Girl’s Day 2023

Vielfältiges Angebot bei der Bundeswehr

Vielfältiges Angebot bei der Bundeswehr

Datum:
Lesedauer:
5 MIN

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Am 27 April 2023 hieß es wieder Flecktarn statt Jeans oder Rock, Einzelzelt statt Klassenzimmer – es war wieder Girl’s Day. Traditionell öffneten deutschlandweit viele Standorte der Bundeswehr ihre Tore für geballte „Girl Power“: in diesem Jahr zum Beispiel Hamburg, Mannheim,  Aachen, Marienberg, Hagenow, Unna und Gerolstein.

Zwei Mädchen stehen vor einem Schaltpult und stecken Schalter um

Mitmachen und Erleben war die Devise des Girl´s Day, an dem die Teilnehmerinnen begeistert die bereitgestellten Exponate bestaunten

Bundeswehr


Dabei konnten sich die jungen Mädchen bei allen Teilstreitkräften sowohl über den soldatischen Alltag als auch die zivile Seite der Bundeswehr und die zahlreichen beruflichen Karrierechancen informieren. Nachfolgend dazu einige wenige exemplarische Beispiele.

MINT-Fächer und Gravitationswellen-Astronomie an der HSU

An der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg lag der Schwerpunkt darauf, Mädchen für eine akademische Laufbahn zu interessieren und sie insbesondere für MINT-Fächer zu begeistern. Denn in den Fakultäten Elektrotechnik und Maschinenbau/Bauingenieurwesen liegt der Anteil junger studierender Frauen aktuell bei lediglich 11 %.

Juniorprofessorin Katharina Isleif agierte aufgrund ihrer eigenen Biographie als Role Model und konnte die Mädchen begeistern. Zusammen mit anderen Nachwuchsforscherinnen vermittelte sie den Schülerinnen Einblicke in die Physik, insbesondere in das Fach Messtechnik. 15 Mädchen durften zudem unter dem Motto „Forschen und Studieren an der Universität der Bundeswehr Hamburg„ an der Vorlesung und der Experimentenreihe „Listen to the Universe - Ein Weltraumradio aus Licht“ teilnehmen und die faszinierende Welt der Gravitationswellen-Astronomie entdecken.

Mitmachangebote am Bildungszentrum der Bundeswehr

Auch in Mannheim ging es um das Thema Bildung. Dort besuchten 30 Mädchen das Bildungszentrum der Bundeswehr und wurden vom Vizepräsidenten, Hans Lang, freudig begrüßt: „Es ist endlich wieder Girls’ Day am BiZBwBildungszentrum der Bundeswehr und wieder sind alle Plätze ausgebucht! Wir starten heute eine kleine Reise durch die Ausbildungswelt der Bundeswehr und Ihr habt die Möglichkeit, Euch ein eigenes Bild von den vielen tollen Jobs zu machen.“

Dies geschah an vier Mitmachstationen: so konnten die Teilnehmerinnen etwas über Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Computerchips in der Mikroelektronik, Luftdruck im technischen Einsatz in der Steuerungstechnik und bei Schaltungen und Digitale Videobearbeitung lernen und ausprobieren und im LEGO-Lab sogar ihren Traumjob designen.

In Aachen währenddessen, einem weiteren Ausbildungsstandort der Bundeswehr, konnten 21 weibliche Gäste an der Technischen Schule des Heeres verschiedene Fahrzeuge, wie beispielsweise den Hägglund und den Dingo, näher unter die Lupe nehmen.

Drei Mädchen sitzen in einem Bundeswehrfahrzeug

Den Teilnehmerinnen des Girl´s Day boten sich spannende Einblicke in die Welt der Bundeswehr

Bundeswehr

Auch das Panzergrenadierbataillon 371 hatte in der Erzgebirgskaserne vier einzelne Stationen vorbereitet, die vier Gruppen à 25 Personen nacheinander durchliefen. So war gewährleistet, dass alle vorbereiteten Angebote von allen Teilnehmerinnen erlebt werden konnten.

An einer Station wurde das „Leben im Felde“ mit dem Unterkunftsbau, dem Errichten von Feuerstellen und das Anlegen von Tarnung präsentiert  – inklusive von Schminktipps der besonderen Art, denn die Jugendlichen erfuhren auch, wie man sich mit Tarnschminke seiner Umgebung anpasst.

Zusätzlich fand an dieser Station auch das Vorstellen der Hindernisbahn statt. Mit Gehörschutz ausgestattet und in entsprechendem Abstand verfolgten die Teilnehmerinnen, wie die Soldatinnen und Soldaten zunächst im leichten Gefechtsanzug und im Anschluss daran mit Manövermunition die Hindernisbahn überwanden.

