"Á ní sògòma! Né bè bò Álimanyi" – "Guten Tag, ich komme aus Deutschland"

"Á ní sògòma! Né bè bò Álimanyi" – "Guten Tag, ich komme aus Deutschland"

Datum:
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.


Einsatzvorbereitende Sprachausbildung ist ein maßgeblicher Beitrag des Bundessprachenamtes zum Erfolg der Auslandseinsätze der Bundeswehr. In Hürth lernten im Dezember 13 Lehrgangsteilnehmer in einem einwöchigen Basislehrgang Bambara kennen. Ausgestattet mit elementaren Kenntnissen in dieser westafrikanischen Verkehrssprache nehmen sie in 2019 an der Trainingsmission der EUEuropäische Union in Mali (EUTMEuropean Union Training Mission) teil.

Zwei Soldaten und ein ziviler Lehrgangsteilnehmer werden in einem Klassenraum unterrichtet

Oberstabsfeldwebel Christian Schroll, Constantin Pregel und Oberstabsgefreiter Jochen Knoblauch (v.l.n.r.) im Bambara-Unterricht bei ''Sprachprofessor'' Dr. Mohamed Touré.

„Dògòtòrò Tùre, án tágara! K´án bèn síni.“ Oberstabsfeldwebel Christian Schroll (49) und Oberstabsgefreiter Jochen Knoblauch (28) verlassen am dritten Unterrichtstag ihren Bambara-Unterricht und die Verabschiedung (auf Deutsch: „Tschüss Herr Touré, bis morgen!“) in der immer noch recht fremden Sprache klingt schon gekonnt. Gemeinsam mit elf weiteren zivilen und militärischen Lehrgangsteilnehmenden, darunter ein österreichischer Stabsoffizier, werden sie von Dr. Mohamed Touré unterrichtet.


Sprachliche Ziele

Touré arbeitete seit 1987 als Dozent an der Universität zu Köln. Seitdem Bambara mit dem Mali-Einsatz in den Kanon der 51 gelehrten Sprachen am Bundessprachenamt eingezogen ist, unterrichtet er immer wieder Lehrgangsteilnehmende in dieser Sprache. „Wir haben zwar nur eine Woche, aber auch in dieser kurzen Zeit ist es mein Ziel, möglichst viele wichtige Phrasen und Vokabeln zu vermitteln“, erläutert der erfahrene Sprachlehrer sein Vorgehen. Wichtig seien insbesondere Begrüßung, Verabschiedung und das Vorstellen der eigenen Person.

Für Christian Schroll sind das genau die richtigen Schwerpunkte: „Mir geht es darum, ein Mindestmaß an Handlungssicherheit für meinen Einsatz zu gewinnen.“ Vom Hauptquartier in Bamako wird er regelmäßig Verbindungsfahrten in Lager der Bundeswehr oder Kasernen der malischen Streitkräfte durchführen. „Kann ich auch nur ein paar Brocken Bambara, kann das Tür und Tor öffnen - wer sagt denn, dass ich auf einen Abschleppwagen aus Bamako warten muss, wenn ich unterwegs ein liegen gebliebenes Fahrzeug mit Hilfe der Bevölkerung wieder ans Laufen kriegen kann“, verweist Schroll, der ab April für EUTMEuropean Union Training Mission geplant ist, auf die praktischen Vorteile von Grundkenntnissen einsatzrelevanter Sprachen.

Auf einem Whiteboard ist ein Text auf Bambara geschrieben. Am Bildrand sind Gesicht und Hand des Schreibers zu sehen.

Dr. Mohamed Touré schreibt auf Bambara an die Tafel.

Ganz ähnlich bewertet Jochen Knoblauch den Mehrwert des Kurses. Als Systembetreuer für mobile Überwachungstechnik hat er häufig Kontakt mit lokalen Sicherheitskräften. „Aus meinem Einsatz in Jordanien weiß ich, wie wichtig es dann ist, sich direkt austauschen zu können“, berichtet der 28-Jährige. „Wir lernen hier Worte richtig auszusprechen und interkulturell angemessenes Verhalten, das ist im Einsatz Gold wert“. Dass er im Kurs schon Kameraden wie Christian Schroll kennengelernt hat, mit denen er im kommenden Jahr gemeinsam in Mali im Einsatz sein wird, sieht er als weiteren positiven Aspekt der einsatzbezogenen Sprachausbildung.

Land und Geschichte näher kennenlernen

In dieser Weise für die Sprache und das Land sensibilisiert zu werden findet Constantin Pregel (34) besonders wichtig. Als Übersetzer für Französisch beim Bundessprachenamt war er bereits 2016 als Sprachmittler in Koulikoro im Süden Malis im Einsatz. Dabei hat er schon einige Ausdrücke in Bambara aufgeschnappt, bei seinen Patrouillen mit der Feldnachrichtentruppe aber auf Französisch gearbeitet. „Der Lehrgang ist wirklich eine gute Möglichkeit, etwas über Land und Leute und über die Geschichte zu lernen. Das hilft ungemein, Fettnäpfchen vor Ort zu meiden“ begründet er seine Sicht.

Positives Fazit nach einer Woche

Für den Sprachlehrer ist dies ein gutes Feedback: „Ich weiß nun, dass mein unterrichtliches Vorgehen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als nützlich betrachtet wird.“ Auch die Bambara-Lerner ziehen ein positives Fazit: „Ich fühle mich für Mali echt besser vorbereitet, als bei meinen früheren Einsätzen“, spricht Knoblauch den Lehrgangskameraden aus der Seele. Und ihren Dozenten loben alle einhellig: „Er ist ein sehr motivierter und motivierender Dozent, ein wirklicher Sprachprofessor“.

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.