Schrauben und fliegen: Karriere bei Marinefliegern
Schrauben und fliegen: Karriere bei Marinefliegern
- Datum:
- Ort:
- Nordholz
- Lesedauer:
- 3 MIN
Bewerbertage bieten die Chance, die Arbeit bei der Bundeswehr kennenzulernen: Diesmal die Karriere bei den Marinefliegern. Und in Nordholz gab es das Rundum-Paket! Piloten und Fluggerätemechanikerinnen berichteten von ihrem Alltag. Für das Auswahlverfahren konnten sich die Interessenten an einer Demoversion des Intelligenztests versuchen und zum Schluss ihre Bewerbung direkt an Ort und Stelle abgeben.
Die Bundeswehr sucht im Marinestützpunkt Nordholz gezielt Nachwuchs für den fliegerischen und technischen Dienst. Darum fand Ende Januar der Bewerbertag statt. Das Besondere für die Besucherinnen und Besucher: die Begegnung mit den Piloten in ihrer Arbeitsumgebung. Die Ausbildungshallen sind sonst Sperrbereich. Extra für die karriereinteressierten Gäste, gab es eine Ausnahmegenehmigung.
Per Shuttle in den Sperrbereich
Rund 120 Besucherinnen und Besucher hatte sich angemeldet. Am Kasernentor wartete ein Shuttle und brachte sie direkt zum Ort des Geschehens. Scouts empfingen die Interessierten und führten sie in Kleingruppen zu den einzelnen Stationen. Erste Station war der Vortragsraum. Pilotinnen und Fluggerätemechaniker erzählten von ihrem Werdegang und ihrer Ausbildung bei der Bundeswehr. So beispielsweise von der Ausbildung in den Fächern Luftrecht, Wetterkunde und Avionik. Avionik bezeichnet die Gesamtheit und Funktionsweise der elektrischen und elektronischen Gerätschaften an Bord eines Fluggeräts.
Arbeitgeber Bundeswehr: „Ein sicheres Ding“
Marvin Röhrs und Victoria Schencking, beide 23 Jahre alt, kommen aus Sottrum, östlich von Bremen. Auf dem Bewerbertag wollen sie sich über Marvins Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr zu informieren. Kennengelernt haben sich die beiden bei ihrer Ausbildung zu Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung. Marvin arbeitet zurzeit in der Tankstelle seines Vaters. „Ich möchte zur Bundeswehr, weil es ein sicheres Ding ist und ich mich für eine feste Zeit verpflichten kann“, sagt der 23-Jährige. „Es gibt so viele Berufe, die man in der Bundeswehr machen kann.“ Mit seiner Ausbildung interessiert sich Marvin für einen Job als Materialdisponent in der Laufbahn der Feldwebel.
Zur Bundeswehr zurück
Aus Eggesin, nahe der polnischen Grenze, ist Denise Sander angereist. „Ich habe 23 Monate freiwilligen Wehrdienst geleistet und bin als Hauptgefreite ausgeschieden“, erzählt die 19-Jährige. Jetzt will sie zur Bundeswehr zurück und hat schon ganz konkrete Vorstellungen. „Mein Freund, den ich in der Grundausbildung kennengelernt habe, ist Fluggerätemechaniker für den Hubschrauber Sea King. Die Lehrgänge, die er bisher absolviert hat, habe ich mitverfolgt“, sagt sie. „Jetzt möchte ich als Maatenanwärterin im operativen Dienst an Bord eines Schiffs werden.“ Denise hat dafür schon einen Termin bei der Karriereberatung vereinbart. „Nach dem Beratungsgespräch heute mache ich noch den Test am Computer und gebe meine Bewerbung direkt hier ab“, sagt sie entschlossen.
Den Intelligenztest testen
Vor Ort können sich alle Interessierten dem Computer assistierten Test (CATComputergestützter Auswahltest) stellen. Der wird in den Auswahlverfahren der Bundeswehr zum Testen der Bewerberinnen und Bewerber eingesetzt. Regierungsrätin Teresa Renner und Nadja Klein sind mit ihren Laptops dafür aus Köln angereist. „Die Bewerber können sich hier an Beispielaufgaben versuchen, die an die echte Testung angelehnt sind“, erklärt Renner. Die Prüfungsergebnisse werden bei dieser Testversion nicht gespeichert. Sie haben also keine Auswirkung auf die spätere Auswahlentscheidung. „Uns liegt es daran, potenziellen Bewerbern einen ersten Eindruck vom Test zu verschaffen.“
Gezielt und erfolgreich für bestimmte Berufsfelder werben
„Bewerbertage sind eine sehr gute Maßnahme, motivierte und begeistere Leute für die Bundeswehr zu gewinnen“, findet Projektoffizier Hauptmann Michael Gärtner. „Damit sprechen wir ganz gezielt Interessierte für bestimmten Berufsgruppen an. Die können sich ihre Infos dann direkt bei denjenigen holen, die täglich mit den Hubschraubern und Flugzeugen arbeiten.“
Die Besonderheit an den Bewerbertagen ist, dass Gäste die Möglichkeit haben, sich über das jeweilige Berufsfeld zu informieren. Sie können sich bei den Soldatinnen und Soldaten oder zivilen Beschäftigten hautnah über deren Arbeitsalltag schlau machen. Vor Ort können sie auch noch mit den Profis der Karriereberatung reden. Den Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerbern entsprechend, zeigen die Beratenden mögliche Karrierewege auf. Für wen sich dann der Wunschberuf findet, wird auf dem Bewerbertag dabei unterstützt, seine Bewerbung an Ort und Stelle abzugeben.
Wer sich für eine Karriere bei der Bundeswehr interessiert, hat noch an weiteren 16 Bewerbertagen in diesem Jahr die Gelegenheit, die Gesichter hinter den Berufen hautnah kennenzulernen. Ob beim ITInformationstechnik-Bataillon 282 in Kastellaun oder den Pioniertauchern beim Panzerbataillon 130 in Minden: Die Bundeswehr freut sich über interessierte Besucherinnen und Besucher auf ihren Bewerbertagen.