Kurze Fahrt in Marder und Fuchs

An einer weiteren Station wurden der Schützenpanzer Marder und der Transportpanzer Fuchs sowohl von außen als auch von innen vorgestellt, zudem konnten die Teilnehmerinnen im Bereich eine kurze Strecke mitfahren

Wie die Instandsetzung des militärischen Großgerätes abläuft, wurde an einer dritten Station präsentiert. Dabei kam auch die militärisch-zivile Zusammenarbeit zur Sprache. Die vierte Station rundete mit den Themen „Sanitätsdienstliche Unterstützung“ und „Feldküche“ den Überblick ab. Mit Letzterer wurde zwar nicht gekocht, aber in der Mittagszeit gab es für alle ein gemeinsames Mittagessen, bei der die Möglichkeit intensiv genutzt wurde, mit den Soldatinnen und Soldaten ins Gespräch zu kommen.

Panzerfahren und Hindernisparcours mit Nachtsichtgerät

Ähnlich ging es in Hagenow beim Versorgungsbataillon 142 zu. Dort wurden die jungen Teilnehmerinnen zunächst militärisch eingekleidet, bevor sie die verschiedensten Berufsbilder erleben konnten: vom klassischen Gefechtsdienst als Grenadier oder Scharfschütze über die Instandsetzung von Rad- oder Kettenfahrzeugen, die Tätigkeiten von ITInformationstechnik- Systemelektronikern bis hin zu administrativen Tätigkeiten im Stabsdienst und der Logistik.

Dabei gehörten die Überwindung der Hindernisbahn und die Besichtigung und Vorführung von Großgeräten der Heereslogistiktruppe zu den Angeboten. Der Sanitätsdienst zeigte zudem alle beruflichen Möglichkeiten im Sanitätsdienst der Bundeswehr, angefangen vom Sanitätssoldaten über den Notfallsanitäter bis hin zur Ärztin. Die Teilnehmerinnen konnten dabei Erste Hilfe mal anders erleben und durchführen. Highlights für die Gäste waren jedoch ein Hindernisparcours mit einem Nachtsichtgerät, das Panzerfahren und das gemeinsame Mittagessen mit den Soldatinnen und Soldaten

Junge Frau sitzt mit Hörschutz in Bundeswehrfahrzeug, daneben ein Soldat, eine weitere Frau wartet

Keine Angst vor großen Fahrzeugen! Mutig stellten sich die jungen Frauen dem Umgang mit schwerem Bundeswehrgeräten

Bundeswehr

Einblick in die Ausrüstung und Bekleidung

Beim Versorgungsbataillon 7 in Unna konnten die 26 Teilnehmerinnen darüber hinaus die Ausrüstung der Soldatinnen und Soldaten kennenlernen. Neben dem Gefechtsanzug, wie er beispielsweise in der allgemeinen Grundausbildung getragen wird, konnten sie einen Kampfanzug, welcher in einem realen Einsatz eingesetzt wird, testen. Auch verschiedene Rucksäcke für unterschiedliche Szenarien wurden vorgestellt.

Abgerundet wurde dies mit einem Ausblick in die „Neue persönliche Ausrüstung und Bekleidung“ der Bundeswehr und Informationen zum Leben in einer militärischen Unterkunft – wobei im Schwerpunkt der Betten- und Spindbau veranschaulicht wurde.

Auch in Gerolstein hat es sich gelohnt!

In Gerolstein wurde es im ITInformationstechnik-Bataillon 281 wieder technischer. Auch hier konnten die Teilnehmerinnen junge Frauen in Flecktarn mit Fragen über ihre Berufserfahrungen löchern, während sie die ITInformationstechnik-Technologie der Bundeswehr kennenlernten. Berührungsängste gab es dabei keine – im Gegenteil. „Das ist schön zu erleben, wie neugierig und unvoreingenommen die Mädels hierhin kommen und einfach erfahren wollen, wie es beim Bund ist, anstatt sich draußen von anderen was erzählen zu lassen“, so Oberfeldwebel Jasmin S.

Natürlich stand immer das Mitmachen im Vordergrund! Uniformen, Geräte und Fahrzeuge – alles zum Anfassen und Ausprobieren, selbstverständlich unter fachkundiger Anleitung, wie etwa bei der Erste-Hilfe-Station, wo sich die Gäste bei der Versorgung von „Verletzten“ nach einem gestellten Autounfall beweisen konnten. Ausgerüstet mit Nachtsichtgeräten wurden die Mädels anschließend durch eine Indoor-Hindernisstrecke geführt, in völliger Dunkelheit und mit Reaktionsübungen – trotz Hightech eine echte Herausforderung.

Wie es sich draußen auf einer richtigen Hindernisbahn anfühlt, die auch Rekrutinnen und Rekruten bewältigen müssen– das konnten Franca und Emily aus Gerolstein erfahren, natürlich freiwillig. Auch wie das Leben in einem Feldlager ist, erfuhren die Schülerinnen, inklusive Zeltaufbauen und Verpflegung mit Notrationen. Richtig lecker zu essen gab es zum Glück vorher schon in der Kantine.

„Ich finde es echt toll, dass ich hier ganz offen und ehrlich mit Soldatinnen und Soldaten sprechen kann, und direkt mitbekomme, wie der Bundeswehralltag so ist“, sagt Franca. Und „besser als das persönliche Gespräch geht’s halt nicht. Das hat sich wirklich gelohnt, die Leute sind supernett, und ich habe echt viel über die Bundeswehr gelernt“, ergänzt Emily.

von Markus Weber  E-Mail schreiben

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