Sonderpreis „Jugend forscht“

MINT-Förderung: Bundeswehr-Stipendium für junge Talente

MINT-Förderung: Bundeswehr-Stipendium für junge Talente

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Der Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ fördert junge Talente. In zehn naturwissenschaftlichen Kategorien treten junge Forschende an und präsentieren ihre Projekte der Jury und Öffentlichkeit. Auch die Bundeswehr unterstützt seit 28 Jahren den Bundeswettbewerb durch einen Sonderpreis: ein Studium ohne Verpflichtungen und in Zivil an einer ihrer Unis.

Drei Männer und eine Frau sprechen im Schatten eines Baums vor einem Gebäudeeingang.

Mit dem Sonderpreis erhalten junge Forschende ein Stipendium für ein ziviles Studium an einer Bundeswehr-Universität

PIZ Personal/Stefan Ink

Der Preis besteht in einem Stipendium für ein vierjähriges Bachelor- und Masterstudium an einer der beiden Universitäten der Bundeswehr (UniBwUniversität der Bundeswehr). Preisträgerinnen und Preisträger können aus dem Studienangebot der UniBwUniversität der Bundeswehr München und Hamburg einen Studiengang frei wählen und diesen ohne weitere Verpflichtung antreten, also frei von Studienentgelten und ohne sich als Soldatin oder Soldat zu verpflichten.

Dabei profitieren sie von den Vorteilen, die auch die angehenden Führungskräfte der Bundeswehr erhalten. Diese bestehen vor allem in den hervorragenden Studienbedingungen in Kleingruppen, gut ausgestatteten Laboren und der gegenüber anderen Hochschulen aufgrund des Trimesterstudiums deutlich verkürzten Studiendauer. Ein wichtiger Aspekt für engagierte Jungforschende und einer der Gründe, weshalb zwischen 2010 und 2024 insgesamt 18 Preistragende ein Studium an einer der beiden UniBwUniversität der Bundeswehr aufgenommen haben.

Ein Generalinspekteur ebnet den Weg

Der heutige „Sonderpreis des Bundesministers der Verteidigung“ wurde erstmalig 2014 verliehen, zuvor als „Sonderpreis des Generalinspekteurs“. Seit 2010 ist er zudem mit dem Stipendium als Studienangebot verbunden. Die Idee für dieses innovative Arrangement ging auf die persönliche Initiative des ehemaligen Generalinspekteurs, General a. D. Wolfgang Schneiderhan, zurück, erinnert sich Professor Bernd Klauer von der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU), der Wettbewerb und Sonderpreis schon damals als Juror und Betreuer der Preistragenden begleitete.

Er sieht darin einen doppelten Mehrwert, denn neben der Förderung junger Talente im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) liegt dem Professor für Technische Informatik auch die Exzellenz seiner Universität in Forschung und Lehre am Herzen. Denn auch diese profitierten von den zivilen Nachwuchsforschenden: „Unsere Stipendiaten bringen alle sehr gute Studienleistungen und haben bereits erste Erfahrungen und Erfolgserlebnisse mit einem eigenständigen Forschungsprojekt“, betont Klauer. Nicht wenige von ihnen blieben als Doktoranden und Forschende an den Universitäten der Bundeswehr.

Eine Frau und zwei Männer schauen intensiv auf eine Kamera vor ihnen, einer zeigt darauf.

Auch zivile Studierende profitieren von den Vorteilen, die künftige Führungskräfte der Bundeswehr erhalten. Dazu gehören Campusatmosphäre und kleine Lerngruppen.

Bundeswehr/Sebastian Niendorf
Ein Raum mit vielen technischen Geräten. Ein Mann bedient ein Gerät, ein anderer schaut zu.

Mit einer guten materiellen Ausstattung und einem Intensivstudium im Trimestersystem bieten die UniBwUniversität der Bundeswehr ein hervorragendes Umfeld gerade für ambitionierte Talente

Bundeswehr/Sebastian Niendorf

Auswahl und Kriterien

Bei der Auswahl für den Sonderpreis liegt die Entscheidung allein bei den Juroren der Bundeswehr, die im Zwei-Jahres-Turnus durch jeweils eine der beiden UniBwUniversität der Bundeswehr entsandt werden. Er ist also nicht zwangsläufig auch an die Rangfolge der Gewinnenden von Bundespreisen gebunden. Bei seiner Auswahl hat Prof. Klauer als derzeitiger Juror klare Kriterien: wissenschaftliche Qualität, Anwendungsreife und natürlich die Bereitschaft, den Preis auch anzunehmen.  

Die wissenschaftliche Qualität betrifft sowohl den technischen Schwierigkeitsgrad des Projektes als auch die Qualität der wissenschaftlichen Einbettung, also inwiefern den Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens entsprochen und der aktuelle Forschungsstand aufgegriffen wurde. Die Anwendungsreife des gezeigten Exponats bemisst Klauer daran, ob dieses auch unter Nicht-Laborbedingungen seinen Zweck erfüllt.

MINT-Förderung als zentrale Zukunftsfrage

Last but not least fragt Klauer nach der Bereitschaft, den Preis auch anzunehmen, denn im Zentrum steht für ihn der Ansatz, engagierten Jungforschenden im MINT-Bereich den Weg in eine vielversprechende wissenschaftliche Karriere zu ebnen. Der Sonderpreis im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ sei ein wichtiges Signal der Wertschätzung an alle jungen Menschen, die sich für MINT engagieren.

