Unfassbar nah: Berufe der Bundeswehr in der CAVECave Automatic Virtual Environment

Unfassbar nah: Berufe der Bundeswehr in der CAVECave Automatic Virtual Environment

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
3 MIN

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Wie arbeitet ein Sonarist in einem U-Boot? Dank Virtueller Realität (VRVirtuelle Realität) können sich das Interessentinnen und Interessenten bald sehr realistisch anschauen. Die Bundeswehr möchte zukünftig zahlreiche Berufsbilder in einer VRVirtuelle Realität-Umgebung präsentieren. Wie das so funktioniert, haben wir uns mal angeschaut und ausprobiert.

Jörg Dilthey ist mit Polarisieungsbrille dargestellt

Erst mit der Polarisierungsbrille stellt sich ein scharfer 3-D-Effekt ein

PIZ Personal/Jörg Dilthey

In einer Lagerhalle in ein U-Boot steigen und durch die Tiefsee fahren: Was wie ein Film klingt, macht Virtual Reality möglich. Hier beim zentralen Messemanagement der Bundeswehr in Köln lasse ich mich heute in eine virtuelle U-Boot-Umgebung versetzen, in der ich mich sogar frei umsehen kann. Ermöglicht wird dies durch die sogenannte CAVECave Automatic Virtual Environment. Das steht für „Cave Automatic Virtual Environment“. Auf Deutsch: „Höhle mit automatisierter, virtueller Umwelt“. Aber zuerst heißt es: Rein in die klobigen Filzpantoffel, damit die sensible Technik keinen Schaden nimmt.

Abgebildet sind Jörg Diltheys Füße. Sie stecke in grauen Filzpantoffeln.

Mit Filzpantoffeln in virtuelle Welten

PIZ Personal/Jörg Dilthey

Mit VRVirtuelle Realität in neue Welten

Ich setze die futuristisch anmutende Polarisierungsbrille auf. Die passt glücklicherweise über meine normale. Ich suche Halt bei meinem persönlichen Begleiter, der während meiner „Erkundungsreise“ immer an meiner Seite ist. Computergesteuerte Projektoren werfen gerade ihre Bilder auf zwei Wände und den Boden. Mit der entsprechenden Brille soll ich all diese Eindrücke als so real wahrnehmen, dass sich das Gefühl einstellt, tatsächlich in einer fremden Umgebung zu sein. Ich bin gespannt.

Durch die Brille hat man virtuelle Sicht auf's Meer.

Mit dem „Hubschrauber“ auf dem Weg nach Eckernförde

PIZ Personal/Jörg Dilthey

Auf einer grünen Wiese geht es los. Mein „Tourguide“ bittet mich, in die Hocke zu gehen und mich umzuschauen. Es ist beeindruckend. Ich habe das Gefühl, dass ich in eine neue Welt eintauche, dass ich mich in ihr bewegen kann: 360 Grad gucken, nach oben, nach unten, nach links, nach rechts. Die ganze Umgebung reagiert. Ich hocke im Gras, drehe meinen Kopf und die Umgebung dreht sich mit. Faszinierend.

Jörg Dilthey trägt eine VR-Brille. Rechts im Hintergrund ist der Oberstleutnant zu sehen.

Ständig an meiner Seite: Oberstleutnant Frank Restau

PIZ Personal/Jörg Dilthey

Der Geist auf Reisen. Ohne Körper!

Mit einem Hubschrauber geht es anschließend hoch hinaus. Die Vibration der Rotorblätter wird sogar im Boden simuliert. Ich muss grinsen, weil es ein wenig kitzelt. Ich fliege Richtung Eckernförde und kann das U-Boot – es handelt sich um eine U36 – bereits im Hafen sehen. Der animierte Obermaat Manrico Balg nimmt mich dort in Empfang und sprichwörtlich an die Hand. Durch die kleine enge Luke soll es abwärts in das Boot gehen und ich frage mich, ob ich mit meinem voluminösen Körper überhaupt hindurch passe.

Durch die Brille sieht man einen junge Mann mit Bart, Enrico Balg

Obermaat Manrico Balg vom U-Boot-Geschwader 1 nimmt mich in Empfang

PIZ Personal/Jörg Dilthey

Der Gang durch das Boot wirkt erstaunlich echt. Ich will nach den Instrumenten greifen. Eng ist es hier. Eine holographische Kugel, die im Raum schwebt, gibt mir Orientierung. Mit einem Controller, den ich in der Hand halte, ziele ich auf die Kugel. Ein virtueller Laserstahl sorgt dafür, dass sich die Kugel öffnet und ich hindurch in einen weiteren Raum gelange. Ich komme mir vor wie Alice im Wunderland.

Ein Blick aus der Luke

Die eigentlich viel zu enge Luke der U-36

PIZ Personal/Jörg Dilthey

Jetzt bin ich gefragt. Ich werde gebeten, Schallimpulse anhand der Wellenform zu bestimmen. Dafür steht mir ein virtueller Oszillograph zur Verfügung. Mit dem virtuellen Laserstrahl aus meinem Controller zeige ich auf die richtige Lösung.
Nachdem ich mich noch ein wenig in meiner künstlichen Umgebung umgeschaut habe und wirklich begeistert bin, endet meine Reise auch schon wieder.
 

Abgebildet sind mehrere Monitore; darunter Tastaturen und mehrere rote Schalter.

Mit dem durch den Controller erzeugten Laserstrahl wähle ich die richtige Antwort

PIZ Personal/Jörg Dilthey

Nächstes Berufsbild aus der Luftwaffe

Mit der CAVECave Automatic Virtual Environment möchte die Bundeswehr für ihre zahlreichen Berufsbilder werben. Die VRVirtuelle Realität-Technik mit virtuellen Räumen sorgt dafür, dass ein realistisches Bild der verschiedenen Tätigkeiten, wie jetzt beispielsweise das des Sonaristen, simuliert werden kann.

Die gesamte Sonarstation mit Monitoren ud Stühlen davor ist zu sehen.

Die im Raum schwebende grüne Kugel dient als Anhaltspunkt im virtuellen Raum der CAVECave Automatic Virtual Environment

PIZ Personal/Jörg Dilthey

„Wir haben sehr viel Man-Power in die Entwicklung dieses Projektes gesteckt. Die Marine hat großartig mitgespielt, sodass wir uns recht schnell ein Bild von dem Job eines Sonaristen machen konnten. Viele Gespräche waren dafür nötig“, sagt Erik Küpper. Er ist Geschäftsführer der Firma Viscon, die dieses Projekt im Auftrag des Bundesamts für das Personalmanagement in Zusammenarbeit mit dem Cyber Innovation Hub der Bundeswehr mit Hilfe der Virtual Reality umsetzt.

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Zurzeit gibt es bereits Überlegungen, welche Berufsbilder zukünftig ihren Weg in die CAVECave Automatic Virtual Environment machen werden. „Wir werden mit der Luftwaffe sprechen. Hier können wir uns das Towerpersonal gut vorstellen“, sagt Oberst i.G. Harald Lamatsch. Er ist als Leiter des Human Resources Laboratory für das CAVECave Automatic Virtual Environment-Projekt verantwortlich.

von Jörg Dilthey  E-Mail schreiben

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