Sprache als Schlüssel militärischer Zusammenarbeit
Sprache als Schlüssel militärischer Zusammenarbeit
- Datum:
- Ort:
- Hürth
- Lesedauer:
- 2 MIN
Im Rahmen der EUMAM UAEuropean Union Military Assistance Mission Ukraine (European Union Military Assistance Mission Ukraine) unterstützt die Bundeswehr seit über zwei Jahren die Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Ziel der EUEuropäische Union-geführten Ausbildungsmission ist es, die Verteidigungs- und Durchhaltefähigkeit der ukrainischen Streitkräfte zu stärken.
Dabei spielen Sprachmittler, also Dolmetscherinnen und Dolmetscher, eine entscheidende Rolle. Sie sorgen für eine reibungslose Kommunikation zwischen den deutschen Ausbilderinnen und Ausbildern und den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten.
Das Bundessprachenamt (BSprABundessprachenamt) stellt für diese Aufgabe nicht nur das notwendige Personal bereit, sondern unterstützt darüber hinaus mit Fachterminologie und Übersetzungen. All dies trägt entscheidend zum Erfolg der Ausbildungsunterstützung bei.
Sprachmittlung als Auftrag
Um den komplexen Anforderungen der Mission gerecht zu werden, hat das Bundessprachenamt die Task Force „Ausbildungsunterstützung Ukraine“ eingerichtet. Ihr Auftrag umfasst unter anderem die Einsatzsteuerung der Sprachassistierenden und Dolmetschenden, die Steuerung von Terminologie und Übersetzung, die Personalgewinnung und -bearbeitung sowie die Sprachausbildung. Ein regelmäßiger fachlicher Austausch sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Multinational Special Training Command (MNMultinational ST-CSpecial Training Command) in Strausberg und weiteren beteiligten Bundeswehr-Dienststellen sichern die Qualität und Flexibilität der eingesetzten Sprachdienste.

„Wir haben die Task Force in ihrer modularen Struktur so zusammengestellt, dass Synergieeffekte entstehen und Entscheidungswege verkürzt werden. Die Zuständigkeiten sind aber klar geregelt.“
Einsatz mit Verantwortung
Die Arbeit als Sprachmittlerin oder Sprachmittler ist anspruchsvoll. T., ein Übersetzer und Dolmetscher beim Bundessprachenamt bringt seine umfangreiche Einsatzerfahrung in die Arbeit der Task Force mit ein – unter anderem bei der Anleitung von Sprachassistierenden, der Erarbeitung von Fachterminologie und der Schulung sprachbefähigter Soldatinnen und Soldaten.
Seit Ausbruch des Krieges ist er regelmäßig im Einsatz. „Es ist ein anspruchsvolles Dolmetschen“, sagt er. Jeder Einsatz erfordere eine gründliche Vorbereitung. „Die Ausbildungstage sind sehr intensiv und lang. Manchmal ist man einen ganzen Zeitraum ununterbrochen mit den auszubildenden ukrainischen Soldatinnen und Soldaten zusammen.“ Man wisse nicht, ob man die betreffende Person noch einmal wiedersehen werde – oft gehe es für sie direkt zurück in ein Kriegsgebiet. Im Vordergrund stehe jedoch immer der Erfolg der Mission. Dieser zeige sich darin, dass die vermittelten Fähigkeiten und Kenntnisse, die oft überlebenswichtig seien, auch tatsächlich in der Praxis angewendet würden.
Hoher Bedarf – hohe Anforderungen
Das Bundessprachenamt verfügt über professionelle Dolmetscherinnen und Dolmetscher, die beispielsweise einen Masterabschluss im Konferenzdolmetschen haben. Seit Beginn der Ausbildungsmission arbeiten diese unter hoher Belastung. Regierungsdirektor Armin K. erklärt dazu: „Die große Herausforderung, vor der wir nach wie vor stehen, ist die Rekrutierung von weiterem geeigneten Dolmetschpersonal für das breit gefächerte Themenspektrum und den hohen Bedarf an Dolmetschleistungen.“
Unterstützung durch Sprachassistierende
Neben professionellen Dolmetscherinnen und Dolmetschern werden auch Sprachassistentinnen und Sprachassistenten eingesetzt. Diese durchlaufen einen Eignungstest am Bundessprachenamt und werden auf ihre Aufgaben vorbereitet. Nach erfolgreicher Sicherheitsüberprüfung können sie direkt für die Bundeswehr arbeiten. Zur Überbrückung und in fachlich geeigneten Bereichen kommen außerdem sprachbefähigte Soldatinnen und Soldaten zum Einsatz, die ein Mindestmaß an Sprachkompetenz in einem Screening nachgewiesen haben.
Im Einsatz kommt vor allem Russisch als Brückensprache zum Tragen – eine solide Sprachbeherrschung ist daher eine Grundvoraussetzung für die Tätigkeit in der Ausbildungsunterstützung.