Klauer betont deshalb, dass sich die Förderung von jungen Talenten an Universitäten der Bundeswehr nicht auf hochrangige Wettbewerbe und Stipendien beschränkt. Mit der in Hamburg ansässigen Körber-Stiftung bestehe eine enge Partnerschaft und im Open Lab der HSU können Schulkinder gemeinsam mit Studierenden und Wissenschaftlichen Mitarbeitenden an Geräten der Uni experimentieren. Auch hier forscht Jugend, erwirbt Wissen und Fertigkeiten – und werkelt so auch schon an der eigenen und der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft mit.

  • Zwei junge Männer blicken in die Kamera. Beide halten eine goldene Platine ins Bild.

    Leon Pohl und Jannis Carstens entwickelten ein innovatives Verfahren zur Herstellung von Leiterplatten mit Laserdruck. Optische Baugruppen zur Fokussierung des Lasers, Lasertreiber, Elektronik und Gehäuse – alles selbst gebaut.

    Stiftung Jugend forscht e. V.
  • Im Vordergrund verschwommene Kabel, im Hintergrund drei junge Männer mit Kabeln in der Hand.

    Jakob Dichgans, Daniel Riesterer und Lumen Haendler optimierten ein Verfahren, um Strom im Gas Methan zu speichern. Das dafür notwendige Kohlendioxid gewinnt ihre Anlage aus Abgasen, die dann nicht mehr in die Atmosphäre gelangen.

    Stiftung Jugend forscht e. V.
  • Zwei junge Männer blicken in die Kamera, zwischen ihnen hängt eine Leuchtdiode mit Kabeln.

    Minimalismus auf höchstem technischem Niveau betrieben Alpay Yildiray und Moritz Rocker. Ihre selbstlernende KIkünstliche Intelligenz zur Mustererkennung testet aus, wie maximal einfach eine Hardware aufgebaut sein kann, um Programme noch auszuführen.

    Stiftung Jugend forscht e. V.
  • Zwei junge Männer blicken in die Kamera und halten einen Modellrotor ins Bild.

    Für ihre Rotorheizung brannten Fabian Albrecht und Felix Haag leitfähigen Silberlack in Rotorblätter. Wie viel Strom zur Enteisung benötigt werden, melden Sensoren an einen Mikrocontroller und Helis und Drohnen fliegen auch im Winter.

    Stiftung Jugend forscht e. V.
  • Zwei junge Frauen, dazwischen ein junger Mann, blicken über ein wabenartiges Kunststoffteil.

    Statt Plastikabfall im Weltraum einfach in die Erdatmosphäre zu schießen, testeten Adrian Schorowsky, Leni Termann und Lara Neubert ein Verfahren, sie an Bord der Raumstation ISS als wertvollen Rohstoff für 3-D-Drucker zu recyclen

    Stiftung Jugend forscht e. V.
  • Zwei junge Männer, davor horizontal ein Gestell mit zwei Flächen, dazwischen schweben kleine Kugeln

    Zwischen Speziallautsprechern können kleine Kunststoffteile in einem Ultraschallfeld schweben, aber im komplexen Versuchsaufbau von Christoph Schütze, Stefan Kribbe und Leon Krasniqi kann man sie darin auch gezielt bewegen

    Stiftung Jugend forscht e. V.
  • Eine Frau und ein Mann blicken über zwei Monitore und lächeln. Der Raum ist blau ausgeleuchtet.

    Marje Kaack ermittelte mit einer komplexen Klangspektrenanalyse, wie Blattstärken in einem Saxofon den Klang verändern. Für Kaack und Stefan Kribbe (Preisträger 2019) war der Sonderpreis der Start in ein Informatikstudium an der UniBwUniversität der Bundeswehr München.

    Stiftung Jugend forscht e. V.
  • Blick über ein Tablet mit Diagramm auf einen jungen Mann, der in die Kamera lächelt.

    2020 fiel „Jugend forscht“ wegen Corona aus. Mit Noel Friedrichs Computersimulation wird das künftig hoffentlich verhindert. Seinen Virus ließ er auf eine fiktive Stadt los und studierte Gegenmaßnahmen. Ergebnis: Impfen schützt!

    Stiftung Jugend Forscht e V. / Max Lautenschläger
  • Ein Hinterkopf mit einem Alu-Hut. Beidseitig an ihm vorbei blicken zwei junge Männer zur Kamera.

    Ein übles Virus sind auch antisemitische Verschwörungsmythen. Simon Rulle und Arthur Achilles entwickelten eine auf gängigen Chatbots basierende Software, die antisemitische Inhalte aus großen Datenmengen automatisch herausfiltert.

    Stiftung Jugend forscht e. V.
  • Drei junge Männer lächeln in die Kamera. Vor sich halten sie eine Unterwasserdrohne und Steuergerät.

    Mit ihrem selbst gebauten Tauchroboter wollen Janneck Zänker, Constantin Schultz und Leon Moser künftig Schiffsrümpfe warten und reparieren. Sechs Propeller, Kamera, Sensoren und Greifarme: alles wasserdicht und voll funktionsfähig.

    Stiftung Jugend forscht e. V.
von Ulrich  Veen  E-Mail schreiben

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