Offizierlaufbahn: Erfolgreich sind nur die Besten (Teil 4)

Offizierlaufbahn: Erfolgreich sind nur die Besten (Teil 4)

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
3 MIN

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Erfolg und Misserfolg liegen nah beieinander. So auch beim Assessmentcenter für Offizierbewerberinnen und Offizierbewerber. Nach der Auswahlentscheidung am zweiten Prüfungstag ist für einige bereits der Traum vom Offizier geplatzt. Am dritten Prüfungstag müssen die Verbliebenen zeigen, ob sie körperlich dem Beruf des Offiziers gewachsen sind.  

Seit gestern wissen die Offizierbewerberinnen und Offizierbewerber, dass sie grundsätzlich für den Beruf des Offiziers geeignet sind. Noch heute werden sie ein Angebot der Bundeswehr erhalten. Doch vor der endgültigen Entscheidung müssen sie an diesem dritten Tag den Sporttest bestehen. Dann erst geht es zur Studienberatung und zur Einplanung. 

Der Basis-Fitness-Test

Morgens kurz vor sieben Uhr: In der Sporthalle der Kölner Mudra-Kaserne ist schon viel Bewegung. Stabsfeldwebel Bernd Schlatter begrüßt die Offizierbewerberinnen und Offizierbewerber zur Sportprüfung. Bevor es losgeht, gibt Schlatter das Kommando zum Warmlaufen, um unnötige Verletzungen zu vermeiden. Dann teilt Schlatter sie in zwei Gruppen auf. „So geht es schneller mit dem Basis-Fitness-Test“, erklärt Schlatter. Die Sportprüfung besteht aus drei Disziplinen: 11 x 10 Meter Pendellauf, Klimmhang am Reck und zum Schluss der Fahrradergometer-Test.

In der Sporthalle legen die Offizierbewerber ihre Prüfung beim Pendellauf ab.

Hauptgefreiter Daniel Adunka beim Pendellauf.

PIZ-Personal/Tobias Kliesing

„Wir beginnen mit dem Pendellauf. Auf dem Bauch liegend starten Sie von der Matte und sprinten zehn Meter bis zum Hütchen. Dann geht es um das Hütchen herum und zurück. Am Start angekommen legen Sie sich wieder auf die Matte, führen die Hände hinter den Rücken und sprinten wieder los. Das machen Sie fünf Mal und zum Schluss sprinten Sie am Hütchen vorbei. Dann wird Ihre Zeit gestoppt“, erklärt Stabsfeldwebel Bernd Schlatter. Schaffen die Teilnehmenden das innerhalb einer Minute, haben sie bestanden. „Da es aber auch hier um die Bewertung der Besten geht, gilt: Je schneller, desto besser“, ergänzt Schlatter.

Dann folgt der Klimmhang am Reck. Dabei müssen die Bewerberinnen und Bewerber im Klimmhang mit dem Kinn über der Stange mindestens fünf Sekunden aushalten. „Der Körper muss so gehalten werden, dass das Kinn über der Stange bleibt und der Hals die Stange nicht berührt. Auch hier wird natürlich die Zeit gestoppt und es gilt: Je länger, desto besser“, so der Stabsfeldwebel.

Fahrradergometer-Test

Bei der dritten Prüfung müssen die Bewerberinnen und Bewerber auf einem Fahrradergometer kräftig in die Pedale treten. „Das Ziel des Ergometertests ist es, eine Strecke von 3.000 Metern in maximal sechs Minuten und dreißig Sekunden sitzend zu fahren. Bei einer anfänglichen Einstellung des Ergometers von 130 Watt und mindestens 90 Pedalumdrehungen pro Minute werden Sie kurz vor Ablauf der vorgegebenen Zeit ins Ziel kommen“, so Schlatter. Wenn Offizierbewerberinnen und Offizierbewerber eine bessere Benotung erzielen wollen, dann müssen sie entweder schneller treten oder die voreingestellte Wattzahl am Ergometer erhöhen. „Derzeit liegt die Bestzeit bei zwei Minuten und siebzehn Sekunden“, erwähnt Schlatter. Das auch bei diesem Test alles korrekt und transparent zugeht, belegt die Tatsache, dass alle Ergometer mit einem Auswertecomputer verbunden sind, auf dem die Ergebnisse der Prüflinge automatisch erfasst und ausgewertet werden.

Offizierbewerberin Sophie Colnar hängt an der Reckstange und absolviert die Prüfung Klimmhang.

Sophie Colnar schlägt sich gut beim Klimmhang.

PIZ-Personal/Tobias Kliesing
Vier Bewerber bei ihrem Test auf dem Fahrradergometer.

Roland Gedig (2. v.l.) beim Fahrradergometer-Test.

PIZ-Personal/Tobias Kliesing

Sportprüfung wiederholbar

„Wer die Sportprüfung nicht besteht, ist nur derzeit nicht als Offizier geeignet. Doch alle bekommen eine zweite Chance. Innerhalb von sechs Monaten kann die Sportprüfung einmal wiederholt werden. Kommen die Prüflinge nicht, dann werden sie als nicht geeignet eingestuft“, erklärt Bernd Schlatter zum Ende der Prüfung. Bewerber Roland Gedig ist mit seinen Leistungen zufrieden. Nach dem Test sagt er: „Beim Pendellauf war ich noch sehr nervös, aber dann habe ich mich an die Prüfsituation gewöhnt. Ich habe mich richtig ins Zeug gelegt und insgesamt so ein sehr gutes Ergebnis erzielt“.

„Wenn ich was kann, dann ist es Sport. Denn Sport ist für Soldatinnen und Soldaten Pflicht. So war der Test kein Problem. Ich habe ein Top-Ergebnis erzielt“, berichtet Hauptgefreiter Daniel Adunka über seine Sportprüfung.


von Tobias Kliesing  E-Mail schreiben

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