Im Renntempo Richtung Führerschein
Im Renntempo Richtung Führerschein
- Datum:
- Ort:
- Leer
- Lesedauer:
- 5 MIN
Im Millennium Event Center im ostfriesischen Leer fuhren Schülerinnen und Schüler am 13. Dezember 2023 im Finalwettbewerb um Führerscheingutscheine - für die ersten drei Plätze ging es um einen Zuschuss zur Fahrerlaubnis. Wer nicht auf dem Siegerpodest landete, wurde mit Kinogutscheinen bedacht. Vorausgegangen waren sechs erlebnisreiche Wochen…
Die Bundeswehr geht immer wieder neue Wege, um militärisches und ziviles Personal zu gewinnen. Um neues Personal zu finden, geht sie dorthin, wo die Menschen sind, die zu unserer Zielgruppe gehören. Oder sie begleitet sie über einen längeren Zeitraum - wie das Karriereberatungsbüro der Bundeswehr aus Aurich.
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Neue Wege gehen
Auch dort lautete das Ziel, neue Wege zu gehen, als es in die erste Planungsrunde für ein neues personalwerbliches Event ging. „Wir wollten langfristig, nachhaltig und niederschwellig mit den Schülerinnen und Schülern in Kontakt kommen, das ist uns hervorragend gelungen,“ so Stabsfeldwebel Stephan S., der Organisator von Pole-Position Bundeswehr.
Bereits bei der Anmeldung ging es um Schnelligkeit
45 Schulen aus der Region wurden durch die Karriereberater angeschrieben. Die ersten acht Schulen, die sich um eine Teilnahme bewarben, bekamen den Zuschlag - und damit die Möglichkeit, ein Team der Schule ins Rennen zu schicken. „Wir waren begeistert von der Resonanz und dem Interesse der Schulen. Da es sich um ein Pilotprojekt handelte, konnten wir im Vorfeld nicht abschätzen, wie die Veranstaltung angenommen wird,“ so der Organisator.
Qualifying – mit Bestzeit in das Rennteam der Schule
Mit jeweils zwei hochmodernen Rennsimulatoren tourte das Karriereberatungsbüro vier Wochen lang durch die Region. Zwei Schulen wurden pro Woche besucht. Jeder Schüler und jede Schülerin des 9. und 10. Jahrgangs bekam die Möglichkeit, im Rahmen eines Qualifyings eine persönliche Bestzeit zu fahren. Sieben Minuten hatten sie Zeit, um sich eines der fünf Cockpits im Rennteam der Schule zu sichern. Am Ende der Qualifyings standen die Teams aus jeweils drei Jungen und mindestens zwei Mädchen fest.
Mentoring durch erfahrenen SIM–Racer
Nachdem die Teams aufgestellt waren, hieß es, diese bestmöglich auf das Finale vorzubereiten. Hierzu fand in der Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in Wittmund ein sogenanntes Mentoring statt. Ein erfahrener SIM–Racer aus Köln machte sich eigens auf den Weg nach Ostfriesland, um den Teams den ein oder anderen Tipp zu geben, wie die Simulatoren bestmöglich eingestellt werden. Dabei ging es um die Auswahl der Reifen, der benötigten Menge Treibstoff, das Einstellen der Bremsanlage und vieles mehr.
Training auf dem virtuellen Nürburgring
In der ersten Dezemberwoche bekamen die Teams die Möglichkeit, auf der Finalstrecke zu trainieren. Hierzu waren die Karriereberater mit je einem Simulator in der Schule und die Fahrerinnen und Fahrer konnten unter Rennbedingungen ihre erworbenen Fähigkeiten in fünf Stunden verbessern und aufeinander abstimmen.
„Es ist wunderbar, zu sehen, welch ein Teamgeist sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern entwickelt. Sie sind mit großem Eifer bei der Sache. Die ein oder andere Bestzeit wurde stetig geknackt,“ so Hauptmann Markus M., Leiter des Karriereberatungsbüros Aurich.
