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Studiengang Kulturwissenschaften startet in München

Studiengang Kulturwissenschaften startet in München

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
3 MIN

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Das Verständnis von fremden Kulturen wird immer wichtiger, um ein friedvolles Miteinander zu gewährleisten. Einen Beitrag dazu liefert die Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften der Universität der Bundeswehr München: Der neu konzipierte Studiengang Kulturwissenschaften beginnt im Herbst 2022.

Zwei Männer und eine Frau

Im neuen Studiengang setzen sich die Studierenden mit der europäischen und afrikanischen Kultur auseinander

Bundeswehr

Warum und worin unterscheiden sich Kulturen? Welche Konsequenzen haben diese Unterschiede und wie können wir respektvoll miteinander umgehen? Mit Antworten auf diese und weitere Fragen können sich Studierende ab dem Herbsttrimester im neuen Studiengang Kulturwissenschaften an der Universität der Bundeswehr München (UniBwUniversität der Bundeswehr München) auseinandersetzen.

Der neue Studiengang vermittelt einen tieferen Einblick in verschiedene Kulturkreise, um diese genauer analysieren und besser verstehen zu können. Hierzu wird die Kulturgeschichte der Länder Europas und Teilen Afrikas ebenso gelehrt wie praxisrelevante Kenntnisse über jeweilige Religionen, Ordnungs- und Handlungskulturen sowie Kulturgüterschutz in Friedens- und in Kriegszeiten.

Bewusste regionale Spezialisierung

„Wir haben uns bezüglich der Lehrinhalte des Studiums bewusst für eine regionale Spezialisierung auf den Mittelmeerraum, Nordafrika und das frankophone Afrika entschieden. Eine enge Kooperation mit Frankreich wird für die Bundeswehr künftig sicherheitspolitisch noch wichtiger werden“, sagt Prof. Dr. Marc Frey, Professor für Zeitgeschichte und Dekan der Staats- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der UniBwUniversität der Bundeswehr München.

„Der französische Partner spielte bei der Entscheidung eine wichtige Rolle, genau wie die Frage, wo möglicherweise zukünftige Einsatzgebiete der Bundeswehr liegen könnten. Der betrachtete Raum ist in vielerlei Hinsicht instabil und liegt sozusagen vor unserer Tür“, begründet Frey die Entscheidung für die Lehrinhalte des neuen Studiengangs.

Studienaufbau und -themen

Neben den regionalen Schwerpunkten beschäftige sich das sozialwissenschaftliche Studium mit politischer und wirtschaftlicher Kooperation, mit dem Aspekt der Sicherheit und mit Fragen zu Ursachen und Auswirkungen von Flucht und Migration.

Der Studiengang wird als Bachelorstudium mit möglichem Masterabschluss angeboten. Er dauert in der Regel sieben Trimester. Zu Beginn thematisiert das Grundstudium die Grundlagen von Kultur in den regionalen Gebieten. Einzelne Gebiete und Kulturthemen werden anschließend im Bachelorstudium wahlweise vertieft. Im möglichen anschließenden Masterstudiengang haben die Studierenden die Möglichkeit, sich auf einzelne Länder oder Kulturaspekte weiter zu spezialisieren.

Eine Person die ein Pferd an einem Baum festbindet

Andere Länder, andere Sitten? Studierende lernen während des Studiums der Kulturwissenschaften verschiedene Länder und Kulturen kennen.

Bundeswehr / Oliver Pieper

Islam und Sprachenlehre

Ein besonderer Stellenwert kommt dem Islam als einer der größten Religionen der im Studium analysierten Gebiete zu: „Als dominante Religion, die sich weit über das Religiöse hinsichtlich islamischer Rechtsnormen, Politik und Wirtschaft auswirkt spielt der Islam in den Gesellschaften, die im Studium thematisiert werden, eine wichtige Rolle“, erklärt Frey. Daher sei es wichtig, sich den Islam in all seinen Facetten anzusehen, um ein besseres Verständnis zu erlangen.

Unerlässlich für das tiefere Verständnis von Kulturen, ihrer Religion und ihres Miteinanders ist zudem das Erlernen der hiesigen gesprochenen (Mutter-) Sprachen. Daher erhalten die Studierenden in ihrem ersten Studienjahr eine fundierte Sprachausbildung in Arabisch und Französisch. Die erworbenen Sprachkenntnisse können während des Studiums in internationalen Summer-Schools oder Auslandstrimestern angewandt und vertieft werden.

Verwendungsmöglichkeiten im Anschluss an das Studium

Der Studiengang Kulturwissenschaften ermöglicht den Erwerb wichtiger Fertigkeiten und Kenntnisse für eine militärische Laufbahn bei der Bundeswehr. Einerseits sind im regulären Arbeitsalltag der immer globaler werdenden Welt die erlangten fachlichen Perspektiven und Erklärung kultureller Phänomene von Bedeutung. Andererseits können die Angehörigen der Bundeswehr bei Auslandseinsätzen und Missionen von den erworbenen Sprach- und Kulturkenntnissen profitieren.

Mali Patrouille Alpha-Zug

Absolventen des Studiengangs Kulturwissenschaften werden künftig in Auslandseinsätzen gefragte Expertinnen und Experten sein

2021 Bundeswehr/Stephan Voges

Aufbau des Studienganges

  • sieben Trimester Bachelor-Studium
  • Studienbeginn zum Herbsttrimester
  • sechs bis acht Wochen Praktikum oder eine Summer School sind Teil des Studiums
  • Auslandsaufenthalte sind möglich
  • Abschluss: Bachelor of Arts (B. A.)
  • im Anschluss konsekutiver Master mit Abschluss Master of Arts (M. A.), ein Trimester

Studieninhalte

  • Sprachkenntnisse des Arabischen und des Französischen 
  • Vertiefte Kenntnisse von Religion, insbesondere des Islam
  • Gezielte Auseinandersetzung nicht nur mit den Traditionen und Werten des eigenen Kulturraums, sondern auch denen Nordafrikas und des französischsprechenden Subsahara-Afrikas 
  • Wissenschaftliches Verständnis für den Begriff Kultur aus verschiedenen Fächerperspektiven 
  • Umfassende regionale Kenntnisse 
  • Verständnis für kulturelle, wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Verflechtungen zwischen Europa und Afrika. 

 

von Sabrina Spinrath  E-Mail schreiben

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