Pop-Up Karriere Lounge: Besucherandrang in Münchener Einkaufszentrum
Pop-Up Karriere Lounge: Besucherandrang in Münchener Einkaufszentrum
- Datum:
- Ort:
- München
- Lesedauer:
- 4 MIN
Mit der Pop-Up Karriere Lounge geht die Bundeswehr neue Wege: Rein in die Gesellschaft. Um dort präsent zu sein, wo die Menschen sind. Die Münchner Pasing Arcaden sind dafür genau der richtige Ort. Mittendrin die Bundeswehr. Ein kleines Team der Karriereberatung steht bereit, um Besucherinnen und Besucher zu empfangen und über die Bundeswehr zu informieren.
Die Lounge mit dem Logo der Bundeswehr erregt Aufmerksamkeit. Viele zücken spontan ihr Handy und machen Fotos. Die Gründe sind ganz unterschiedlich: „Ein Kumpel von uns ist Soldat, dem schicken wir das Foto“, sagen zwei Jugendliche. Es sei „einfach ungewöhnlich“, Geschäfte mit uniformierten Soldaten sähe man halt nicht oft. Ein Anderer will seine Arbeitskollegen auf das Angebot aufmerksam machen, gerade würden Stellen abgebaut und manche müssten sich darauf einstellen, sich bald etwas Neues zu suchen. Vielleicht sei die Bundeswehr ja eine Option für die eine oder den anderen.
Karriereberatung oder nur mal vorbeischauen
Die Reaktionen der Flanierenden zeigt, dass das Konzept aufgeht. Allein zur Eröffnung am 16. November kamen über 300 Besucherinnen und Besucher, manche nur zum Schauen, viele aber auch mit ganz konkreten Berufs- und Karrierewünschen. Für sie steht das Team der Karriereberatung bereit. Denn in der Lounge wird nicht nur die Bundeswehr präsentiert, sondern auch Beratungsgespräche geführt. Die Termine dauern rund eine Stunde, die Karriereberaterinnen- und berater nehmen sich Zeit und wollen umfassend beraten.
Stabsfeldwebel Patrick Horstmann ist es wichtig, sein Gegenüber kennenzulernen. Schließlich gehe es um eine wichtige Weichenstellung im Leben der jungen Menschen: „Wir informieren über alle Aspekte des Soldatenberufs und blenden auch schwierige Themen nicht aus, etwa das Risiko von Tod und Verwundung.“ Niemand habe etwas davon, wenn die künftigen Rekrutinnen und Rekruten kein realistisches Bild von ihrem Beruf hätten. Außerdem kann die Verpflichtung innerhalb der ersten sechs Monate jederzeit zurückgenommen werden. Es sei wichtig zu wissen, worauf man sich einlässt.
Auch zivil hat die Bundeswehr viel zu bieten
Informiert wird aber nicht nur über Karrieremöglichkeiten als Soldatin oder Soldat. Theresa Schneider* ist hochqualifiziert, war mit 32 bereits Assistenzprofessorin für Biochemie und hat zuletzt für längere Zeit im Ausland gearbeitet. Die Arbeit in der Bundeswehr findet sie „verdienstvoll und sinnstiftend“, sie sucht ein Umfeld, in dem Motivation und Engagement zählen und „will noch einmal etwas Neues ausprobieren.“
In der Bundeswehr stehen ihr mit ihrer Qualifikation viele Wege im zivilen Bereich offen. Nach dem Gespräch in der Lounge will sie sich jetzt über Karriereoptionen als Beamtin oder Arbeitnehmerin informieren und sich dann weiter beraten lassen.
Es geht aber nicht allein um Karriereberatung. In die Lounge kommen auch viele, die einfach nur etwas mehr über die Bundeswehr erfahren wollen. Neben Älteren, die selbst noch Wehrdienst geleistet haben, sind darunter auch viele, die bisher keine, oder nur wenige Berührungspunkte mit der Bundeswehr hatten.
Das Team ist so vielseitig wie die Gäste der Lounge. Immer stehen mindestens drei Personen für Fragen bereit. Obergefreite Verena Kerner ist selbst erst seit kurzem bei der Bundeswehr. Die gelernte Kauffrau für Bürokommunikation hat vor der Bundeswehr in der Wirtschaft gearbeitet, kennt beide „Welten“ und kann den Interessierten ein frisches und authentisches Bild vermitteln.
Im Beratungsbüro München ist sie für die Hotline zuständig. Sie ist die erste Ansprechpartnerin. „Wer bei uns anruft, landet bei mir“, schmunzelt die 29-Jährige und freut sich „die Lounge ist etwas Neues und ich finde es interessant, wie die Leute darauf reagieren.“
Uniformen anprobieren und im Flugsimulator abheben
Schülerin Lena Sauerer jedenfalls ist positiv überrascht, zusammen mit einer Freundin war sie gerade auf dem Heimweg, als ihnen die Karriere Lounge auffällt. Die Idee findet sie „cool“, sie probieren Uniformen an und testen ihre Flugfertigkeiten auf dem ICAROS-Simulator. Anschließend lässt sie sich von der Obergefreiten Kerner noch berichten, wie es in der Grundausbildung war und was ihre Aufgaben bei der Bundeswehr-Karriereberatung sind.
Positiv überrascht sind nicht nur viele Bürgerinnen und Bürger. Stabsfeldwebel Daniel Thamm absolviert gerade einen Lehrgang in der Nähe von München, von der Lounge hat er aus den Online-Medien der Bundeswehr erfahren. Er ist bereits seit 23 Jahren Soldat, freut sich darüber, seinen Arbeitgeber so selbstbewusst und präsent zu erleben.
„Es ist gut, dass die Bundeswehr aktiv auf die Menschen zugeht und sich zeigt. Wir brauchen uns nicht zu verstecken und haben einiges zu bieten“,
meint Thamm. Nur so könne die Bundeswehr ein breites Spektrum der Gesellschaft erreichen, die Lounge sei dafür genau der richtige Weg.
Bis zum 13. Januar 2020 können Sie die Bundeswehr noch in der Pop-Up Karriere Lounge in den Pasing Arcaden besuchen. Wechselnde Themenwochen bieten spannende Einblicke in verschiedene Bereiche der Bundeswehr.