeeunteroffiziere in der Marine hat sich Denise F. für zwölf Jahre verpflichtet. „Ich habe mich für den Werdegang in der Schiffsbetriebstechnik/Schiffssicherung entschieden“, so die Soldatin. Das beinhaltet unter anderem Lüftungstechnik, wasserführende Anlagen, Abwasseraufbereitung bis hin zur gesamten Schiffstechnik. Gleichzeitig sind dies Grundaufgaben der Schiffssicherung, um potenzielle Schadensereignisse abwehren zu können

Frau im Blaumann

Praxisphase: Denise F. im Blaumann im Maschinenraum eines Kreuzfahrtschiffes

Bundeswehr

Im März 2009 begann Denise F. mit der dreimonatigen Grundausbildung an der Marinetechnikschule (MTSMarinetechnikschule) in Parow ihre militärische Karriere. Es folgten weiterführende Lehrgänge, wie der dreimonatige Bootsmannmarinetechnik und die neunmonatige Schiffsbetriebstechnik-Ausbildung an der MTSMarinetechnikschule, der viermonatige Unteroffizierlehrgang in Plön oder die dreimonatige Sprachausbildung Englisch an der Marineoperationsschule in Bremerhaven. Nach ungefähr zweieinhalb Jahren Aus- und Weiterbildung ging es für die Soldatin schließlich an Bord, um erlerntes Wissen umzusetzen und zu festigen.

„Von 2011 bis Ende 2017 bin ich zur See gefahren“, erzählt die junge Frau stolz. „Die Gelegenheit, etwas von der Welt zu sehen, habe ich mit der Entscheidung für die Marine ergriffen.“ Zu ihren Erfahrungen im Ausland gehören unter anderem eine sechswöchige Einsatzzertifizierung, das sogenannte German Operational Sea Training, kurz „GOST“, im englischen Plymouth und der sechsmonatige Auslandseinsatz ATALANTA am Horn von Afrika. „Fleiß, Biss und Härten zahlen sich in jedem Fall aus“, sagt Denise F. „Und sich immer wieder neu als Team zusammen zu finden, motiviert sehr.“.

Der Auftrag

Genau diese Erfahrung an Kameradinnen und Kameraden weiterzugeben, war für Denise F. Grund und Motivation nach sechs Jahren Seefahrt „sesshaft“ zu werden und in das Personalmanagement zu wechseln. „Für meinen aktuellen Dienstposten habe ich nochmal komplett umgeschult“, sagt die jetzige Personalerin. Um Personalführerin und -bearbeiterin zu werden, absolvierte sie einen achtwöchigen Lehrgang und eine SAP-Schulung an der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr in Hannover. Personalführung im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr) ist damit das zweite militärische Standbein der Soldatin.

Ansprechpartnerin für Soldaten und Soldatinnen der Schiffstechnik

„Als Personalführerin führe ich seit 2019 meine eigene Verwendungsreihe in der Marine.“ Die Verwendung im Büro ist natürlich ein Unterschied zum Dienst an Bord, aber wie Denise es beschreibt: „Es ist anders - aber sehr interessant“.

Zu ihren tagtäglichen Aufgaben gehört es, Personalentwicklungsgespräche zu führen und Anträge zu bearbeiten. „Dabei führe ich auch mehrmals im Jahr mit meinem Sachgebiet Schiffstechnik Personalinformationsgesprächsreisen in der gesamten Marine durch.“

Viele Wünsche haben sich für die junge Frau bereits erfüllt, wie zum Beispiel Berufssoldatin zu werden, aber es sind auch neue auf ihrer Wunschliste hinzugekommen: „Ich hatte schon immer den Traum, Kompaniefeldwebel und später einmal Schiffswachtmeister als Ansprechpartner für die Bordbesatzung zu werden“, so die ehrgeizige Hauptbootsmann.„Gerade bei der Bundeswehr stehen einem mit verschiedensten Karriereoptionen ziemlich viele Türen offen. Ich finde, man muss sich nur entscheiden, den Weg tatsächlich auch zu gehen.“

von Jennifer Fiebig-Schulze  E-Mail schreiben

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