Finales Rennen unter würdigen Bedingungen
Zum eigentlichen Rennen wurden die Teams in das mit acht Simulatoren ausgestattete Millennium Event Center in Leer eingeladen. Insgesamt acht Busse brachten die Teams, ihre Anhänger sowie Lehrkräfte aus der Schule zum Event. Knapp 300 Schülerinnen und Schüler waren am Ende vor Ort, um selbst am Lenkrad zu sitzen oder das schuleigene Team lautstark anzufeuern.
Unterstützung durch die Truppe
Auch abseits des Rennens wurde eine Menge geboten. Das Objektschutzregiment der Luftwaffe sowie das Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst waren vor Ort und gaben einen Einblick in ihren militärischen Alltag. Dabei wurde beeindruckendes Gerät und Fahrzeuge aufgefahren. Am Eingang der Halle standen ein in Polygon foliertes, gepanzertes Gefechtsfahrzeug Dingo sowie ein militärischer Rettungswagen „Krankenkraftwagen“. In der Halle konnte u.a. ein „Military Razor“, eine Art Strandbuggy der spezialisierten Kräfte besichtigt werden.
Kampf schon um die Startaufstellung für das Rennen
Um Punkt 09:00 Uhr wurde mit dem Warm-Up und der Qualifikationsrunde gestartet. Hierbei ging es um die Plätze in der Startaufstellung. Taktisch klug setzten die Teams schon hier einen starken Fahrer ein, um sich den Vorteil einer guten Ausgangssituation zu sichern.
Schließlich begann das Rennen: Die Ampel schaltete auf grün und unter tosendem Beifall und mit einer fantastischen Unterstützung ihrer Anhänger lieferten sich die Teams heiße Duelle um die Plätze. Bei jedem Überholmanöver wurde applaudiert und das eigene Team gefeiert.
Nach jeweils zwanzig Minuten ging es in die Box. Fahrerwechsel, bei Bedarf und gemäß der eigenen Einstellungen Reifenwechsel und auftanken. An der Spitze zeigte sich zunächst eine deutliche Überlegenheit, die Plätze zwei und drei waren stets heiß umkämpft.
Start-Ziel-Sieg
Am Ende gab es mit der Kreisrealschule Overledingerland aus Rhauderfehn einen verdienten Sieger - obwohl es am Ende noch einmal knapp wurde. Das Team hatte zwischenzeitlich einen Vorsprung von 53 Sekunden herausgefahren, durch den cleveren Einsatz des besten Fahrers des Tages als Schlussfahrer schmolz dieser jedoch innerhalb der letzten zwanzig Minuten auf nur noch sechs Sekunden.
Mit ein oder zwei Runden mehr hätte es vielleicht noch einen Führungswechsel gegeben. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die integrierten Gesamtschulen aus Moormerland und Schortens.
Siegerehrung auf großer Bühne
Zur Siegerehrung wurden alle Teams auf die Bühne geholt. Hauptmann M. und Stabsfeldwebel S. würdigten die einzelnen Teams und übergaben die begehrten Preise. Applaus gab es seitens der Schülerinnen und Schüler sowie der anwesenden Lehrkräfte auch für die Organisatoren. Lautstark wurde eine Fortsetzung der Veranstaltung im kommenden Jahr gefordert.
„Vielen Dank für diese spannenden Wochen mit diesem tollen Abschluss. Unsere Schülerinnen und Schüler hatten sehr viel Spaß an dieser Veranstaltung. Wir hoffen, beim nächsten Mal wieder dabei sein zu dürfen,“ sagte Sebastian Wenzel, Leiter der IGS Friesland Nord.
Auftrag ausgeführt – Ziel erreicht
Das finale Fazit von Stephan S. fiel ebenfalls positiv aus: „Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, die Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum zu begleiten und mit der Bundeswehr vertraut zu machen. Das haben wir auf spielerische Weise beeindruckend erreicht. Das Feedback war durchweg positiv. Durch dieses Format haben wir eine Bindung zu den Schülerinnen und Schülern aufgebaut, die so in anderer Form nicht möglich gewesen wäre. Auftrag ausgeführt!